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Erneut wird der Kulturauftrag der Öffentlich-Rechtlichen verraten. Während man in Frankreich begriffen hat, dass Filmfinanzierung zur Identität eines europäischen Staates dazugehört, meint man hierzulande mit fünf Talkshows pro Woche, Dutzenden Krimiformaten und billig produzierter sogenannter „scripted reality“ deutsche Wirklichkeit zur Genüge abzubilden. Der Verband deutscher Drehbuchautoren fordert eine Kurskorrektur der öffentlich-rechtlichen Sender, die über Fördergremien auch inhaltlichen Einfluss auf die Kinoproduktion in Deutschland nehmen.

Nicht weniger, sondern mehr finanzielles Engagement! Nicht weniger, sondern mehr und bessere Sendeplätze für den deutschen Kinofilm! Eine Reduzierung darf und sollte es allenfalls bei der inhaltlichen Einmischung durch die Sender bei der Entstehung der Filme geben. Kino ist nicht Fernsehen, muss durch Originalität bestechen statt durch Wohnzimmertauglichkeit.

Anders als in den USA, sind die deutschen Sendeanstalten ihrem Publikum den Nachweis noch schuldig, dass hochwertige TV-Serien in ihrer erzählerischen Qualität dem Kino sogar den Rang ablaufen können. Hier läge die inhaltliche Verantwortung von Frau Reitz und ihren Kolleginnen und Kollegen von ARD und ZDF. Ein produktiver und befruchtender Wettstreit zwischen beiden Medien könnte die Folge sein. Mit den angekündigten Maßnahmen aber droht eine Verödung der deutschen Filmlandschaft, und dies ausgerechnet in einer Zeit, in der sich die Öffentlich-Rechtlichen die eigene Finanzierung per Staatsvertrag auf Jahrzehnte hinaus gesichert haben.

Quelle: Vorstand des VDD

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