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Städte und Regionen sind Ausdruck der kulturellen Vielfalt Europas und am besten in der Lage, das kulturelle Erbe des Kontinents in einen strategischen Vorteil zu verwandeln – so lautete die Botschaft lokaler und regionaler Entscheidungsträger in einer Debatte mit dem für Bildung, Kultur, Jugend und Sport zuständigen Kommissionsmitglied Tibor Navracsics. In seiner Rede im Europäischen Ausschuss der Regionen unterstrich der EU-Kommissar, dass die Stärkung einer gemeinsamen europäischen Identität und die Förderung des sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhalts zu den Zielen des Europäischen Jahres des Kulturerbes 2018 und zu den Grundlagen für das Europa von morgen zählen.

Im Vorschlag der Europäischen Kommission für den nächsten mehrjährigen Finanzrahmen der EU werden bereits bestehende Maßnahmen zur Förderung der europäischen Kultur und Kreativität in das neue und finanziell geringfügig besser ausgestattete Programm „Kreatives Europa“ integriert. Die Kommission schlägt ferner vor, die Mittel für Erasmus+ zu verdoppeln und das Europäische Solidaritätskorps zu stärken. Diese Instrumente sind in dem neuen Politikbereich „Investitionen in Menschen, sozialen Zusammenhalt und Werte“ mit einem Gesamtbudget in Höhe von 139,5 Milliarden EUR enthalten.
 
Karl-Heinz Lambertz, Präsident des Europäischen Ausschusses der Regionen, sagte: „Kultur und Bildung müssen dazu beitragen, das Zugehörigkeitsgefühl zur EU zu stärken, und das Kulturerbe sollte als strategische Ressource für Europa anerkannt werden. Mehr Investitionen in soft power – also ,sanfte Macht‘ –, einschließlich Jugend, Bildung und Kultur, ist eine Garantie für mehr Solidarität und das beste Mittel gegen das Risiko der Auflösung unserer gemeinsamen europäischen Identität. Diese Prioritäten müssen in den verschiedenen Programmen des nächsten EU‑Haushalts durchgängig berücksichtigt werden.“
 
Tibor Navracsics, EU-Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, bestätigte, dass die Europäische Kommission nächste Woche neue Vorschläge für den „Europäischen Bildungsraum“ und die „frühkindliche Bildung und Betreuung“ sowie eine überarbeitete EU-Strategie für die Jugend und eine neue europäische Agenda für Kultur vorlegen wird, um die vom Europäischen Jahr des Kulturerbes ausgehenden Impulse zu nutzen.
 
„Wir wollen das Potenzial der Kultur zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums, der Schaffung von Arbeitsplätzen und der sozialen Entwicklung ausschöpfen. Die Förderung unserer gemeinsamen Werte ist von zentraler Bedeutung, wie auch die Stärkung unserer lokalen, nationalen und europäischen Identität. Junge Menschen sind die stärksten Kräfte, wenn es darum geht, Brücken zu schlagen. Wir müssen mehr tun, um sie zusammenzubringen und es ihnen zu ermöglichen, voneinander zu lernen – über unsere Vielfalt, aber auch unsere Gemeinsamkeiten. Die Kommission hat ihren Teil dazu beigetragen, um eine ausreichende finanzielle Unterstützung für Bildungs-, Jugend- und Kulturmaßnahmen im nächsten EU-Haushalt sicherzustellen“, erklärte Kommissar Navracsics.
 
Petra Kammerevert (DE/S&D), Vorsitzende der Ausschusses CULT des Europäischen Parlaments, erklärte: „Ich bin der festen Überzeugung, dass ein wirtschaftlich ausgerichtetes, europäisches Projekt‘ allein nicht ausreicht, damit sich die Bürgerinnen und Bürger mit der EU identifizieren. Deshalb ist es sehr wichtig, dass die politischen Entscheidungsträger der EU auf allen Ebenen der Kultur- und Bildungspolitik mehr Bedeutung beimessen. Europa braucht Kultur – im Jahr 2018 und darüber hinaus –, denn unsere gemeinsame Kultur macht uns zu Europäern.“

Quelle: Europäischer Ausschuss der Regionen

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