Elbjazz
Nicht nur draußen in der Natur sprießen überall die Knospen und es wächst und gedeiht an jeder Ecke, auch das musikalische Programm des ELBJAZZ Festivals am 23. und 24. Mai 2014 im Hamburger Hafen entwickelt sich prächtig: Die letzte Künstlerankündigung ist noch keinen Monat her, da legt das Festival mit zwölf neuen Bestätigungen nach, die das Line-up auf über 40 Künstler bzw. Bands katapultieren:Für manche unerwartet ist, was Sängerin Rebekka Bakken mit dem Sample-Tüftler Jan Bang und dem ebenfalls elektronik-erfahrenen Gitarristen Eivin Aarset auf die Bühne bringen wird: Folksongs ihrer norwegischen Heimat und neue Eigenbauten. Ihre beiden Instrumentalisten wirken auch in der Band der Percussion-Magierin Marilyn Mazur mit. "Spirit Cave“ lautet vielsagend deren Name, und via Nils Petter Molvaer kommt ein weiterer Vertreter dezidiert nordischer Sounds hinzu. Aber Miles Davis hätte die Schlagzeugerin nicht in seiner Band gehabt, wenn sie nicht zupackend spielen könnte.

Nordischer Sound prägt auch Jacob Young. Der Gitarrist wird im späten April mit neuer Band bei ECM das Album &bdquoForever Young“ veröffentlichen. Live haben die subtilen Kompositionen des Ensembles mit Trygve Seim am Saxophon und dem Pianisten Marcin Wasilewski bei ELBJAZZ Premiere.Mehr rockig, aber dabei auf die Mittel des Jazz setzend, spielt die schwedische Band Tonbruket ihr düster dichtes Programm. Die Kompositionen stammen meist vom Gitarristen Johan Lindström (Produzent von Elvis Costello). Dan Berglund war Bassist des unvergessenen Trios e.s.t.

Beim charmanten Quartett Wintergatan, ebenfalls aus Schweden, rockt nur das Schlagzeug. Ansonsten erklingt von der Typewriter-Percussion bis zu Zither und Glockenspiel viel Skurriles. Ungestümer Elfenpopjazz für Michel Gondry und die fabelhafte Amélie.Und noch einmal Schweden: Mit explosiven Coverversionen haben es die Dirty Loops auf 15 Millionen Klicks gebracht. Stevie Wonder schwärmt, Fans von Jaco Pastorius oder den Yellow Jackets werden Augen und Ohren kaum trauen. Live schlicht sensationell.Wie nordisch ist Hamburg? Bei Piho Hupo dürfte eine Antwort schwer zu finden sein, denn deren Programm lautet: konsequent auf den Punkt gebrachte Weiterentwicklung des Free Jazz mit explosiver Genauigkeit und sensibler Intensität“.Wo bleibt der Süden? Mediterranes ist ELBJAZZ nicht fremd: Der italienische Crooner und Pianist Raphael Gualazzi ist ein Musiker, der beim Eurovision Song Contest und im Hamburger Mojo Club gleichermaßen gern gesehen ist. Er schafft das mit starker Bühnenpräsenz und einem lustvollen Mix aus Jazz von Ragtime bis funky oder soulgefärbt, Pop und Chanson.Dass süddeutsche Herkunft (Augsburg) sich mit britischer Coolness bestens vertragen kann, beweist der Schlagzeuger Benny Greb mit dem Keyboarder und dem Gitarristen des Trios Troyka (ELBJAZZ 2013). Nicht nur Schlagzeuger haben allen Grund, auf die neue Formation "Moving Parts“ des weltweit geschätzten Drum-Clinic-Gurus gespannt zu sein.

Mit Dieter Ilg kommt schließlich der Südwesten (Freiburg) zum Zug. Nach Verdis "Otello“ hat sich das Trio des Bassisten mit "Parsifal“ Richard Wagner vorgeknüpft. Und siehe da: "Wagner macht Spaß“ (hrs-kultur).

Und wo bleibt München? Der Bassist Wally Warning, der dort als Reggae-Institution gilt, hat eine Tochter AMI. Die ist 18 Jahre jung, schreibt eigene Songs, liebt Soul und Pop – und bringt den Papa mit nach Hamburg.Last but not least ein Amerikaner, der als allerneueste Hoffnung der Jazzgitarristen-Szene gilt: Greg Osby, Meshell Ndegeocello, Bobby McFerrin – alle wollen Nir Felder in ihrer Band haben. Man darf gespannt sein, wen der songbetont spielende Virtuose nach Hamburg mitbringt.Wenn bei diesem Programm der Hafen nicht zum Wallfahrtsort für jeden Jazz-Fan und Musikbegeisterten wird, wann dann?

Apropos Wallfahrtsort: Am Sonntag, den 6. April, öffnen die Einkaufspassagen und Kaufhäuser rund um die Alster, im Überseequartier, in der Mönckeberg- und der Spitaler Straße von 13 bis 18 Uhr ihre Tore. So "beswingt“ wie an diesem Tag wird das Einkaufserlebnis in der Hamburger City aber wahrscheinlich selten gewesen sein – dank ELBJAZZ: Zum vierten Mal in Folge wird das ELBJAZZ Festival den Shopping-Sonntag mit Hilfe Hamburger Bands und -Solisten musikalisch bereichern. In diesem Jahr stellt ELBJAZZ dabei den Swing in den Mittelpunkt des Shopping-Sonntags und hat dafür Bands wie Danube’s Banks, Swing for Two, Regina-Ebinal Duo und viele weitere ausgewählt. Wer sich von der Musik angesteckt fühlt, kann direkt an einem der Swing-Tanzkurse im Levantehaus teilnehmen. Das gesamte Programm, zu dem auch Aktionen für Kinder im Bucerius Kunst Forum gehören, ist unter www.citymanagement-hamburg.de zu finden.

Auch bei der 14. Langen Nacht der Museen in Hamburg am 12. April wird ELBJAZZ musikalisch vertreten sein: In der Galerie der Gegenwart sorgen die Aphrodite MCs im Auftrag von ELBJAZZ dafür, dass die Besucher nicht zu früh müde werden, und in der Sammlung Falckenberg sowie später auch im Haus der Photographie lässt das Duo Sie und Es als ELBJAZZ Live-Act mit Saxophon und Gesang improvisierte Klangwelten entstehen.Für das ELBJAZZ Festival sind sowohl Tageskarten für 49,50 Euro als auch Kombitickets für 79 Euro erhältlich. Diese gibt es online unter www.elbjazz.de/tickets oder über die Hotlines 01806 – 853 852 und 01806 – 626 280 (0,20 Euro/Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,60 Euro/Anruf; Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr) sowie an den bekannten Vorverkaufsstellen.

Quelle: ELBJAZZ Festival

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