Musik
Das Philharmoniker-Programm für Laeiszhalle und Elbphilharmonie

Da ist sie also endlich, die Saison 2016/17, die dem Hamburger Musikleben den großen Sprung vom „bis jetzt“ zum „jetzt aber“ bescheren soll. Als erster der großen Hamburger Player in Laeiszhalle und Elbphilharmonie stellte nun das Philharmonische Staatsorchester Hamburg seine Pläne für die zweihälftige Saison vor.

Den Start machen zwei Akademiekonzerte, die ohne großes Aufheben aus der wolkigen Michael-Akustik in den Kleinen Saal der Laeiszhalle umziehen. Mit der Solistin Veronika Eberle am Klavier gibt es – dirigiert von Kent Nagano – Werke, die den Hamburger Klang erforschen und bereichern sollen: Haydn, Stravinsky, Ligeti, Mozart und Schumann im ersten, vier Hamburger Erstaufführungen, dazu Brahms und Schütz, Hindemith und Mozart im zweiten.

Von den Philharmonischen Konzerten in den beiden großen Sälen – inklusive Silvesterkonzert und dem dritten Eröffnungskonzert der Elbphilharmonie sind es zwölf –dirigiert Kent Nagano sieben, dazu kommen als Gastdirigenten Thomas Zehetmair, Gustavo Gimeno, Reinhard Goebel, Manfred Honeck und Sir Neville Marriner, kurz vor dessen 93. Geburtstag. Als Gastsolisten kommen u.a. Gautier Capuçon, Heinz Holliger, Gidon Kremer, Augustin Hadelich, Thomas E. Bauer, Viviane Hagner, Christian Schmitt, George Li, Julian Steckel und Dorothea Röschmann.

Das erste Philharmoniker-Konzert in der Laeiszhalle bleibt bis zum ersten Ton geheimnisvoll. Komponist Jörg Widmann hat sich über sein uraufzuführendes Oratorium für Soli, Chor und Orchester in Schweigen gehüllt, die Philharmoniker-Chefs desgleichen. Vielleicht ist es sehr übertrieben, wenn man eine leichte Sorge heraushören mochte, ob es wohl rechtzeitig fertig würde. Aber davon gehen alle aus, und es bleibt eine große Überraschung bis zum 13. Januar um 20 Uhr im Großen Saal der Elbphilharmonie.

Die beiden Saisonhälften kann man wohl so charakterisieren, dass sie die Stärken der beiden Säle hervorkitzeln werden. Kleinere Besetzungen, traditionellere Programmatik in der Laeiszhalle, in der Kent Nagano mit Bach, Mozart und Ulstwolskaja zu Silvester das alte Jahr verabschiedet. Und das lustvolle Entdecken der Möglichkeiten und Klangwunder des neuen Saals an der Elbe, mit Werken, für die es in der Laeiszhalle immer ein bisschen eng war: Bruckners Achte etwa, Mahlers Achte oder Schönbergs Gurre-Lieder.

Dazu kommen – und da ist noch keine einzige Oper im Stammhaus der Philharmoniker an der Dammtorstraße gespielt – sechs Kammerkonzerte in den unterschiedlichsten Besetzungen und ein Sonder-Kammerkonzert, das mit dem Ex-Hornisten des Orchesters Klaus Florian Vogt als Startenor in Mahlers „Lieder eines fahrenden Gesellen“ aufwarten kann. Ein erster Akustik-Check im Kleinen Saal der Elbphilharmonie, soviel verriet man dann doch, habe schon exzellente Hörbedingungen offenbart.

Das komplette Laeiszhalle Programm finden Sie im Internet

Es gibt sieben verschiedene Abonnements, der Einzelvorverkauf startet für die Konzerte in der Laeiszhalle am 30. Mai 2016, für die Konzerte in der Elbphilharmonie am 20. Juni 2016.

Kleiner Wermutstropfen für Musikfreunde: Die Konzertkarten für die Elbphilharmonie werden in der neuen Saison, je nach Preiskategorie, zwischen einem und acht Euro mehr kosten als die für die Laeiszhalle.


Abbildungsnachweis:
Header: Philharmonisches Staatsorchester Hamburg

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