Theater - Tanz

Darf man über den Tod lachen? Man darf – aber nur im St. Pauli Theater! Dort hatte die neue Komödie „1h22 vor dem Ende“ von Matthieu Delaporte umjubelte Premiere.

Tolles Stück, tolle Regie, tolle Schauspieler. Und sehr Französisch.

 

Was für einen makabren Humor der Film- und Drehbuchautor Matthieu Delaporte besitzt, hat er bereits in seinem Bühnen- und Kinohit „Der Vorname“ bewiesen. Sein jüngstes Stück „1 h22 vor dem Ende“ ist noch deutlich schwärzer und absurder. Aber nicht weniger amüsant.

 
Fotografie

Für den in Mecklenburg-Vorpommern ansässige Fotografen René Kafka (*1981) ist die Einzelausstellung in der TONALi Galerie Hamburg die erste außerhalb seiner Heimatregion.

Kafka, der in Rostock im Fach Mediengestaltung ausgebildet wurde, bewegt sich in den Genres der digitalen Landschafts- und Stimmungsfotografie und hält seine unmittelbare Umgebung auf dem Darß zwischen Ahrenshoop und Zingst fest. Seine Farb- und Schwarz-weiß-Aufnahmen sind oftmals Langzeitlichtungen, die Bewegung sichtbar machen.

 
Bildende Kunst

Ob sie als nächste „Jahrhundertausstellung“ in die Annalen der Hamburger Kunsthalle eingehen wird, muss die Geschichte weisen.

In jedem Fall ist die Jubiläumsschau mit dem vielsagenden Titel „Kunst für eine neue Zeit“ zum 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich (1774 Greifswald – 1840 Dresden) in der Galerie der Gegenwart an Aufwand, Umfang und Vielseitigkeit kaum zu toppen.

 
Kultur, Geschichte & Management

Demokratische Freiheiten bekommt man nicht geschenkt. Das macht das Buch „Der Himmel ist blau. Kann sein“ auf schmerzhafte Weise bewusst.

28 österreichische Frauen erzählen darin von ihren Erlebnissen im Kampf gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft von 1938 und 1945, spannend, hautnah und berührend. Das Buch bildete in Österreich 1985 den Auftakt, endlich öffentlich den wichtigen Beitrag von Frauen im Widerstand gegen Krieg und NS-Terror zu thematisieren.

 
Fotografie

Arbeit auf einer Abwrackwerft, das ist die Hölle. Diese Hölle in Indien, Pakistan, Bangladesch und China fotografierte Tomasz Gudzowaty vor einigen Jahren für sein Buch „Keiko“, das in Erinnerung geblieben ist. Nicht reine Dokumentation war sein Ansatz, sondern eher: kunstvolle Interpretation.

 

Und es ist das Phänomen des Kampfes, der Herausforderung an den Körper, das den 1971 in Warschau geborenen polnischen Fotografen und Filmemacher bis heute interessiert.

 
Kultur, Geschichte & Management

Wer von Kolonialismus spricht, denkt in der Regel an Afrika, Lateinamerika und die Südsee, an Länder des globalen Südens, die europäische Nationen in Besitz nahmen und ausbeuteten. Dass es auch einen nordischen Kolonialismus gab und immer noch gibt, ist indes weitgehend unbekannt.

Umso wichtiger die Ausstellung „Das Land spricht. Sámi Horizonte“ im MARKK in Hamburg. Mit beeindruckender Sensibilität und Empathie erzählt sie vom Schicksal des kleinen skandinavischen Nomadenvolkes.

 
Film

„LOLA“ erzählt von den britischen Boheme-Erlebnissen zweier Schwestern während des letzten Weltkriegs und avanciert schon in den ersten Minuten zum Juwel des Found-Footage Genres, es versteht uns zu blenden, auf falsche Fährten zu locken, perfektioniert die Illusion als gefährliche Waffe.

 

Wir genießen den verliebten Blick in den historischen Abgrund. Genial wie der irische Regisseur Andrew Legge in seinem selbstironischen Zeitreise-Thriller mit der Wahrheit und den Jahrzehnten spielt, mit Filmformen und Musik als Teil jenes Erzählprozesses. 

 
Musik

Die Scherer-Bünting-Orgel in der St. Nicolai-Kirche in Mölln und ihre Restaurierung ist ein einzigartiges Ereignis, nicht nur im norddeutschen Raum.

Sie ist mit den noch in der Möllner Orgel erhaltenen und dazu den aus Kappeln an der Schlei übernommenen Pfeifen, die bei der dortigen Restaurierung aus stilistischen Gründen keine Verwendung fanden, die einzige erhaltene Orgel von Jacob Scherer.

 
Film

Mit der poetischen Charakterstudie „Perfect Days“ gelingt dem 78jährigen Regisseur Wim Wenders Jahrzehnte nach „Paris Texas“ (1984) und „Himmel über Berlin“ (1987) wieder ein Meisterwerk. Der in japanischer Sprache gedrehte Film verändert unseren Blick auf die Welt und auf uns selbst.

 

Hirayama (überragend: Kōji Yakusho) reinigt öffentliche Toiletten in Tokio. Den Ablauf seines Alltags hat der Mittsechziger methodisch durchstrukturiert vom morgendlichen Bartstutzen bis zur abendlichen Buchlektüre kurz vor dem Einschlafen. Im Park während der Mittagspause holt er seine analoge Pocket-Kamera heraus: Komorebi, das Lichtspiel der Blätter im Wind entwickelt sich zum Spiegel seines Daseins.

 
Bildende Kunst

Verstümmelte Körper, entstellte Leichen, qualvolles Überleben in Ruinenlandschaften. Nein, nicht Gaza. Auch nicht Ukraine.

Vielmehr Bilder aus „Dix und die Gegenwart“ in den Deichtorhallen: 50 Dix-Werke im Zwiegespräch mit 100 Arbeiten von 50 internationalen Künstler*innen verdeutlichen erstmals den enormen Einfluss des genialen Vertreters der Neuen Sachlichkeit auf nachfolgende Künstler*innen-Generationen und überraschen immer wieder ob der Parallelen zwischen Heute und Gestern. Aufwühlend. Erschreckend. Unbedingt ansehen!

 

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