Bildende Kunst
ALLE. Künstlerinnen und Künstler in der Overbeck-Gesellschaft Lübeck 1918-2018

Wie feiert man seinen 100. Geburtstag? Mit Feuerwerk, Champagner und Häppchen? Nein. Mit einer spektakulären Ausstellung feiert der Lübecker Kunstverein, die Overbeck-Gesellschaft ihr 100jähriges Bestehen!

Die Overbeck- Gesellschaft, benannt nach dem in Lübeck geborenen Maler Johann Friedrich Overbeck, gehört heute zu den renommiertesten Adressen für zeitgenössische Kunst im nördlichsten Bundesland Schleswig-Holstein. Sie befindet sich in dem kleinen Ausstellungspavillon hinter dem Museum Behnhaus Drägerhaus in der Königstraße.

Die Sanierung des von dem Architekten Wilhelm Bräck entworfenen Pavillons ist pünktlich zum Jubiläum fertig gestellt worden. Das Haus erstrahlt äußerlich in neuem Glanz. Im Inneren trifft ein Wow-Effekt den staunenden Besucher: Statt hanseatischem Understatement bedeckt eine zwar chronologisch geordnete aber fröhliche und kunterbunte Hängung die kompletten Ausstellungsräume. Rund 375 Exponate, darunter Malereien, Skulpturen, Installationen, Foto- und Videokunst, hängen vom Fußboden bis zur Decke, stehen solitär oder in Vitrinen. Werke von Künstlern, die irgendwann einmal eine Einzelausstellung in der Overbeck-Gesellschaft hatten, drängeln sich jetzt dicht an dicht auf 160 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Darunter prominente Namen wie Edvard Munch, Ernst Barlach, Paula Modersohn-Becker, Karl Schmidt-Rottluff bis zu Günter Uecker, Neo Rauch, Kiki Shmith und Hague Yang. Namen, die sich heute wie das ‘Who is Who‘ der nationalen und internationalen Kunstgeschichte lesen, die einst den Lübecker Kunstverein als Sprungbrett für eine weltweite Karriere nutzten. So präsentiert das Haus nicht nur die wechselvolle Geschichte des Kunstvereins von der Gründung bis in die Gegenwart, sondern gibt auch einen visuellen Überblick über das Kunstgeschehen der letzten Jahre. Eine spannende, aber auch aufregende Zeitreise, für die der Besucher etwas Geduld mitbringen sollte. „Die meisten Werke stammen aus Privatbesitz von Sammlern“, so der Kurator der Ausstellung, Oliver Zybok, „viele direkt aus Lübeck. Auch acht Museen haben Leihgaben beigesteuert.“

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Das Auge des Betrachters muss schon gezielt auf Entdeckungsreise gehen: So findet es zum Beispiel von Adolph von Menzel „Studie mehrerer Personen“, August Mackes „Am Thuner See, Picknick nach dem Segeln“, Eduardu Paolozzi „Appel-Calder“, „Holstentor (pink)“ von Andy Warhol oder Selbstbildnisse von Anita Rée und dem schwedischen Maler Anders Zorn sowie die Bronzeskulpturen „Fußballspieler“ von dem österreichischen Bildhauer Alfred Hrdlicka und „Kleiner weiblicher Torso“ von Wilhelm Lehmbruck.

Wem das Suchen zu mühsam ist, sollte den sehr informativen Katalog kaufen, der nicht nur die Geschichte des Vereins erläutert, sondern auch die ausgestellten Exponate in fünf kunstgeschichtliche Epochen teilt, angefangen bei Albrecht Dürer, über die Weimarer Zeit und die klassische Moderne, die Nachkriegsmoderne bis hin zur Gegenwartkunst, getreu dem Gründungsmotto „das jeweils Beste an aktueller Kunst zu zeigen“.
Diese aufschlussreichen Beiträge werfen einen Blick auf die hundertjährige Sammelleidenschaft der Hanseaten, ihre Vorlieben und ihr Interesse an zeitgenössischen Kunstströmungen.

„Alle. Künstlerinnen und Künstler in der Overbeck-Gesellschaft Lübeck 1918-2018“

Die Ausstellung ist bis zum 13. Januar 2019 zu besichtigen, im Pavillion der Oberbeck-Gesellschaft – Kunstverein Lübeck, Königstraße 11, Behnhausgarten, 23552 Lübeck.
Die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr.
Anlässlich des 100. Jubiläums der Overbeck-Gesellschaft erscheint im
Kerber Verlag eine umfangreiche Publikation, die die Geschichte des Lübecker Kunstvereins im 20. Und 21. Jahrhundert vorstellt. Zusammen mit den Werken der Jubiläumsausstellung, einer architekturhistorischen Untersuchung des für Norddeutschland bedeutenden Bauhaus-Pavillons, in dem seit 1930 die Ausstellungen der Overbeck-Gesellschaft ausrichtet werden, sowie einer vollständigen Chronologie der Ausstellungen und Veröffentlichungen entwirft die Festschrift ein eindrucksvolles Panorama der gesellschaftlichen Entwicklungen der vergangenen 100 Jahre.
Weitere Informationen


Abbildungsnachweis:
Header: Blick in die Ausstellung. Foto: Fred Dott
Galerie:
01. Overbeck Gesellschaft, Lübeck
. Foto: Christel Busch
02. bis 04. Blicke in die Ausstellung. Fotos: Fred Dott

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