Musik

Anarchist, Utopist, Romantiker – das war und ist er, der Liedermacher Konstantin Wecker. Seinen Traum von einer herrschaftsfreien Zeit, von einem liebevollen Miteinander, den träumt er seit 50 Jahren. Und seine Fans träumen mit.

So auch beim „Utopia“-Konzert in der Lübecker Musik- und Kongresshalle. Gemeinsam mit dem Barden Konstantin Wecker aus dem Süden Deutschlands lebten und erlebten norddeutsche Fans hier einen Abend in schöner Utopie. „Nennt mich gerne einen Spinner, der nicht passt in unsre Zeit, doch ihr lebt in einem Albtraum, mein Traum ist die Wirklichkeit“, heißt es in dem Lied „Utopia“, das Konstantin Wecker im vergangenen Herbst schrieb und das nun Titel seiner Konzerttournee durch Deutschland ist. „Stell dir vor, wir leben sie, diese schöne Utopie“, singt er und das Lübecker Publikum jubelt und applaudiert enthusiastisch. Denn sie wissen, er meint es ernst.

 
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Pjotr Meshvinski wurde am 18. Februar 1966 als Sohn einer alteingesessenen und hochangesehenen Cellisten-Familie in St. Petersburg geboren. Bereits mit sechs Jahren begann er ein Cello-Studium bei Professor Emanuel Fischmann, nachdem er in die Musikschule für junge Talente am Staatliche Sankt Petersburger Konservatorium „N.A. Rimski-Korsakow“ aufgenommen wurde.

 
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Es war seine Premiere in der Elbphilharmonie am 2. Oktober 2021 und meine bei einem Konzert mit ihm: Clemens Christian Poetzsch.

„The Soul Of Things“ ist der neoklassische Klavierabend vom Dresdner überschrieben worden und die Seele der Dinge schwirrt in der guten Akustik des Kleinen Saals umher.

 

„Seelen-Ruhe atmen” lautet meine Überschrift für sein Konzert. Poetzsch verzauberte nämlich in einer Seelenruhe seine Begriffe und Dinge zu Musik – und auch das Publikum. Uhren, Füllfederhalter, Porzellan, Stundengläser, Diamanten und Silber: Dinge des alltäglichen Lebens.

 
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Sommer kann man das, was uns der August derzeit bietet, sicherlich nicht nennen, doch bei dem kombinierten Abend aus Zauberkunst und einem typisch virtuos-verrückten Jacques Palminger Konzert auf der Open-Air-Bühne der Hanseatischen Materialverwaltung hatte der Wettergott ein Einsehen: Es blieb trocken und für einen ganz kurzen Moment brach auch die Sonne durch die Wolken.

Den Rest des Abends schien sie jedoch in den Herzen der eingefleischten Palminger Fangemeinde.

 
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Das Kuss Quartett und die Berliner Compagnie Nico and the Navigators transformieren ein „staged concert“ mit Beethoven-Quartetten in einen Film

„Wird der Zweifel Gegenstand des Zweifels, zweifelt der Zweifler am Zweifel selbst. Somit verschwindet der Zweifel.“ Ach, wäre das schön, wenn es so einfach zuginge. Doch wer den Film über „Force & Freedom“, ein Projekt, für das sich die Berliner Compagnie Nico & the Navigators und das Kuss Quartett zusammengetan haben, um die Musik Beethovens zu erkunden und zu interpretieren, sieht bleibt nach eineinhalb Stunden zweifelnd zurück. Der eingangs zitierte Satz eröffnet einen Film, dessen definitive Fassung am 11. Juli ab 23.25 Uhr Uhr bei Arte zu sehen ist.

 
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Für ihn sei heute der perfekte Tag, gestand Martin Grubinger, nachdem der Applaus verklungen war. „Erst Konzert, dann Fußball, Deutschland gegen Frankreich. Dazu noch so schönes Wetter. Was will man mehr!“

Nun, vielleicht ein paar Bälle im gegnerischen Kasten? In Punkto Zusammenspiel und Timing könnte die deutsche Nationalmannschaft von dem genialen Schlagwerker und Bayern-Fan noch jede Menge lernen.

 
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Computermusik am Rand der Metropolregion: Ein Portrait des Elektroakustik-Komponisten aus dem Wendland.

„Die Technik hilft, im Augenblick zu verharren – und das ist ja eines der Kernthemen der Romantik.“ Der Romantik eines Franz Schubert etwa, dessen B-Dur Klaviersonate (D 960) für Clemens von Reusner in den vergangenen Monaten ein permanenter Begleiter war. Der Komponist elektroakustischer Musik aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg arbeitet an einer Auftragskomposition, die sich an dieses Klavierstück „anlehnt“, wie es von Reusner formuliert.

 
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Anfang Oktober des jüngst vergangenen Jahres hätte die US-amerikanische Geigerin Hilary Hahn in der Berliner Philharmonie das Violinkonzert von Jean Sibelius, ungefähr vier Jahre nach ihrem letzten Gastspiel in der Hauptstadt, spielen sollen. Corona-bedingt ist es zu diesem ‚Ereignis‘ in des Wortes doppelter Bedeutung nicht gekommen.

Hilary Hahn – dies vorneweg – hat bereits als noch ganz junger Mensch zwei Dinge in sich vereint, die für Künstler jeglichen Metiers obligatorisch sind, oder jedenfalls sein sollten.

 
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Die wenigen Vorteile für Kulturbühnenbesucher in Corona-Zeiten sind bekannt: Das immer gleiche Angebot wird häufiger durchbrochen von Unbekanntem, von Stücken also – sei es im Sprechtheater, in der Oper oder im Konzertsaal – die uns in „gesunden“ Zeiten kaum begegnen. Weiterer Vorteil: Das schwere Theaterschiff wird flexibler, die mitunter träge erscheinende Tradition wird zum Wagemut angestiftet. So geschehen im Theater Lübeck, das die Händel-Oper „Tolomeo“ als Lübecker Erstaufführung in italienischer Sprache präsentierte.

 

Damit das Premierenpublikum trotz derzeitiger Einschränkungen möglichst zahlreich im Großen Haus Platz nehmen konnte, gab es gleich zwei Premieren. Beide Aufführungen in der Inszenierung von Anthony Pilavachi unter der musikalischen Leitung von GMD Stefan Vladar wurden vom Publikum mit kräftigem Applaus bedacht. Insgesamt acht Vorstellungen sind am Theater Lübeck geplant.

 
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Die Kunst in den Zeiten der Pandemie

Was macht ein Regisseur, was macht Jan Dvořák, den ein Auftrag der Oper in Mannheim erreicht, Mozarts „Die Zauberflöte“ nicht nur in einer gekürzten Version, sondern auch unter den scharfen Regeln von Covid-19 auf die Bühne zu bringen?
Das was bei Fluggesellschaften und der Deutschen Bahn zum jetzigen Zeitpunkt die Regel ist – wenig bis kaum Abstand zum Nebenmann (-frau) – gilt noch lange nicht für Konzert-, Opern- und Kinosäle. Die Protagonisten auf der Bühne müssen singend mindestens 6 Meter Abstand halten, das Publikum kann auch nicht wie früher gewohnt, aufgereiht sitzen – am besten alle bleiben in einer Art maskierter Bewegungsstarre. Es läuft auf eine gewisse Statik heraus. Auf der Bühne zumindest solang, bis nur eine Sängerin oder ein Sänger diese für sich hat, dann kommt Bewegung ins Singspiel. Gut, dass sich die Opernmacher das System der White-Wall-Oper zunutze machen.

 
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So ist das, wenn plötzlich die Wirklichkeit der Regie auf der Opernbühne diktieren darf, was noch geht und was grundlegend anders gemacht werden muss. Corona grätschte im Februar brutal mitten in die Vorbereitungen zur „Carmen“-Fassung der Hamburger Kammeroper, die vergangenen Freitag nun endlich Premiere feiern durfte.

Wie groß der Schnitt war, den der spanische Regisseur Alfonso Romero Mora am anderen Ende der Skype-Leitung in Madrid zusammen mit dem musikalischen Leiter und Bearbeiter Ettore Prandi, mit Intendant Marius Adam und dem Team der Hamburger Kammeroper am Allee Theater stemmen mussten, verdeutlichen schon wenige Zahlen: Statt der geplanten acht durften nur noch vier Sängerinnen und Sänger mitmachen.

 
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Operette bewegt sich permanent (das legitimiert und speist ihren Zungenschlag) in wechselseitigem Austausch von herrschender Moral und „Leitkultur“ einerseits und ihrer anarchischen Lächerlichmachung andererseits. Der theatralische Witz ist nahezu immer – auch in feudalen Zeiten – der Witz über oder gegen das Bürgertum. Das gegenseitige Verständnis zwischen Louis XIV. und Molière, der in sonnenköniglichem Auftrag Stücke wie Der eingebildete Kranke oder Tartuffe schrieb, ist nur zu erklären mit der gemeinsamen Verachtung der Verhaltensweisen, Moralvorstellungen und Bigotterien des aufstrebenden Bürgertums – betrieben aus entgegengesetzten politischen Richtungen.

 
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Regy Clasen Foto Jona Laffin

Meine kleine Schwester im Herzen, Regy Clasen, hat am vergangenen Samstag ihre Flügel ausgebreitet und ist davongeflogen wie das Rotkehlchen vor ihrem Fenster, über das sie sich noch ein paar Stunden zuvor gefreut hatte.
Bis zum letzten Moment ihres Lebens war sie – bewundernswert klar und bewusst – umgeben von ihrer Familie, Freundinnen und Freunden, Kollegen und Kolleginnen, die ihre letzten Monate im Hospiz auf außergewöhnliche Art und Weise begleiteten.

 
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Aspekte Festival East and West – Was passiert, wenn sich Kulturen treffen

Das Ensemble C-Camerata Taipei gehört zu den interessantesten Kammerorchestern für Neue Musik und weist eine Reihe von Besonderheiten auf. Die Konzerte sind zuweilen lapidar mit „East and West“ (dt.: Ost und West) betitelt.
Dass sich heute, in einer globalisierten Welt, Fernöstliches und Westliches treffen ist natürlich mittlerweile und seit weit über einem Jahrhundert Normalität und nichts Besonderes – das gegenseitige Interesse aneinander ebenso. Um die Eigentümlichkeit herauszufiltern bedarf es mehr als einer geografischen, allgemeinen oder in Kilometern gemessenen Verortung!

 

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