Kultur, Geschichte & Management

Von September 1895 bis Mai 1896 unternahm der mittlerweile legendäre jüdische Kulturwissenschaftler und Hamburger Bankierssohn Aby Warburg eine ausgedehnte USA-Reise.

Ausgestattet mit Empfehlungsschreiben wichtiger Persönlichkeiten und einem Freifahrtschein der Eisenbahn machte er sich von New York aus auf den Weg Richtung Südwesten in die Bundesstaaten Colorado, New Mexiko und Arizona, um die Kunst und Kultur der dort ansässigen Pueblo-Gemeinschaften zu erforschen.

 
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Sechs Männer mit Tropenhelmen inmitten von riesigen Stoßzähnen und Bronzeskulpturen. Voller Stolz präsentieren sie ihre kostbare Beute aus dem prächtigen Palast des Königs von Benin dem Fotografen.

Diebe, Plünderer? Britische Soldaten auf „Strafexpedition“ 1897. Hamburg gibt seine damals ins Völkerkundemuseum gelangten Kunstschätze noch in diesem Jahr zurück und verabschiedet sie mit einer gleichsam inventarischen Überblicksschau: „Benin. Geraubte Geschichte“.

 
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Wahrscheinlich ist alles, was Insekten ausmacht, für uns fremd und unverständlich, aber besonders ein Merkmal unterscheidet sie radikal von uns: Sie sind segmentiert, in einzelne Abschnitte unterteilt, tief eingekerbt.

Menschen dagegen fühlen und verstehen sich als eine Einheit, und sie schauen auf sich selbst als ein einziges Wesen zurück.

 
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Spinnen, Schlangen, Antilopen – Eine Ausstellung mit Tierplastiken und Tiermasken bildet den Auftakt: insgesamt dreimal sollen 2022 unter dem Titel „Afrika in Lübeck“ die sehenswerten und viel zu lange unter Verschluss gehaltenen Bestände der Lübecker Völkerkundesammlung präsentiert werden.

 

Wie bereitet man sich auf eine Ausstellung des Jahres 2022 über afrikanische Plastiken vor?

 
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Ist es denkbar, dass es Menschen gab oder gibt, die keinen Horizont kennen?

Die ihn nicht sehen, nicht wahrnehmen, die niemals bedenken, dass es hinter einer imaginären Linie weit draußen immer noch weitergeht? Die nicht realisieren, dass es dort hinten ganz anders aussehen könnte als bei ihnen? Oder zählt der Horizont zu den anthropologischen Konstanten, so dass ihn jeder Mensch kennen muss, so es sich wirklich um einen normalen und gesunden Menschen handelt?

 
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Um 1900 hatte Hamburg weltweit nach London und New York den drittgrößten Hafen. Doch diese Erfolgsgeschichte von Hafen und Handel leidet bis heute unter einer kolonialen Amnesie.

 

Das Buch „Hamburg: Tor zur kolonialen Welt“ versucht, das Vergessene wieder ins öffentliche Bewusstsein zu holen. Darin präsentiert die Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe“ der Universität eine erste Zwischenbilanz ihrer Studien.

 
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Zwei Themen stehen in Dostojevskis „Die Brüder Karamasoff“ in enger Verbindung: das Gehen (oder der Verlust der Fähigkeit dazu) und das Schamgefühl.

Vom Schamgefühl sagt eine Figur, dass von dessen Existenz sogar die Moral abhängig sei, denn wenn es kein Schamgefühl gäbe, dann wäre alles erlaubt, sogar „Menschenfresserei“. Dem sei, wie ihm wolle (soweit würde ich niemals gehen), aber es ist wahr, dass das Schamgefühl etwas ist, das den Menschen vor allen anderen Lebewesen dieser Welt auszeichnet und noch dazu mit der Moral in Verbindung steht. Vielleicht ist sie eine von mehreren ihrer Wurzeln?

 
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Tiere kennen selbst keine Mimik und schauen schon deshalb nicht in das Gesicht. Für sie sind neben der Blickrichtung der Augen die Bewegungen viel wichtiger.

Antilopen wissen genau, wann ihre Fressfeinde auf der Pirsch sind, und ängstigen sich nicht bei dem Anblick eines gesättigten und entsprechend entspannt durch das Gras schweifenden Leoparden. Und in Tierparks, in denen man Tieren frei begegnen kann, berichten die Wärter, dass Wildtiere wie Rehe und Wildschweine auf Menschen mit dem Down-Syndrom anderes reagieren: Sie fürchten sich weniger. Ganz offensichtlich empfinden sie diese Menschen aufgrund ihres Bewegungsbildes als weniger zudringlich und gar nicht als aggressiv.

 
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Unser Bewegungsablauf beim Gehen besteht in einem steten Wechsel zwischen Stand- und Spielbein – wer diesen Wechsel nicht beherrscht, wer nicht abwechselnd mal das eine, mal das andere Bein belastet, der kann auch nicht gehen.

Weil es kein Tier gibt, das in dieser Weise geht, wird seit langem der aufrechte Gang als eines der Alleinstellungsmerkmale des Menschen genommen.

 
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Warum befasst sich ein amerikanischer Historiker mit einem osmanischen Herrscher des 16. Jahrhunderts, den im Westen – in Nordamerika und in Europa – kaum jemand kennt? Und warum erregt er damit Aufsehen?

In dem Jahr, in dem sich der Angriff auf die Twintowers in New York zum zwanzigsten Mal jährt, schreibt Alan Mikhail kritisch über die Islamophobie, die sein Land bereits seit den Tagen des Kolumbus gefangen halte. Und dazu zielt sein Buch auf nichts weniger als auf eine Neudeutung der Renaissance, in der sich Europa zum Herrscher der Welt aufschwang – in seiner Deutung: getrieben, ja gehetzt von der Übermacht des Osmanischen Reiches. Ach, und die Reformation wäre ohne Selim den Gestrengen auch nicht denkbar gewesen.

 
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In der Familie wurde er nur HWB genannt, für die Kinder war er schlicht der „China-Onkel“. Hermann Waldemar Breuer (1884-1973) ging mit 22 Jahren für das Bremer Übersee-Haus Melchers & Co. nach Shanghai und blieb dort bis zum Ende seiner Berufslaufbahn.

Seine Großnichte Christine Maiwald legt nun bei Dölling und Galitz ein ebenso schweres wie lesenswertes Buch über Breuer vor: „Das schwierige schöne Leben. Ein deutscher Kaufmann in Shanghai 1906 bis 1952“.

 
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Befindet sich immer alles im Wandel? Stimmt es, dass sich fortwährend alles verändert – das eine allmählich, das andere rasend schnell; manches sprunghaft, anderes fließend; das Leblose wie das Lebendige…

Bleibt nichts, wie es ist? Ist es also der Wandel, der die Realität, der unsere Realität ausmacht?

 
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Gibt es eine allumfassende Kontinuität? Zieht sich eine einzige Kette durch das Leben und alle seine Formen, oder gibt es verschiedene Arten des Lebens, die durch eine tiefe Kluft voneinander geschieden werden?

Wenn man zum Beispiel, wie es immer wieder geschieht, Menschen als Tiere bezeichnet („Menschen und andere Tiere“), dann bestreitet man eine radikale Trennung des Menschen von allen anderen Lebewesen auf dieser Erde. Und wenn man Bäume oder Blumen oder sogar einzelne Körperzellen als intelligent ansieht, dann will man nichts wissen von einer tiefen Kluft zwischen animalischem Leben und der Welt der Pflanzen.

 
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Der Schmerz nicht dazu zu gehören, ist untergründig das Leitmotiv dieser Biographie des jüdische Ehepaares Emma und Henry Budge. Ihre Geschichte spiegelt Konflikte und Verwerfungen der jahrhundertealten deutsch-jüdischen Beziehung.

In New York wurde das kinderlose Paar reich, in ihren Heimatstädten Hamburg und Frankfurt machten sich beide als großzügige Stifter und Mäzene einen Namen.

 

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