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Die Arthur-Haseloff-Gesellschaft e.V. lädt am 22. Oktober 2019 um 18:00 Uhr zur Veranstaltung mit LILI FISCHER in den Vortragssaal der Kieler Kunsthalle am Düsternbrooker Weg 1 ein. Der Eintritt ist frei. Sowohl mit Kiel als auch mit Schleswig-Holstein ist Lili Fischer seit langem verbunden. Natur, Tiere, Pflanzen, Beseelung, Bewegung treten vielgestaltig in ihrer Kunst auf, insbesondere nehmen darin die inzwischen schützenswerten Insekten einen signifikanten Teil ein.

„Ich gehe vor Ort, untersuche Bereiche wie Halligen [...], Massagen, Heilpflanzen, Haushalte nach künstlerischen Dimensionen, trage diese Ergebnisse sowohl in das Museum wie auch wieder vor Ort - zu den Feldbewohnern selbst -, immer mit der Idee, die Grenzerweiterung der Kunst und damit die neue künstlerische Ausleuchtung alltäglicher Bereiche voranzutreiben.“ Diese Herangehensweise ist methodisch jener des Kunsthistorikers Aby Warburg vergleichbar, der 1885 und 1895/96 in den USA Aufenthalten Artefakte der Pueblo- und Hopi-Indianern sammelte, ihre Kulttänze mit der Kamera fest hielt und seine Beobachtungen notierte. Lili Fischer sammelt gleichfalls Eindrücke und Erfahrungen, erforscht ihre Impressionen zeichnerisch und hält sie schriftlich fest, dokumentiert sie fotografisch und entwirft Szenarien in Drehbüchern, die im Unterschied zur Wissenschaft das Publikum sowie das Material in den Kunstprozess wie „eine kosmische Staubflocke“ einbeziehen. Mit den von ihr entwickelten Objekten, Wolken, Ratten, Igeln, den Schnaken, Spinnen oder Faltern schafft sie zugleich beeindruckende Installationen.

Auf dem Priwall 1947 geboren, studierte Lili Fischer ab 1966 an der Hamburger Hochschule für bildende Künste. Das Aufbaustudium Freie Kunst nahm sie 1970 auf und verfolgte zugleich ein Zweitstudium der Pädagogik, Ethnologie und Kunstgeschichte an der Universität Hamburg und schloss dieses 1981 mit der Promotion über „Kreative Animation“ ab. Als Ethnologie-Studentin entdeckte sie 1976 die Schamanen und deren Magie im Museum für Völkerkunde (heute: Museum am Rothenbaum. Kulturen und Künste der Welt). Mit der Arbeit „Feldforschung: praktische Ethnologie“ nahm sie 1979 an der Gruppenausstellung „Umrisse“ in der Kunsthalle Kiel teil und präsentierte dort ihr künstlerisches Konzept. Im November 1981 veranstaltete sie die „Pflanzenkonferenz“ im Museum Sophienblatt und 1985 auf Einladung von Björn Engholm und der SPD-Landtagsfraktion eine weitere „Pflanzenkonferenz“ im Kieler Landtag. Mit einem Vorwort von
Jens Christian Jensen erschien 1982 als Heft 7 der ‚Schriften der Kunsthalle zu Kiel‘ ihr gemeinsam mit Georg Jappe verfasstes „Winterbuch von Norderoog“. Im folgenden Jahr, 1983, erwarb Jensen die Zeichnungen zur "Feldforschung" für die Sammlung der Kunsthalle. 1994 erhielt Lili Fischer den Ruf auf die Professur für Feldforschung und Performance an der Kunstakademie Münster.

LILI FISCHER Feldforschung

Vortrag - Performance
Kunsthalle zu Kiel
Düsternbrookerweg 1
Vortragssaal
22. Oktober 2019, 18:00 Uhr (freier Eintritt)

Die Veranstaltung wird gefördert durch das Amt für Kultur und Weiterbildung der Landeshauptstadt Kiel und die Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein.
Die Vermittlung aktueller Kunst und die Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern betrachtet die Arthur-Haseloff-Gesellschaft e. V. als einen wichtigen Schwerpunkt ihrer kulturellen Aktivitäten. Als Vereinigung der Freunde des Kunsthistorischen Instituts versteht sie sich als Diskussionsforum und organisiert seit ihrer Gründung 2003 Vorträge, Ausstellungen, Exkursionen sowie Museumsbesuche und fördert Forschungsvorhaben insbesondere des Nachwuchses am
Kieler Kunsthistorischen Institut.

Quelle: Arthur-Haseloff.Gesellschaft e. V.

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