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Die Mezzosopranistin Maria Markina, der Tänzer Christopher Evans und der Violinist und Konzertmeister Konradin Seitzer sind die Träger des Dr. Wilhelm Oberdörffer-Preises und des Eduard Söring-Preises 2015. Die mit je 8.000 Euro dotierten Auszeichnungen werden am 20. März 2015 im Rahmen des Operndinners von der Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper vergeben. Bei der Wahl der Preisträger folgt die Opernstiftung der Empfehlung der beiden Intendanten Simone Young und John Neumeier.
 
»Wir gratulieren diesen drei herausragenden jungen Künstlern«, sagt Geschäftsführer Dr. h.c. Hans-Heinrich Bruns. »Wir sehen es als unsere Aufgabe an, in jedem Jahr einen Beitrag zur Förderung junger Sänger, Tänzer und Solisten zu leisten. Die Nachwuchsarbeit ist seit der Gründung der Opernstiftung ein Schwerpunkt unserer Förderarbeit – und wir sind stolz und glücklich, den Erfolg der jungen Künstlerinnen und Künstler miterleben zu dürfen.«
 
Die Hamburgische Generalmusikdirektorin und Opernintendantin Simone Young gratuliert den jungen Preisträgern ebenfalls: »Maria Markina ist eine äußerst vielseitige Sängerin, die gleichermaßen im Mozart-Repertoire wie auch im Belcanto-Fach bis hin zu Wagner- und Strauss-Partien zu Hause ist. Große Erfolge hat sie hier unter anderem als Dorabella (»Così fan tutte«), Cenerentola, Siébel (»Faust«) und Komponist (»Ariadne auf Naxos«) feiern können. Als sehr engagiertes Mitglied des Orchesters hat Simone Young den Eduard-Söring-Preisträger kennen gelernt: »Unser junger erster Konzertmeister Konradin Seitzer hat bereits in der frühen Verdi-Oper ›I Lombardi alla prima Crociata‹ Publikum und Presse begeistert. Er ist ein hochtalentierter Musiker, der schon nach kürzester Zeit eine starke und eindrückliche Präsenz sowohl im Konzert als auch in der Oper errungen hat.«
Ballettintendant und Chefchoreograf John Neumeier lobt den diesjährigen Oberdörffer-Preisträger: »Christopher Evans besticht durch eine unglaublich präsente Dynamik und grenzenlose Energie sowie sein Engagement und seine Hingabe für jede Form von Choreografie. Mit den nahezu idealen Proportionen seines Tänzerkörpers dürfte er eine vielversprechende Karriere vor sich haben. Noch dazu steht er dem klassischen Repertoire sowie Abenteuern neuer choreografischer Formen gleichermaßen offen gegenüber.«.
 
Die Preisträger
 
Maria Markina studierte an der Russischen Akademie für Theaterkunst in Moskau Gesang bei E. T. Sarkisyan. Bereits während ihres Studiums, das sie mit Auszeichnung abschloss, erhielt sie ihre ersten Engagements. 2002 wurde die Mezzosopranistin Ensemblemitglied der Moskauer Neuen Oper und sang unter anderem Olga (»Eugen Onegin«), Lel (»Schneeflöckchen«) und die Dritte Dame (»Die Zauberflöte«). Von 2006 bis 2009 war die Sängerin Mitglied des Houston Grand Opera Studio, wo sie ihr Repertoire unter anderem um Lola (»Cavalleria rusticana«), Maddalena (»Rigoletto«) und Hänsel (»Hänsel und Gretel«) erweiterte. 2008 folgte sie einer Einladung der Wolf Trap Opera (Virginia) und sang Bradamante in Händels »Alcina«, außerdem interpretierte sie die Titelpartie in Rossinis »La Cenerentola« an der Connecticut Opera. In der Saison 2009/10 kam Maria Markina als Mitglied in das Internationale Opernstudio der Staatsoper Hamburg. Während dieser Zeit war sie unter anderem als Flora Bervoix (»La Traviata«) und Diane (»Iphigénie en Tauride«) zu hören. Außerdem debütierte sie als Zaida (»Il Turco in Italia«) und Cherubino (»Le Nozze di Figaro«). Seit der Spielzeit 2010/11 gehört sie zum festen Ensemble der Staatsoper Hamburg und interpretierte Partien wie Dorabella (»Così fan tutte«), Komponist (»Ariadne auf Naxos«), Angelina (»La Cenerentola«) oder Varvara (»Katja Kabanowa«). Außerdem wirkte sie in den Neupoduktionen »Faust« (Siébel), »Don Giovanni« (Zerlina), »Carmen« (Mercédès) und »Götterdämmerung« (Wellgunde) mit.
 
Der Amerikaner Christopher Evans wurde 1994 in Loveland, Colorado, geboren. Er erhielt seine Ausbildung an der BalletMet Dance Academy, Canada’s National Ballet School und der Ballettschule des HAMBURG BALLETT. Zu seinen wichtigsten Lehrern zählen Susan Dromisky, Alexander Gorbatsevich und Kevin Haigen. 2010 wurde er mit dem »Prix de Lausanne« ausgezeichnet. Seit 2012 ist Christopher Evans Tänzer im Ensemble des HAMBURG BALLETT und war mit Soli in »Préludes CV«, »Petruschka-Variationen« und »Weihnachtsoratorium I-VI« zu erleben. In der Spielzeit 2014/2015 betraute John Neumeier ihn mit den männlichen Hauptrollen Herzog Albert in »Giselle« und Günther in »Der Nussknacker«. Zu seinem Repertoire zählen außerdem die Quadrille in »Illusionen – wie Schwanensee«, Antonio in »Romeo und Julia« oder Fabian in »Vivaldi oder Was Ihr Wollt«.
 
Konradin Seitzer, 1983 in Aachen geboren, begann als Vierjähriger mit dem Violinspiel und wurde im Alter von vierzehn Jahren Jungstudent in der Klasse von Atila Aydintan an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Anschließend setzte er sein Studium bei Antje Weithaas an der Hochschule für Musik Hanns Eisler fort, wo er im Januar 2009 sein Konzertexamen mit Auszeichnung ablegte. Als Solist spielte er weltweit mit Orchestern wie dem Konzerthausorchester Berlin, dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt und dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie, dabei führten ihn seine Auftritte unter anderem in das Konzerthaus Berlin, in die Bremer Glocke und das Seongnam Arts Center in Südkorea. Im Sommer 2015 wird er mit dem Orquesta Sinfónica Nacional de Colombia in Bogotá Alban Bergs Violinkonzert spielen. Neben seinen solistischen Auftritten widmet sich Konradin Seitzer auch intensiv der Kammermusik und konzertierte unter anderem mit Künstlern wie Simone Young, Robert Levin, Thomas Brandis und Ulf Hoelscher. Konradin Seitzer war 1. Konzertmeister im Orchester der Komischen Oper Berlin, seit 2012 ist er 1. Konzertmeister bei den Philharmonikern Hamburg.
 
Dr. Wilhelm Oberdörffer-Preis und Eduard Söring-Preis
Für die Bereitstellung der Preisgelder von je 8.000 Euro konnte die Opernstiftung drei Förderer gewinnen: Den Dr. Wilhelm Oberdörffer-Preis für die Sparte Oper stiften Barbara und Ian Karan, das Preisgeld für den tänzerischen Nachwuchs stellen Rita und Dr. Lutz Ristow bereit. Den Eduard Söring-Preis stiftet die Berenberg Bank. Die drei Preise werden in diesem Jahr zum 49. Mal an junge Künstler der Staatsoper Hamburg, des HAMBURG BALLETT – John Neumeier und der Philharmoniker Hamburg verliehen. Der erste Träger des Dr. Wilhelm Oberdörffer-Preises war Hans Sotin, ihm folgten unter anderen Franz Grundheber, Hanna Schwarz, Kurt Streit, Gigi Hyatt und Gamal Gouda. Der Eduard Söring-Preis wird an Mitglieder der Philharmoniker Hamburg verliehen. Die gezielte Nachwuchsförderung der Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper hat mit der Auslobung der beiden Preise begonnen und wird seit 1994 auch mit der Gründung und Unterstützung des Internationalen Opernstudios der Staatsoper fortgesetzt.
 
Quelle: Hamburgische Staatsoper GmbH