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Am 8. Oktober 2010 jährt sich der Geburtstag des Komponisten Felix Woyrsch (1860 – 1944) zum 150. Mal. Zahlreiche Konzerte in ganz Deutschland erinnern an diesen norddeutschen Meister der Spätromantik und laden zu einer Beschäftigung mit dem lange zu Unrecht vergessenen Komponisten ein. Unter p-w-g.de sind alle aktuellen Konzerte im Jubiläumsjahr aufgelistet.

Felix Woyrsch gilt als der bedeutendste schleswig-holsteinische und Hamburger Komponist seiner Zeit. Er gehört jener Komponistengeneration an, welche die Übergangszeit zwischen Romantik und Moderne ausfüllte und in Deutschland mit Namen wie Richard Strauss, Max Reger, Gustav Mahler und Hans Pfitzner verbunden wird. Innerhalb der spätromantischen Strömungen seiner Zeit vertritt Woyrsch eine Richtung, welche die kompositorischen Errungenschaften insbesondere von Johannes Brahms weiterentwickelte ohne zur Radikalität eines Arnold Schönberg vorzustoßen.

Der Vorsitzende der Hamburger Pfohl-Woyrsch-Gesellschaft, Andreas Dreibrodt, erläutert: „Während Woyrsch zu seinen Lebzeiten zu den anerkanntesten und häufig aufgeführten Komponisten Deutschlands zählte, wurde er nach seinem Tode bzw. nach dem 2. Weltkrieg schnell vergessen, da sich sein Zeitstil überlebt hatte und durch neue kompositorische Richtungen ersetzt wurde. Erst seit den 1990er Jahren wächst das Verständnis für die Musik der spätromantischen Epoche auch jenseits der großen, bekannten Namen, was zu einer intensiveren Erforschung der Musik jener Zeit und zu einer Reihe von Entdeckungen führte, wozu auch Felix Woyrsch zählt.“

Sieben Sinfonien, ein Violinkonzert, Orchestervariationen, programmatische Orchesterwerke (Drei Böcklin-Phantasien, Hamlet-Ouvertüre, Symphonischer Prolog zu Dantes "Divina comedia"), drei Oratorien (Passions-Oratorium, Totentanz, Da Jesus auf Erden ging), eine Weihnachtskantate, viele weitere Chorwerke mit und ohne Orchester für gemischten Chor, Frauenchor oder Männerchor sowie viele kammermusikalische Werke, Klavier- und Orgelwerke und ca. 100 Lieder warten darauf, entdeckt zu werden.

Für das Jubiläumsjahr wird ein Faltblatt unter dem Titel „Meister der norddeutschen Spätromantik: Felix Woyrsch (1860 – 1944)“ mit allen deutschlandweiten Aufführungen herausgegeben. Ergänzend dazu wird die Website www.woyrsch2010.de über den Komponisten und aktuelle Konzerte informieren. Dort ist bereits ein Werkverzeichnis zu finden. Auskünfte erteilt die Musikbibliothek Neumünster: Telefon: 04321/407636.