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Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat in seiner heutigen Sitzung die finanzielle Unterstützung in zweistelliger Millionenhöhe für ein weiteres wichtiges Modernisierungsprojekt der Stiftung Historische Museen Hamburg bewilligt: Für die bauliche und inhaltliche Neugestaltung des Altonaer Museums stehen vom Bund 19,5 Millionen Euro zur Verfügung. Johannes Kahrs (SPD), haushaltspolitischer Sprecher, und Rüdiger Kruse (CDU), Mitglied im Haushaltsausschuss, haben sich in Berlin maßgeblich für die Finanzierung eingesetzt.
Insgesamt werden für die Sanierung und Modernisierung des Altonaer Museums 39 Millionen Euro veranschlagt. Der Rest der benötigten Mittel soll bei der Freien und Hansestadt Hamburg eingeworben werden.
 
Das 1863 gegründete Museum befasst sich als eines der größten deutschen Regionalmuseen mit der Kunst- und Kulturgeschichte des norddeutschen Raumes und der ehemals selbstständigen Stadt Altona. Die über 650.000 Objekte umfassende Sammlung beinhaltet neben bedeutenden Dokumenten und Artefakten zur Geschichte Altonas herausragende Bestände wie die in einem eigenen Saal präsentierten Galionsfiguren, eine Kollektion exquisiter expressionistischer Künstlerpostkarten und eine Reihe historischer Bauernstuben und Bauernhausmodelle. Das 1901 am heutigen Standort eröffnete Museum galt mit seinem einstmals universalistischen Ansatz als eines der modernsten Museen Europas. In den letzten Jahren hat sich das Haus mit vielfältigen Sonderausstellungen und Veranstaltungen erfolgreich als Familienmuseum für ein breites und diverses Publikum aufgestellt.
 
Von Beginn an spielten die Themen Heimat und Beheimatung bei der Vermittlung kulturhistorischer Prozesse und bei der Ausrichtung des Hauses eine zentrale Rolle. Vor dem Hintergrund aktueller Fragestellungen zu Globalisierung und Migration sind diese Diskussionen heute relevanter denn je - besonders in einer kulturell vielfältigen Stadt wie Hamburg und in einem sich stetig wandelnden Bezirk wie Altona. Das Altonaer Museum steht deshalb vor der Aufgabe, die räumliche Gestaltung des Hauses und die inhaltliche Dauerausstellung rund um diese Fragen neu aufzustellen und ein für breite Bevölkerungsschichten attraktives und inklusives Programm zu erarbeiten.
 
Die dazu notwendige Modernisierung des Museums umfasst neben Umbauten des Hauses auch die die Neukonzeption der ständigen Ausstellung. Ein Gebäudeflügel, der nach einem Kriegsschaden in den 1950er Jahren neu erbaut wurde und heute technisch sanierungsbedürftig ist, soll baulich so umgestaltet werden , dass er einladend in den Stadtraum wirkt, eine generelle Neukonzeption der Ausstellungsfazilitäten ermöglicht und zu einer durchgängigen Barrierefreiheit führt. Einzelne Kapitel der Dauerausstellung, die zum Teil noch aus den ersten Jahrzehnten nach der Museumseröffnung stammen, sollen von Grund auf überarbeitet werden und sich den aktuellen und zukünftigen Fragen für das gesellschaftliche Miteinander vor dem Hintergrund der Geschichte Altonas und Norddeutschlands widmen. Die detaillierten Planungen werden nun zusammen mit den Genehmigungsbehörden erarbeitet.
 
Nachdem im Jahr 2015 vom Bund bereits 18 Millionen Euro für die Neukonzeption und bauliche Erneuerung des Museums für Hamburgische Geschichte und im Sommer 2018 weitere 18 Millionen für die Sanierung und Neuausrichtung des Museums der Arbeit und des Jenisch Hauses zur Verfügung gestellt wurden, kann in den nächsten Jahren mit der baulichen und inhaltlichen Neugestaltung des Altonaer Museums die Modernisierung aller Einrichtungen der Historischen Museen Hamburg weitgehend abgeschlossen werden.
 
Johannes Kahrs, Haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion:
„Ich bin stolz wie Bolle, dass es gelungen ist, die Gelder für die umfassende Grund-sanierung des großartigen Altonaer Museums durchgesetzt zu haben. Da wir als SPD die von der CDU beabsichtigte Schließung des Altonaer Museums verhindert haben, ist es für uns folgerichtig gewesen, das ‚Herz von Hamburg‘ zu sanieren!“
 
Rüdiger Kruse, CDU, Mitglied im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages:
„Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten. Ich erinnere mich noch gut an das Altonaer Museum als einen Lieblingsort meiner Kindheit. Schön, dass wir mit diesem Projekt nun sagen können, alle historischen Museen in Hamburg mit Bundesmitteln saniert zu haben. Eine moderne Museenlandschaft ist nicht nur ein Aushängeschild unserer Stadt, sondern leistet auch einen unerlässlichen Beitrag zu Bildung und Diskussion in unserer Gesellschaft.“
 
Börries von Notz, Alleinvorstand der Stiftung Historische Museen Hamburg:
„Allen vergangenen Unkenrufen und Maßnahmen zum Trotz hat das Altonaer Museum dank des Beschlusses des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages eine goldene Zukunft. Die Erneuerung der Dauerausstellung und die grundlegende Sanierung dieses über 150 Jahre alten Museums als ein stark an die Öffentlichkeit gerichtetes partizipatives und für den Stadtteil integratives Haus ist für die Entwicklung der SHMH von großer Bedeutung und bildet den letzten Baustein im umfangreichen Sanierungsplan der Historischen Museen Hamburg. In den nächsten Jahren werden damit alle Einrichtungen der SHMH dank des Bundes und der Freien und Hansestadt Hamburg moderne und zukunftsweisende Kultureinrichtungen, die einen grundlegenden und wichtigen Beitrag für die Auseinandersetzung der Gesellschaft mit der Vergangenheit, der Gegenwart und für die Zukunft leisten.“
 
Quelle: Stiftung Historische Museen Hamburg

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