Grafik & Design | |
Denis Faneites: „icons of Heimat“ |
![]() |
Geschrieben von: Nadine Effert - Montag, den 01. Juli 2013 um 10:57 Uhr |
Denis Faneites: „icons of Heimat“
4.5 out of
5
based on
175 votes.
Die Erinnerung als eine Mischung aus Geschmack, Geruch und Geräuschen? Unter dem Motto „Glaube.Liebe.Heimat.“ hat die Hamburger Kommunikationsagentur „the white elephant“ den Berliner Illustrator Denis Faneites auf die Suche nach Antworten geschickt. Er wurde fündig und hat seine Interpretation von Heimat mit Acrylfarben auf Holzplatten gebannt.
Mit Rest sind die detaillierten Muster gemeint, die sich – neben dem Farbenreichtum – wie ein roter Faden durch Faneites Bilder ziehen und die er mit einem weißen oder schwarzen Fineliner zeichnet. Filigrane Muster, die auf den ersten Blick einen südamerikanischen, indianisch-ethnologischen Eindruck erwecken. Und auf den zweiten Blick? „Was viele nicht wissen ist, dass diese Muster teilweise auch in Tibet oder Ägypten auftauchen, eine gemeinsame Quelle haben. Meine Bildsprache ist also eine durch und durch universelle.“ Muster gäben Menschen Sicherheit, dem Betrachter der Bilder eröffneten sie eine zweite oder gar dritte Ebene. Die Ausstellung „icons of Heimat“ umfasst insgesamt 15 Bilder im A3-Format – allesamt Acryl auf Holz. Ungewöhnlich für einen Grafiker, der sich hauptsächlich in der digitalen Welt austobt. Für Faneites eine gewollte Herausforderung: „Für mich persönlich hat das Digitale keinen künstlerischen Stellenwert. Alles lässt sich per Klick reproduzieren, verwerfen, nachbessern. Wenn ich mit Acrylfarbe auf Holz arbeite, gibt es praktisch kein Zurück.“ Die fehlende „Apfel + Z“ -Taste auf der hölzernen Platte erfordere Mut „einfach drauf loszupinseln“, man dürfe keine Angst davor haben, Fehler zu machen. Sie fördere aber auch die individuelle Ästhetik der Bilder. Diese zeigen auch, dass Heimat etwas Widersprüchliches innewohnen kann und anfällig für Veränderungen ist. So hat er im Bild, das den Titel „Fraude“ (spanisch Betrug) trägt, die jüngsten Präsidentschaftswahlen in Venezuela aufgegriffen. Ein brennender Wahlzettel, eine Friedenstaube mit durchschnittener Kehle, ein bewaffneter Mann mit einer Rasierklinge auf der Zunge, ein Ölbohrturm, ein Diamant und eine Banane – Motive und Symbole, welche die Ausschreitungen und Korruptionsvorwürfe rund um die Wahl sowie die Gefahr für den Frieden sichtbar machen. Faneites Bilder sind haltsuchende Geflechte. Da sie sich der Eindeutigkeit und Geschlossenheit verweigern, fordern sie eine permanente Re-Konstruktion. Sie laden zum Verweilen ein und schicken den Betrachter selbst auf eine Art Entdeckungsreise, die genügend Raum für eigene Interpretationen von Glaube, Liebe und Heimat lässt. Ausstellung „icons of Heimat“, bis 30. Juli 2013, zu sehen in der Kommunikationsagentur „the white elephant“, im Lehmweg 6, 20251 Hamburg, Öffnungszeiten: 10-17 Uhr. Denis Faneites 1981 geboren in Wiesbaden, 2008 Abschluss in Kommunikationsdesign an der KsW (Hamburg), 2009-2010 Studienreise (Venezuela & Peru), seit 2010 freiberuflicher Illustrator & Grafiker www.cargocollective.com/denisfaneites www.facebook.com/DenisFaneites.Illustration Fotos: Copyright Denis Faneites |
Kommentar verfassen
(Ich bin damit einverstanden, dass mein Beitrag veröffentlicht wird. Mein Name und Text werden mit Datum/Uhrzeit für jeden lesbar. Mehr Infos: Datenschutz)