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Heute ist dieser Gedanke natürlich komplett unvorstellbar. Wahr ist er aber dennoch – vor einem Vierteljahrhundert waren Landschaftsfestivals für eine ganze Region noch gänzlich unbekannt: Das Mosel Musikfestival feiert 2010 sein 25-jähriges Bestehen und ist somit das älteste seiner Art in Deutschland und das größte international ausgerichtete Festival in Rheinland-Pfalz. Vom 5. Juni bis 3. Oktober 2010 dreht sich in der WeinKulturLandschaft Mosel alles um das gemeinsame Motto mit dem Kultursommer Rheinland-Pfalz: „Über Grenzen“. Im programmatischen Mittelpunkt des Jubiläumsjahrs stehen zwei ‚Hochkaräter’, die beide 200. Geburtstag feiern: Die Komponisten und Klaviervirtuosen Robert Schumann (1810-1856) und Frédéric Chopin (1810-1849).

Mit einem reinen Schumann-Programm beginnt das offizielle Eröffnungskonzert am 5. Juni 2010 in der Ehemaligen Abteikirche St. Maximin in Trier. Das Mosel Musikfestival freut sich, für diesen besonderen Anlass zum ersten Mal die Deutsche Radio Philharmonie unter Georg Grün gewonnen zu haben. Mit Sibylla Rubens, Ingeborg Danz, Christoph Prégardien und Yorck Felix Speer versammeln sich außerdem Solisten von internationalem Rang – zusammen mit dem KammerChor Saarbrücken. Frédéric Chopin steht am 9. Juli erstmals auf dem Programm des Festivalsommers – im Kammermusikabend des gefeierten Cellisten Johannes Moser und der Pianistin Ewa Kupiec. Mit Concerto Köln, das ebenfalls sein 25 jähriges Bestehen feiert, kommt am 31. Juli einer der besten und spannendsten Klangkörper der Historischen Aufführungspraxis in die Moselregion. Mit Hochkarätigem wartet das Mosel Musikfestival 2010 auch am 25. Juli auf: mit Yaara Tal und Andreas Groethuysen – einem der besten Klavierduos der Welt. „Über Grenzen“ – entsprechend dem diesjährigen Motto des Festivals ist am 18. September in Luxemburg dem Schengener Abkommen von 1985 ein ganz besonderes Konzert unter dem Motto „Europa in der Musik“ gewidmet. Damals beschlossen die ersten fünf europäischen Staaten den Verzicht auf Kontrollen des Personenverkehrs an ihren gemeinsamen Grenzen und legten so den Grundstein für einen unbehinderten kulturellen Austausch. Von besonderer Wichtigkeit ist auch das Wandelkonzert im Cusanusstift am 19. Juni. Vor 25 Jahren war es das allererste Konzert des neu gegründeten Mosel Musikfestivals. Die Besetzung wiederholt die Situation der ersten Stunde – mit Wolfgang Lichter am Pult des Bernkasteler Kammerorchesters. Weitere Höhepunkte sind u. a. der gefeierte Rachmaninov-Pianist Dejan Lazič (18.7.), Open-Air-Konzerte u. a. mit London Brass, dem Pasadena Roof Orchestra, eine Nacht des Fado sowie in St. Maximin in Trier ein Schumann-Konzert mit Franz Grundheber als „Faust“. Zum ersten Mal wird es eine „Nacht im Museum“ geben – ein Wandelkonzert mit der Lautten Compagney Berlin im Rheinischen Landesmuseum Trier. Mit Monteverdis exakt vor 400 Jahren entstandener „Marienvesper“ verabschiedet sich das Mosel Musikfestival 2010 am 3. Oktober offiziell ins nächste Jahr.

Seit seiner Gründung im Jahr 1985 verwandelt das Mosel Musikfestival die Mosel-Region von Luxemburg über Trier, Bernkastel-Kues, Cochem hin zur Mündung am Deutschen Eck in Koblenz in eine klingende Konzertbühne – anfangs mit nur 15 Veranstaltungen. Heute ist es mit rund 60 Konzerten das älteste und größte international ausgerichtete Festival für Klassische Musik in Rheinland-Pfalz und eines der größten in Deutschland. Ziel des Programms aus Klassik, Kammermusik, Open-Air-Konzerten und „musikalischen Seitensprüngen“ ist es, eine der ältesten und schönsten WeinKulturLandschaften Europas kulturtouristisch neu zu beleben. Gespielt wird im Festivalsommer 2010 an über 30 teils außergewöhnlichen Spielstätten entlang und sogar auf der Mosel.