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Elbjazz Festival Hamburg C Spahrbier

Als „Sehnsuchtsort der Hamburger“ hat Tina Heine, Geschäftsführerin des Elbjazz Festivals, den Hafen einmal bezeichnet, und das ist er wohl auch. Wenn das Wetter mitspielt, gibt es keine schönere Location für ein internationales Musikfestival. Kommendes Wochenende werden wieder Tausende von Besuchern auf das Festivalgelände bei Blohm+Voss pilgern – denn Elbjazz kennt bekanntlich kein schlechtes Wetter.
Wer es einmal erlebt hat, will immer wieder dabei sein: Wo sonst fährt man schon mit der Barkasse zum Konzert und erlebt bereits auf der Überfahrt Wasser, Wind und Volksfeststimmung satt. Ganz zu schweigen von den vielen international renommierten Musikern und Bands, die am 29. und 30. Mai wieder einmal die Hafenmeile zum Swingen bringen – allen voran Dee Dee Bridgewater, die charismatische Sängerin aus den USA.

Auch in diesem Jahr ist das Programm mit mehr als 50 Konzerten an zwei Tagen mal wieder übervoll und deckt die ganze Bandbreite internationaler Jazzmusik ab. Wie vielseitig das Festival ist, zeigt allein schon die Künstler-Liste am Freitag- und Sonnabend auf der Blohm+Voss-Hauptbühne: Dee Dee Bridgewater, die noch in allerletzter Minute zugesagt hat, kommt um 20 Uhr mit Irvin Mayfield, Trompeter und Leiter des New Orleans Jazz Orchestra. Beide spielen hier zum ersten Mal zusammen mit der finnischen Nationalbigband UMO, die sich mit dem Saxophon-Solisten Lenny Pickett schon mal um 18 Uhr warmgespielt haben.

Ab 21.30 Uhr folgt dann Ed Motta, nicht nur in musikalischer Hinsicht ein Schwergewicht brasilianischer Pop-Soul-Funk-Musik. Und ab 23.30 Uhr sorgt LaBrassBanda für Partystimmung, eine aus „Übersee am Chiemsee“ stammende Blasmusikkapelle, die sich selbst auch als „Bayerischen Gypsy Brass“ bezeichnet. Am Sonnabend ist Jazz-Legende Monty Alexander mit dem Harlem Kingston Express zur Primetime auf der Blohm+Voss-Hauptbühne und ab 22 Uhr lädt der italienische Soul-Rhythm-and-Blues-Schmuse-Sänger Mario Biondi zum Tanzen und Träumen ein.

Elbjazz, das ist nicht oft genug zu betonen, ist eben kein „Experten-Festival“, das sich an eine verkopfte Jazz-Gemeinde wendet. Elbjazz ist vielmehr ein musikalisches Ganzkörpererlebnis für die ganze Familie und jeden Musikgeschmack – auf höchstem Niveau versteht sich. Für Kinder und Jugendliche gibt es in diesem Jahr sogar ein ganz besonderes Event: Der Hamburger Musiker Bernd Begemann und seine Band „Die Befreiung“, musiziert am Sonnabendnachmittag (15-17 Uhr), an Bord der MS Bleichen mit Kindern und Jugendlichen und probiert unterschiedliche Instrumente aus. Als Überraschungsgäste werden Jazzmusiker aus aller Welt erwartet, die über sich erzählen und für ihre kleinen Fans auch spielen. Marc Ribot, Michael Wollny, Guillaume Perret? Wer weiß, wer da alles vorbeischaut? Vielleicht ist sogar Rolf Kühn dabei, der Grandseigneur der Jazzklarinette, der am Freitag, 20.30 Uhr in der Alten Blohm+Voss-Maschinenbauhalle spielt.

Für erwachsene Festivalbesucher gehört es unterdessen zu den logistischen Herausforderungen, aus der Fülle an Angeboten überhaupt erstmal eine Auswahl zu treffen, und so rechtzeitig an einer der zehn Bühnen zu sein, dass man auch noch einen Platz bekommt. Auf den Open-Air-Bühnen, der Hauptbühne und der benachbarten Bühne „Am Helgen“ von Blohm+Voss ist das sicher kein Problem, aber in der Hauptkirche St. Katharinen und den beiden Schiffen, der MS Bleichen und der MS Stubnitz, kann es schon mal eng werden. Alte Elbjazz-Hasen haben sich deshalb die Elbjazz-App auf ihr Handy geladen, die während der zwei Tage ununterbrochen über News wie Warteschlangen und eventuelle Programmänderungen informiert.

Als Elbjazz-Bühne ist in diesem Jahr übrigens das Hafenmuseum wieder mit dabei. Im historischen Kaischuppen 50 A an der Australiastraße sieht alles noch aus wie vor hundert Jahren, als die Hafenarbeiter noch einen Knochenjob hatten. Zwischen Arbeitsschiffen, Bahnwaggons und vielen anderen Schauobjekten wird hier unter anderem der luxemburgische Vibraphonist Pascal Schumacher mit seinem Quartett auftreten (30.5. 19.30 Uhr).

Keine Frage, wer sich am und auf dem Strom einmal von Konzert zu Konzert treiben ließ, wird es wieder tun. Elbjazz hat Suchtpotential.

 


Programm Elbjazz Festival 2015

29. und 30. Mai, Sonntag, den 31. Mai noch Frühschoppen und Rahmenprogramm.
Das komplette Programm unter
www.elbjazz.de
Tickets unter 01806-853852 und 01806-626280 und über www.elbjazz.de/Tickets


Abbildungsnachweis:
Headerfoto: Christian Spahrbier

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