Bildende Kunst

Es ist zweifellos die verrückteste Ausstellung, die jemals in der Hamburger Kunsthalle zu sehen war: In „Cotton Under My Feet: The Hamburg Chapter“ ergänzt der libanesisch-amerikanische Künstler Walid Raad Kunstwerke des Museums um eigenen Arbeiten und baut um seine Interventionen herum Geschichten, die den Märchen aus „Tausend und einer Nacht“ alle Ehre machen.

 

Für Liebhaber überschäumender Fantasie ist dieser aufregend-verwirrende Parcours aus Fakten und Fiktion ein hinreißendes Vergnügen.

 
Fotografie

Wer bei „Eyes on Hamburg“ Postkartenidylle sucht, ist fehl am Platz: Im Museum der Arbeit beleuchten die Preisträger*innen des Georg Koppmann Preises für Hamburger Stadtfotografie Wandel und Schattenseiten der Metropole. Unbedingt sehenswert!  

 

Klaffende Wunden mitten in der City, aufgerissene Fassaden, öde Baustellen, verdreckte Müllhalden, und neben dem Autobahn-Deckel A7 am Stellinger Wördemannsweg auch der – offensichtlich vergebliche – Versuch, mit ein paar Pflanzkübeln, Pergola und Gartenmobiliar heimeliges Terrassenfeeling zu schaffen. Der Hamburger Fotograf Axel Beyer fotografiert an Orten, an denen man sich weder gern aufhält noch besonders genau hinsieht. Es lohnt ja auch kaum, möchte man meinen, beim nächsten Mal sieht ja alles wieder ganz anders aus. Doch gerade schnelllebige Veränderungsprozesse sind stadthistorisch betrachtet besonders spannend.

 
Film

Seine sanfte Tragikomödie „Fallende Blätter“ inszeniert Aki Kaurismäki als poetische Hommage an das Kino, Zufluchtsort unserer Sehnsüchte, an Filmemacher, die er, der finnische Kult-Regisseur, vergöttert: Bresson, Ozu und Chaplin.

 

Die zärtliche lakonische Liebesgeschichte zweier verlorener Seelen am Rande der Gesellschaft reflektiert auch seine eigenen frühen Werke und erhielt in San Sebastian den FIPRESCI Grand Prix 2023 als Bester Film des Jahres und in Cannes den Prix du Jury.

 
Bildende Kunst

Die Gründung von Künstlerkolonien geht auf das 19. Jahrhundert zurück, vor allem in Deutschland und in der Schweiz entstanden die ersten überhaupt in Europa und zumeist an Orten, die ländlich waren, deren Landschaft, einfaches Leben, vermeintliche Idylle und Abgeschiedenheit einen Gegenpol bildeten, zum Trubel der urbanen Welt.

 

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Die Kolonisierung – kein Kolonialismus! – der beschaulichen Orte von Worpswede, Ahrenshoop, Dachau sowie Hiddensee und vielen anderen durch Künstler, Schriftsteller, Musiker und Schauspieler hatte gleich mehrere Vorteile: ein enger Austausch zwischen Künstlern gleicher oder unterschiedlicher Genres war möglich.

 
Festivals, Medien & TV

Die 14. Ausgabe des Festivals für zeitgenössische Kunst Survival Kit in Lettlands Hauptstadt Riga lädt zu einem „Markt zur Integration“ ein – und erinnert in vielen Bereichen an die Zeit afrikanischer Gaststudenten in der Sowjetunion.

„Kunst nur um ihrer selbst Willen – das ist nicht mein Anspruch“ meint Solvita Krese. Die Kulturmanagerin glaubt daran, dass Kunst etwas in der Gesellschaft bewegen kann und muss „und wenn es nur bei einem Einzelnen ist“.

 
Kultur, Geschichte & Management

Im Kulturhistorischen Museum Magdeburg beschäftigt man sich seit einem guten Jahrhundert nicht nur mit Gemälden, sondern mit Otto dem Großen (912-973), jenem deutschen Kaiser, der einer der frühen Gestalter Europas wurde und dessen Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation bis 1806 Bestand hatte.

 

Magdeburg und die Region berufen sich bis heute auf die Wirkkräfte, die von Otto I ausgingen und der mittelalterliche Stadt bedeutsamen Auftrieb gab. Von hier aus sollte die Christianisierung des Osten Europas ausgehen.

 
Bildende Kunst

Werke der Schweizer Künstlerin Hannah Villiger (1951-1997) sind zurzeit im Museum für Moderne Kunst Weserburg, auf dem Werder am Zusammenfluss der Kleinen Weser mit Weser, zu sehen.

Der Titel der Ausstellung „Ich bin die Skulptur“ lenkt gleich in mehrerer Hinsicht die Aufmerksamkeit auf den Begriff „Werk“ denn künstlerische Ideen der 1960er bis 1980er Jahre fokussierten die Kombination von Objekt, Künstler und Betrachter/Benutzer als eine Einheit.

 
Film

War Maïwenns gefeierter Film „Mon Roi“ (2015) eine Chronik weiblicher Ohnmacht, so ist ihr bildgewaltiges tragisch-romantisches Historien-Epos „Jeanne du Barry“ das Gegenteil: ein Triumph des Aufbegehrens, der Selbstbehauptung und Leidenschaft in einer verrückten Welt.

 

Die 47jährige französische Regisseurin inszeniert sich selbst in der Rolle jener königlichen Kurtisane, eine Frau deren Lachen, Charme, Intelligenz und Ironie Louis XV. nicht widerstehen konnte, eine Frau, die früh gelernt hatte, ihre wahren Gefühle eigentlich nie zu offenbaren.

 
Fotografie

Für ihren Sohn war sie nur die Köchin und hingebungsvolle Gastgeberin. Wie sollte das Kind auch wissen, dass die Kunst des Kochens für die depressive und alkoholkranke Frau vor allem Kriegsbewältigung und Therapie bedeutete.

Erst beim Sichten des Nachlasses erfuhr Antony Penrose, dass seine Mutter, Lee Miller, „die Frau in Hitlers Badewanne“ war. Das Bucerius Kunst Forum zeigt noch bis zum 24. September die großartige Ausstellung.

 
Architektur

Ein Hamburger Bauhausschüler zwischen Architektur und Kunst

Fritz Schleifer (1903-1977) war Architekt, Künstler, Fotograf und Hochschullehrer, ein Wahl-Hamburger und Bayer von Geburt. Es ist ein Glücksfall, dass sein Nachlass im Hamburgischen Architekturarchiv gelandet ist und damit der Forschung zur Verfügung steht. So erfährt diese vielseitige und eigenwillige Künstlerpersönlichkeit diesen Sommer mit drei Ausstellungen und einer ersten Monografie endlich die Anerkennung, die sie verdient.

 

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