Hamburger Klangwerktage
Liebe Klangwerktage Freunde,
nach unserer furiosen Eröffnung auf höchstem Niveau mit der deutschen Erstaufführung von Luna Park von Georges Aperghis, und vielen weiteren hervorragenden Konzerten, vertiefen wir heute, am Samstag, den 3. Dezember, unseren Iranschwerpunkt.

Mit einer Uraufführung von Nader Mashayekhi, mit der Sopranistin Marlis Petersen, die letztes Jahr zum zweiten Mal zur Sängerin des Jahres gekürt wurde und der iranischen Sängerin Sepideh Vahidi, wird das Ensemble Resonanz morgen auftreten. Am Sonntag spielt dann das Iranian Orchestra of New Music unter der Leitung von Alireza Mashayekhi das Abschlusskonzert.

Samstag, 3. Dezember 2011; 18.30 Uhr
Filmvorführung „Das Haus ist schwarz“, und Podiumsdiskussion
Ein Dokumentarfilm über eine iranische Leprakolonie. Regie: Forugh Farrochzad (1962)
„Es herrscht kein Mangel an Hässlichkeit in der Welt. Würde man davor die Augen verschließen, gäbe es noch mehr.“ Forugh Farrochsad (1935–1967) gilt weithin als die bedeutendste persische Dichterin. Sie begründete in den sechziger Jahren die "moderne Poesie" von den Rechten der Frauen, von Liebe und Freiheit. Ihr einziger Film Das Haus ist schwarz bzw. Khāneh siāh ast ist das unvergleichliche Dokument eines Aufenthalts in einer iranischen Lepra-Kolonie. Diese zwanzigminütige Dokumentation gibt einen Einblick in das traurige und bittere Los, das die von Lepra befallenen und im Müßigkeit dahinsiechenden Bewohner führen. Während der 12 Drehtage lernte Farrochsad ihren späteren Adoptivsohn Hossein Mansouri kennen, der heute in München lebt und heute zu Gast bei den Klangwerktagen ist.
Podiumsgespräch mit Nader Mashayekhi, Margarete Zander und Hossein Mansouri

Samstag, 3. Dezember 2011 21.00 Uhr,
Irdische Offenbarung
Mit: Ensemble Resonanz I Elbtonal Percussion I Flöte: Carin Levine I Sopran: Marlis Petersen, persischer Gesang: Sepideh Vahidi I Leitung: Robert HP Platz
Strahl von Nikolaus Brass, Branenwelten von Robert HP Platz Irdische Offenbarung von Nader Mashayekhi 2011 UA, Auftragskomposition der Hamburger Klangwerktage
In dieser Auftragskomposition für die Hamburger Klangwerktage vertont der bekannte Komponist und ehemalige Leiter des Tehran Symphony Orchestra Nader Mashayekhi das Gedicht „Irdische Offenbarung“ von Forugh Farrochsad. Farrochsad, die bedeutendste und meistgelesene Schriftstellerin der modernen persischen Literatur, beschreibt darin die Menschheit als gefallenes Geschlecht mit schrecklichen Erlebnissen und Gräueltaten. Für Mashayekhis Uraufführung konnte die international renommierte Sopranistin Marlis Petersen gewonnen werden. Marlis Petersen wird sich im Wechselgesang mit der aus dem Iran stammenden Sängerin Sepideh Vahidi der „Irdischen Offenbarung“ annähern. Durch ihre individuelle Aufführungsart und mit ihrer eigenen, ehrlichen Interpretation tragen die beiden das Gedicht alternierend in ihren Sprachen Deutsch und Persisch vor. Durch diese Annäherung werden die vordergründigen Gegensätze gleichsam aufgehoben – das Wechselspiel zwischen Abstand und Annäherung, sowohl auf sprachlicher Ebene als auch im musikalischen Duktus, wird zu einem der wichtigsten Gestaltungselemente der Gesamtkomposition. Unterstützt werden die beiden Sängerinnen vom Ensemble Resonanz, von Elbtonal Percussion und von Carin Levine an der Flöte.

Sonntag, 2. Dezember 2011 18.00 Uhr
Klangradar 3000/Klangwellen-Projekt “Mashayekhi” Mit Schülern des Sachsenwald-Gymnasiums Reinbek
Das Konzert für Saxophon und persisches Orchester des iranischen Komponisten Alireza Mashayekhi dient den Jugendlichen als Inspirationsquelle für eine eigene Komposition, die unter Anleitung des Komponisten Sergio Vasquez-Carrillo entstanden ist. Die SchülerInnen werden zudem eine persisch-deutsche Improvisation zusammen mit Mitgliedern des iranischen Orchesters zur Aufführung bringen.

Sonntag, 2. Dezember 2011 18.00 Uhr
Klangradar 3000/Klangwellen-Projekt “Mashayekhi” Mit Schülern des Sachsenwald-Gymnasiums Reinbek
Das Konzert für Saxophon und persisches Orchester des iranischen Komponisten Alireza Mashayekhi dient den Jugendlichen als Inspirationsquelle für eine eigene Komposition, die unter Anleitung des Komponisten Sergio Vasquez-Carrillo entstanden ist. Die SchülerInnen werden zudem eine persisch-deutsche Improvisation zusammen mit Mitgliedern des iranischen Orchesters zur Aufführung bringen.

Sonntag, 4. Dezember 2011
19:00 Einführung in das Konzert von Alireza Mashayekhi von Mohsen Mirmehdi
20.00 Uhr, Konzert:
Alireza Mashayekhi und das Iranian Orchestra for Contemporary Music
Mit Mitgliedern des Iranian Orchestra for Contemporary Music unter der Leitung von Alireza Mashayekhi I ensemble intégrales
Werke von Alireza Mashayekhi, Burkhard Friedrich und weitere
Als Höhepunkt und Abschlusskonzert der Hamburger Klangwerktage 2011 kommt das „Iranian Orchestra for Contemporary Music“ aus Teheran nach Hamburg und tritt damit erstmalig außerhalb des Iran auf. Wie auch seine Musik so wandelt Komponist und Leiter des Orchesters Alireza Mashayekhi zwischen der Welt des Orients und dem Okzident. Seine Musik verbindet die beiden Welten mit klanglicher Wucht der Avantgarde, facettenreichen orientalischen Farbenspektren und komplexen Rhythmen. Ebenso verbindet das Iranian Orchestra for Contemporary Music meisterlich avantgardistische mit traditioneller iranischer Musik.

Das Orchester feiert 2011 sein 20-jähriges Bestehen und hat sich seit seiner Gründung ausschließlich der zeitgenössischen persischen Musik aus der Feder junger persischer KomponistInnen und Alireza Mashayekhis gewidmet.
Die Besetzung des Orchesters ist variabel. Im Rahmen dieses Konzerts werden 30 MusikerInnen mit persischen und westlichen Instrumenten auftreten.

Das Programm umfasst Solokonzerte für Saxophon sowie für Cello und Orchester, ein Werk für Schlagzeugensemble, eine Sonate für rezitierende Pianistin und Geigerin, gespielt von Mitgliedern des ensemble Intégrales, sowie ein Gemeinschaftswerk von Burkhard Friedrich und Alireza Mashayekhi für CD und improvisierendes persisches Orchester.

Wir freuen uns auf Sie!
Ihre Christiane Leiste

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