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Die Berliner Philharmoniker haben im Rahmen einer Orchestervollversammlung für den Verbleib des Orchesters bei den Osterfestspielen Salzburg über das Jahr 2012 hinaus gestimmt. Das teilte das Orchester am 14. Dezember mit. Allerdings soll damit auch eine Neuausrichtung der Festspiele erreicht werden. Die Festspiele Baden-Baden hatten versucht, die Berliner Philharmoniker von Salzburg abzuwerben.

"Wir haben uns entschlossen, die Osterfestspiele Salzburg an die Anforderungen des 21. Jahrhunderts anzupassen. Dieses Projekt werden wir gemeinsam mit dem Kuratorium der Osterfestspiele sowie unseren Freunden und Förderern in Angriff nehmen. Wir sind sowohl dem Land als auch der Stadt Salzburg und dem Tourismusförderungsfonds dankbar dafür, dass sie mit ihren Zusagen zur weiteren finanziellen Unterstützung der Osterfestspiele dazu beitragen werden. Ebenso möchten wir uns insbesondere bei Eliette von Karajan bedanken, die mit großzügiger finanzieller und ideeller Unterstützung zum weiteren Bestehen der Osterfestspiele beigetragen hat und beitragen wird", sagt Andreas Wittmann, Oboist und Orchestervorstand sowie Mitglied des Kuratoriums der Osterfestspiele.

Die Präsidentin der Osterfestspiele Eliette von Karajan äußerte sich erfreut: "Ich bin sehr froh darüber, dass sich das Orchester für die Fortsetzung der Osterfestspiele in Salzburg entschieden hat. Wir können alle gemeinsam mit Stolz und Dankbarkeit für das bisher Geschaffene zurückblicken. Die Neustrukturierung des Festivals wäre sicher auch im Sinne meines Mannes gewesen, der ja stets zukunftsorientiert dachte. Mein Engagement für den Weiterverbleib der Berliner Philharmoniker in Salzburg während der letzten Wochen und Monate kam aus ganzem Herzen. Im Gedenken an meinen Mann, für die vielen Freunde in Salzburg, die mit mir die Passion für die Osterfestspiele teilen, aber auch für jene, die davon leben."
Sir Simon Rattle, der künstlerische Leiter der Berliner Philharmoniker und der Osterfestspiele Salzburg, ist ebenfalls froh: "Ich bin natürlich sehr erfreut darüber, dass um fünf vor zwölf eine Lösung für die Osterfestspiele Salzburg gefunden werden konnte und der politische Wille zur weiteren Zusammenarbeit existiert. Wir können nun gemeinsam den Prozess der Restrukturierung und Erneuerung dieses großartigen Festivals angehen, um es wachsend und gedeihend in das 21. Jahrhundert zu leiten."

Die geschäftsführende Präsidentin der Osterfestspiele, Landeshauptfrau Gabi Burgstaller, zeigt sich erleichtert: "Ich bin erleichtert über diese Entscheidung und froh, das hervorragende Orchester der Berliner Philharmoniker auch in Zukunft bei den Osterfestspielen in Salzburg zu wissen. Wir bedanken uns für diesen Entschluss, der trotz des finanziell verlockenden Angebotes aus Baden-Baden für die Stadt des Weltkulturerbes, für Salzburg, getroffen wurde. Stadt und Land Salzburg sowie der Tourismusförderungsfonds werden sich engagiert an der angekündigten Umstrukturierung der Osterfestspiele beteiligen, um eine dem 21. Jahrhundert entsprechende Organisationsstruktur zu entwickeln und das weltberühmte Festival neu auszurichten". Baden-Baden wird dennoch nicht ganz leer ausgehen.

Solo-Cellist und Mitglied des Stiftungsvorstandes sowie des Kuratoriums der Osterfestspiele Olaf Maninger bedankt sich beim Festspielhaus Baden- Baden: "Neben unseren Salzburger Freunden möchten wir uns auch bei Andreas Mölich-Zebhauser und seinem Team vom Festspielhaus Baden- Baden bedanken, die uns in einer heutzutage nicht selbstverständlichen Weise auf unsere Anfrage nach einer Kooperation hin ein sehr faires Angebot unterbreitet haben. Wir streben in jedem Fall, wenn auch nicht zu Ostern, eine intensivere Zusammenarbeit mit dem Festspielhaus Baden-Baden an und freuen uns auf unser nächstes Konzert im Januar 2011."