Fotografie

Andrea Gnam beginnt ihr neues Buch sehr persönlich: in der Einleitung betrachtet sie ihr Familienfotoalbum und beschreibt, wie ihr subjektives Bildgedächtnis funktioniert.

 

In Abgrenzung zum Film bzw. Autorenkino und dem willkürlichen Gebrauch von Fotos zur Illustrierung von Texten steuert sie dann auf ihren eigentlichen Gegenstand zu: auf das Medium Fotobuch, in dem ein Fotograf bewusst eine begrenzte Auswahl von Bildern zusammenstellt. „Schaffen seine Bilder ein ästhetisch stringentes Modell, das ein Stück Welt erschließt?“, fragt die Autorin und startet im Folgenden unter diesem Blickwinkel einen Rundgang durch die jüngere Fotogeschichte.

 
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Unmittelbar auf das Weltgeschehen zu reagieren ist alles andere als selbstverständlich. Ingo Taubhorn, dem Kurator für Fotografie an den Deichtorhallen Hamburg, ist es gelungen. Gemeinsam mit Katheryna Radchenko, Leiterin der Odesa Photo Days, präsentiert er unter dem Titel „The New Abnormal“ Aufnahmen zwölf ukrainischer Fotograf*innen, die „eine neue Form des Lebens“ während des Krieges dokumentieren.

Alle keine Kriegsberichterstatter, doch ihre Bilder sind vielfach so verstörend, dass sie in den internationalen Medien der Zensur unterliegen.

 
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Im Jahr 1829 wurde die Fotografie vom Franzosen Joseph Nicéphore Niépce erfunden. Keine 20 Jahre später war das Medium in Europa bereits auf einem Siegeszug, mit der Fotografie professionalisierte sich die Dokumentation – und in den 1870ger Jahren eröffnete das erste Fotostudio Starnbergs, einem damals beschaulichen Fischerort an nördlichen Rand des Sees.

 

Josef Wörsching (1851-1931), dessen Vater einen Malerbetrieb leitete, indem er eine Ausbildung zum Kunstmaler, Stuckateur und Vergolder abgeschlossen hatte und anschließend auf Wanderschaft nach Wien und Paris ging, gründete 1877 sein eigenes Geschäft: das Fotoatelier Wörsching. Auch die beiden nächsten Generation, Sohn Richard (1887-1937) und Enkel Richard (*1932) führen das Fotoatelier weiter, waren bekannt für Portrait- und Passbildaufnahmen über Ereignis-, Erlebnis- und Dokumentationsfotografie bis zu Ansichtskarten.

 
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„Utopie auf Platte“ heißt eine Ausstellung im Schaudepot der Kunsthalle Rostock, die uns scheinbar mit Collagen, Fotos, Wandbildern, Zeichnungen und einer digitalen Diaschau an etwas aus DDR-Zeiten erinnern soll.

Sicherlich spielt das Element der lokalen Erinnerung eine bedeutsame Rolle, doch es wäre viel zu kurz gegriffen, sich darauf zu beschränken.

 
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Die einzigartige Fotoreportage "Zeitenwende" von Holger Rüdel über die letzten Fischer von Holm in Schleswig an der Schlei ist vom 21. Juli bis 19. August 2022 im Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) in Flintbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde) zu sehen.

 
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Er war der „Fotograf der Stille“, Meister und Erfinder der „Fotografia Metafisica“, jener auratischer Bilder, die das geheime Wesen der Dinge beschwören.

Zur 8. Triennale der Photographie breitet das Bucerius Kunst Forum das Oeuvre von Herbert List in seiner ganzen Fülle aus. „Das magische Auge“ ist die erste Retrospektive des Magnum-Fotografen seit über 20 Jahren in seiner Heimatstadt.

 
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In einer von der Brost-Stiftung initiierten Wanderkunstausstellung stellt sich der bekannte Kabarettist Dieter Nuhr als bildender Künstler vor. Künstlerisch gestaltete Fotografien spiegeln die Welt im Ruhrgebiet – und umgekehrt.

Mit „Nuhr im Ersten“ erreichte er zuletzt regelmäßig etwa zwei Millionen Menschen, den satirischen Jahresrückblick 2021 von Dieter Nuhr verfolgten knapp 3,5 Millionen Zuschauer. Auf seinen Tourneen füllt der Kabarettist und Moderator große Hallen. Seine intensive Arbeit als bildender Künstler und Fotograf blüht dagegen eher im Verborgenen. Mit der Ausstellung „Von Fernen umgeben“, die Nuhr gemeinsam mit der Brost-Stiftung konzipierte, soll sich das ändern.

 
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Ohne diese Menschen wäre das deutsche Wirtschaftswunder kaum möglich gewesen. Der Istanbuler Fotojournalist Ergun Çağatay (1937-2018) dokumentierte 1990 in einer großangelegten Bildreportage das Leben sogenannter Gastarbeiter*innen in Hamburg, Köln, Werl, Berlin und Duisburg.

 

Mit „Wir sind von hier“ erinnert nach dem Ruhrt Museum in Essen (2021) nun auch das Museum für Hamburgische Geschichte nicht nur an das Anwerbeabkommen vor gut 60 Jahren zwischen Bonn und Ankara – das Haus am Holstenwall versteht die Ausstellung auch als ein Bekenntnis zur multikulturellen Gesellschaft.

 
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„Gute Aussichten“ heißt die Ausstellungsreihe, die nun schon zum 17. Mal den Nachwuchswettbewerb „Junge Deutsche Fotografie“ präsentiert, doch was die acht, Jury-gekürten Hochschul-Absolvent*innen im PHOXXI, dem temporären Haus der Photographie auf dem Gelände der Deichtorhallen, vorstellen, wäre treffender mit „Düstere Aussichten“ beschrieben: Es dominieren ernste, unheilvolle, ja apokalyptische Bilder.

 
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Nicht weniger als 150 Fotos von 21 Fotografinnen präsentiert die Kunsthalle St. Annen auf der Suche nach dem weiblichen Blick.

Kann man es Fotos (diesen oder anderen) tatsächlich ansehen, ob sie von einem Mann oder einer Frau aufgenommen wurden?

Gibt es also wirklich den „weiblichen Blick“, den die Ausstellung im Titel führt? Und wenn es ihn gibt – können wir ihn erkennen, wenn wir uns in das Bild vertiefen, oder müssen wir zuvor einiges über die Fotografin wissen? Ich finde diese Themenstellung nicht ganz unproblematisch, denn seit wann ist die Persönlichkeit, sind Geschlecht, sexuelle Orientierung oder Herkommen Teil der Bewertung eines Kunstwerkes?

 
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Für die Hamburger Gesellschaft der Nachkriegszeit wird sie schlicht die „Frau Direktor“ gewesen sein. Wer konnte auch ahnen, dass Hildegard Heise (1897-1979) eine hochbegabte Fotografin war?

Sie fotografierte ja nur noch privat, nachdem ihr Mann die Leitung der Hamburger Kunsthalle übernommen hatte. Mit rund 160 Arbeiten gibt das Museum für Kunst und Gewerbe nun erstmals Einblicke in das fotografische Werk der Lübeckerin.

 
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Das Museum für Hamburgische Geschichte zeigt eine umfangreiche Ausstellung über einen zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Fotografen namens Max Halberstadt.

Zwar kennen die meisten von uns eines seiner häufig verwendeten Portraitaufnahmen, eines, das den Begründer der Psychoanalyse zeigt: Sigmund Freud, aber den Urheber und Fotografen eben nicht. Damit ist nun dank des langjährigen Engagements und der akribischen Recherche des Literaturwissenschaftlers und Publizisten Wilfried Weinke hoffentlich ein Endpunkt gesetzt – denn die Ausstellung macht klar: im Werk Halberstadts gibt es viel und Einmaliges zu entdecken.

 
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Ein ambitioniertes Projekt des promovierten Fotohistorikers Jan Zimmermann widmet sich dem Lebenswerk von Hans Kripgans, der über Jahrzehnte hinweg den Wiederaufbau und die Veränderungen der Hansestadt Lübeck dokumentierte.

Jan Zimmermann hat in den letzten Jahren eine Reihe von Fotobüchern herausgegeben, auch zur Geschichte Hamburgs („Hamburg in frühen Fotografien“, 2019). Jetzt hat er sich wieder Lübeck zugewandt. Es ist das Wirken des langjährigen Fotoreporters Hans Kripgans (1910-1996), das er chronologisch geordnet in diesem Band und in zwei späteren Nachfolgebänden vorstellen will. In Machart und Umfang entspricht dieses Buch exakt seiner Edition des Lebenswerkes von Karl Braune (1896-1971), einer Lübecker Fotografenlegende, und auch deshalb geht es gar nicht anders: man muss beide Fotografen miteinander vergleichen.

 
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Natürlich ist der jetzt siebzigjährige Orhan Pamuk als der bedeutendste Vertreter der türkischen Literatur bekannt, aber auch dank des mächtigen „Istanbul“-Bandes wissen viele Leser, dass er sich mehr als nur ein wenig für Fotografie interessiert. In Lübeck werden jetzt eigene Fotos des Nobelpreisträgers vorgestellt.

 

 

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