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Bei der Eröffnung der Ausstellung „Der Herkunft auf der Spur – Museumserwerbungen in der NS-Zeit“ im Lübecker Behnhaus erinnerte Schleswig-Holsteins Kulturministerin Karin Prien heute (5. Mai) in Lübeck an die „Washingtoner Verpflichtung nach ‚NS-verfolgtbedingt entzogenem Kulturgut‘ zu suchen, die wahren Berechtigten festzustellen und die notwendigen Schritte für eine faire und gerechte Lösung einzuleiten“. Zum Glück habe sich in dieser Hinsicht in den vergangenen zehn Jahren viel bewegt. „Lübeck ist ein Leuchtturm der Provenienzforschung. Die neue Ausstellung ist ein weiterer Beweis dafür“, lobte Prien. Sie dankte dem Behnhaus und der Hansestadt sowie allen, die ihre Expertise eingebracht und die Ausstellung konzipiert und unterstützt haben.
 
Während sich in der Vergangenheit noch viele Museen schwergetan hätten, in die Herkunftsforschung ihrer Objekte einzusteigen, so sei es mittlerweile unstrittig, dass auch schleswig-holsteinische Museen von der Verfolgung und Ermordung der Opfer profitiert hätten. Prien: „Es ist nun unsere Aufgabe, dies wieder gut zu machen und die Kunst zurückzugeben, und das geschieht auch bereits.“ Sie erinnerte daran, dass der Bund seit 2008 Fördermittel zur Verfügung stelle und seit 2015 finanzierten Bund und Länder gemeinsam das „Deutsche Zentrum für Kulturgutverluste“. Auch in der Wissenschaft an den Hochschulen habe sich viel getan. „Ich bin sehr froh, dass die Verantwortlichen in den Museen unseres Landes ihre Verpflichtung überaus ernst nehmen und in die Tat umsetzen“, so die Ministerin. Es sei eine sehr herausfordernde Aufgabe, nach so vielen Jahren noch systematisch die Herkunft der in der Zeit des Nationalsozialismus erworbenen Kunstwerke zu forschen – „das ist oft wie ein Krimi“. Das Behnhaus habe sich dieser detektivischen Arbeit gestellt und in vorbildlicher Weise und akribischer Arbeit Inventarbücher, Adressbücher, Handelsregister und online-Datenbanken durchforscht, und so „Licht ins Dunkel der Herkunft seiner Kunstobjekte gebracht“.
Die Ausstellung ist bis zum 25. August geöffnet. 
 
Quelle: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Schleswig-Holstein

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