Musik
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Mit dem einen oder anderen Appetizer für die Ohren hält sich die Elbjazz-Crew auch jenseits des jährlichen Festivaltermins erfolgreich im Gespräch.
Jüngster „Ankerwurf“ – so die eigenwillige und charmante Bezeichnung der Konzerte außerhalb der Elbjazz-Festivalzeit – war das stimmungsvolle Konzert von Bugge Wesseltoft am 28. November 2010 in der Hauptkirche St. Katharinen.

It’s snowing on my piano…
…war zum Glück nur der Titel der CD, die der norwegische Ausnahmepianist an diesem Winterabend in der noch wegen Renovierung eingerüsteten St. Katharinen Kirche präsentierte und nicht die Voraussage für das Konzert. Bugge Wesseltoft spielte in dem fast bis auf den letzten Platz gefüllten Gotteshaus seine Interpretation klassischer Weihnachtslieder, die er konsequent befreit hatte von all dem üblichen Zuckerkram oder eventueller Bedeutungsüberfrachtung. Puristisch und sich selbst genug konnten alt bekannte Lieder und Choräle durch ihre faszinierende Einfachheit und jazzgeprägte Variationen der Grundthemen verzaubern. Dafür verzichtete Wesseltoft auf die sonst von ihm so genial eingesetzten Live-Elektronik-Elemente zu Gunsten eines rein akustischen Klavierspiels am Flügel.

Wer sich nun ärgert, dass er diese kleine Sternstunde puren Jazzvergnügens verpasst hat, der sollte sich auf den Verteiler des Elbjazz-Newsletters setzen lassen und wenigstens das Datum für das „echte“ Elbjazz Festival vormerken: 27. und 28. Mai 2011. Übrigens: Die Frühbucher-Tickets dafür gibt es voraussichtlich nur noch bis Anfang Dezember. So lange eben der Vorrat reicht – und das wird nicht mehr viele Tage andauern, denn außer mir haben allein an diesem Wesseltoft-Abend noch einige andere das perfekte Weihnachtsgeschenk für einen Jazz-Freund erstanden…

altZu der außergewöhnlichen Stimmung in dem mit LED und Kerzen beleuchteten Kirchenschiff hat sicherlich auch das Vorprogramm des Abends beigetragen: Schauspieler Peter Theiss, der ab dem 2. Dezember 2010 an den Kammerspielen gemeinsam mit Boris Aljinovic in dem Theaterstück „Elling“ auf der Bühne stehen wird, las eine äußerst schräge und humorvolle Weihnachtsgeschichte vor, die wie das Erfolgsstück „Elling“ aus der Feder des Norwegers Ingvar Ambjørnsen stammt.

Ein rundherum gelungener Abend unter norwegischem Vorzeichen also – und da Norwegen im nächsten Jahr zum Hafengeburtstag Partnerland sein wird, könnte ja vielleicht, vielleicht ein Wiedersehen – und Wiederhören! – mit Bugge Wesseltoft möglich sein? Das wäre ja noch ein echter Wunsch für den Weihnachtsmann – oder für die Macherinnen von Elbjazz.

Nächstes Highlight ist übrigens am 8. Dezember 2010 mit dem Afrobeat-Star Femi Kuti in der Fabrik.

Fotos: Thomas Hampel

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