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Begleitet vom Beifall der geladenen Gäste aus Politik, Medien und Verbänden erhielten gestern Abend Anita Blasberg und Marian Blasberg (Die ZEIT) den Medienpreis der Wohlfahrtsverbände in der Sparte Print. Die Auszeichnung in der Sparte Hörfunk erhielt in diesem Jahr Tom Schimmeck (NDR Info) und in der Sparte Fernsehen Simone Grabs (ZDF/ KI.KA).

Die Präsidentin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW), Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg, übereichte den vier Journalisten die Auszeichnungen für ihre herausragenden Arbeiten.

Sparte Print

Der Bericht von Anita Blasberg und Marian Blasberg, "Die verhinderten Retter vom Jugendamt", beschäftigt sich mit der Situation in deutschen Jugendämtern. Drastische Unterfinanzierungen und Überlastung werden als Ursachen für das Versagen der Behörden beim Schützen von Kindern benannt.

Sparte Hörfunk

Das Feature von Tom Schimmeck "Koma-Kicks. Erkundungen unter jungen Kampftrinkern", schildert die Gefahren und Auswirkungen des Alkoholmissbrauchs bei jugendlichen Trinkern.

Sparte Fernsehen

Die Dokumentation von Simone Grabs "Moritz: Wäre cool, wenn sie ein Engel wird ...", aus der Reihe "Stark! Kinder erzählen ihre Geschichte" erzählt vom Alltag des 14jährigen Moritz und seiner seiner todkranken Schwester Luca.

"Die diesjährigen Preisträger sind Menschen, die in ihrem Beruf, aber auch mit ihrem persönlichen Engagement, sozialen Themen den notwendigen Raum geben und damit kompetent in die Debatte um das gesellschaftliche Miteinander eingreifen und uns wichtige Impulse liefern.", würdigte die BAGFW-Präsidentin die ausgezeichneten Journalisten. "Aufzeigen, informieren, mahnen und fordern. Und da, wo es nötig ist, provozieren. Das ist wichtig und darin möchten wir sie mit diesem Preis unterstützen."

In ihrer Festrede unterstrich die Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg Frau Dagmar Reim die Bedeutung des Deutschen Sozialpreises und dankte den Preisträgern für ihr journalistisches Engagement: "Mir wäre es wichtig, dass Journalisten versuchten, grelle Schlagzeilen von wahren, stillen Geschichten zu unterscheiden. Dass sie - wie die Preisträger des Deutschen Sozialpreises - sich der Mühe unterzögen, genau hinzuschauen. Zwischentöne registrierten, Widersprüche ertrügen, unterschiedliche Wahrnehmungen gegeneinander setzten, Konflikte schilderten, ohne einfache Lösungen zu feiern, die keine sind."

Der Medienpreis wurde im Rahmen eines Festaktes im ARD-Hauptstadtstudio verliehen. Maßgebliche Gründe für die Auszeichnung der drei Beiträge mit dem Deutschen Sozialpreis waren neben der hohen Relevanz des Themas und der Wirkung auf das gesellschaftliche Bewusstsein, die Rechercheleistung und Qualität in der Darstellung.

Seit 38 Jahren verleihen die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege jährlich diesen mit insgesamt 15.000 Euro dotierten Medienpreis. Mit dem Deutschen Sozialpreis werden Journalisten ausgezeichnet, deren Beiträge sich in besonderem Maße mit der sozialen Lebenswirklichkeit in Deutschland auseinander setzen. Ziel der Preisvergabe ist die Förderung eines kritischen und sozial-engagierten Journalismus, für die Schärfung des sozialen Bewusstseins und der gesellschaftlichen Verantwortung.