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Zur Vertragsunterzeichnung war Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse, vergangene Woche beim serbischen Kulturminister Nebojsa Bradic in Belgrad zu Gast. "Mit dem Länderschwerpunkt Serbien wollen wir die Aufmerksamkeit auf einen interessanten europäischen Buch- und Literaturmarkt lenken, dessen jüngere Schriftstellergeneration hierzulande bisher weitgehend unbekannt geblieben ist. Zugleich möchten wir eine stärkere Vernetzung von serbischen Verlegern, Autoren und Übersetzern mit dem hiesigen Literaturbetrieb erreichen", erklärt Oliver Zille.

Die Leipziger Buchmesse setzt damit ihr langfristig angelegtes Projekt fort, die Literaturen der gesamten südosteuropäischen Region auf dem deutschsprachigen Buchmarkt bekannter zu machen. In den Jahren 2007 und 2008 stellten sich Slowenien und Kroatien mit Schwerpunktpräsentationen auf der Buchmesse in Leipzig vor.

Serbische Autoren wie Aleksandar Tišma, Bora Ćosić, Danilo Kiš, David Albahari oder Dragan Velikić haben sich schon längst in das Bewusstsein des deutschsprachigen Literaturpublikums eingeschrieben. Dennoch gibt es bisher pro Jahr nur sehr wenige deutsche Übersetzungen. Dabei ist aber vor allem die junge Schriftstellerszene spannend und noch zu entdecken. In vielen ihrer Werke ist der Wille spürbar, die Vergangenheit ihres Landes kritisch aufzuarbeiten.

Das Serbische Kulturministerium hat in Vorbereitung für den Auftritt 2011 ein Förderprogramm für Übersetzungen initiiert. Zur nächsten Leipziger Buchmesse 2010 wird Serbien seinen Auftritt als Schwerpunktland 2011 in einem Vorprogramm vorstellen.