Bildende Kunst
Emil Nolde - Puppen, Masken und Idole / Chinesische Porzellanfiguren

Kein anderer deutscher Maler seiner Zeit war mit so vielen unauflösbaren Widersprüchen verbunden wie er: Emil Nolde (1867-1956), Ausnahmeerscheinung, Kraftmaler und Verfechter einer „starken, gesunden, deutschen Kunst“ im Dritten Reich.
Seine dumpfe Deutschtümelei hat die Nachwelt immer wieder beschäftigt. Schließlich stand das Werk des Expressionisten in krassem Widerspruch zu seiner Haltung. Im Rückblick wirkt die Anbiederung an die Nationalsozialisten regelrecht schizophren, denn Noldes frühe Bilder waren geradezu durchtränkt von den Kulturen der Welt. Wie sehr der schleswig-holsteinische Maler außereuropäische Kunst liebte, wie sehr er sie wertschätzte und explizit behüten wollte, das zeigt nun die großartige Jubiläumsschau zum 50. Bestehen des Barlach Hauses im Hamburger Jenischpark.

 
Fotografie

„Meine Aufmerksamkeit zielt auf das Gewöhnliche und Alltägliche. Ich suche nach formalen Lösungen, dieses Alltägliche in der Fotografie abzubilden“, so der Ukrainer Boris Mikhailov.
Dieses Alltägliche präsentiert die Retrospektive „Boris Mikhailov: Time is out of joint. Fotografien 1966-2011“ in der Berlinischen Galerie und ehrt damit einen der wichtigsten und prominentesten Fotografen der Gegenwart. Die Ausstellung dokumentiert ein facettenreiches Spektrum seiner Fotokunst, von den Anfängen in seiner Heimatstadt Charkow bis zur aktuellen Bildserie aus seiner Wahlheimat Berlin.

 
Bildende Kunst
Louiose Bourgeois - Passage dangereux - Hamburger Kunsthalle

„Meine Werke haben immer mit Sex zu tun, aber was geht Sie das an“, blaffte Louise Bourgeois (19011-2011) einmal einen Fernsehjournalisten an.

Da war sie schon eine alte Dame, doch von Altersmilde keine Spur. Die Französin, die seit 1938 in New York lebte und noch bis kurz vor ihrem Tod arbeitete, war zweifellos eine Ausnahmeerscheinung – schon deshalb, weil sie erst (oder noch) mit 71 Jahren den internationalen Durchbruch in der Kunstwelt schaffte. Das ist ungefähr so selten, wie in Sechser im Lotto. Doch es passte zu dem unkonventionellen Wesen der Bildhauerin.

 
Fotografie
Edvard Munch: „Der moderne Blick“ - Schirn Kunsthalle Frankfurt/M.

In der Frankfurter Schirn Kunsthalle wird Edvard Munch nicht einmal mehr als schwermütiger Maler vorgestellt.
Die Ausstellung zeigt in zehn Kapiteln, neben ausgewählten Malereiwerken, Zeichnungen und Grafiken, seinen produktiven Umgang mit den damals modernen Medien, Fotografie und Film. Er gehörte zur ersten Generation von Künstlern, die diese neuen Medien nutzten.

 
Film
„Safe House“ - No one is safe / Niemand ist sicher, Denzel Washington

In Berlin stellte Denzel Washington soeben seinen neuen Film „Safe House“ vor.
Seine Rolle: ein „soziopatischer“ Ex-CIA Agent, der alle Welt manipuliert. Furchtlosigkeit beweist Washington auch im echten Leben: Nicht einmal vor „Waterboarding“ schreckt er zurück.

 
Bildende Kunst
Ilya Kabakov: Eine Rückkehr zur Malerei - Sprengel Museum Hannover

Das Sprengel Museum in Hannover stellt erstmals das malerische Werk des mit zahlreichen Ehrungen ausgezeichneten Künstlers Ilya Kabakov aus. Sein Thema ist die Zeit des Totalitarismus in der Sowjetunion.
Gleich neben der Eingangshalle des Museums werden drei riesige, in dunklen Farben gehaltene Tableaus präsentiert, auf denen Kabakov vielfach ineinander verschränkte und unterschiedlich fokussierte imaginierte Szenen von den Feierlichkeiten zur Verleihung des „Premium Imperiale“ 2008 in Japan darstellt. Dabei spart er, wie auch in manch anderen seiner Bilder, die Mittelzone aus, verlegt das Geschehen in die Ecken und in die Nähe der Ränder. Er kehrt damit die Erfahrung um, dass in der Mitte gemeinhin eine besondere Raumtiefe wahrgenommen wird. Der Künstler weiß, dass eine Bildmitte, die nichts zeigt, einen irrationalen Stellenwert gewinnt.

 
Festivals, Medien & TV
Balu lebt! - Der Indische Lippenbär

Seit Walt Disney 1967 „Das Dschungelbuch“ nach Rudyard Kipling verfilmte, hat Mowglis treuer Freund Balu millionenfach Kinderherzen erobert. Die Vorlage dafür lieferte der Lippenbär, das bislang letzte unerforschte Großraubtier der Erde.
Zwei Hamburger Tierfilmer haben diese Lücke geschlossen. Im Auftrag des NDR drehten sie den ersten Dokumentarfilm über den extrem scheuen Bewohner des indischen Subkontinents.

 
Bildende Kunst
St. Annen-Museum, Gavnø-Retabel von Jacob van Utrecht

In einer dramatischen Aktion gelang es dem St. Annen-Museum, das Gavnø-Retabel von Jacob Claesz van Utrecht, ein hochkarätiges Triptychon aus dem frühen 16. Jahrhundert, nach Lübeck zurück zu holen.
Es ist eines der letzten in Lübeck geschaffenen kirchlichen Kunstwerke aus der Zeit des Katholizismus. Seinen Namen erhielt der Altaraufsatz von dem Ort, an dem er lange Jahre aufbewahrt wurde, dem Schloss Gavnø auf einer Insel vor der Südküste Seelands, dem Wohnsitz des Kunstsammlers Graf Otto von Thott. Nach seinem Tod 1785 wurde seine kostbare Gemäldesammlung in alle Winde verstreut. Das Gavnø-Retabel aber blieb bis 1976 im Schloss. Danach ging es in unbekannten Privatbesitz über.

 
Bildende Kunst
Licht, Wasser, Klang: Haegue Yang und Rivane Neuenschwander in der Overbeck-Gesellschaft

Die Overbeck-Gesellschaft in Lübeck präsentiert in ihrer neuen Ausstellung zwei international renommierte Künstlerinnen: Haegue Yang aus Süd-Korea und die Brasilianerin Rivane Neuenschwander.
Beide setzen sich in ihren Installationen und Bildern explorativ mit unterschiedlichsten Materialien auseinander. Yang thematisiert das Licht als sinnliche Erfahrung und visuelle Funktion, Neuenschwander dagegen widmet sich den Themen Wasser, Bewegung und Klang. Als Bindeglied zwischen diesen Positionen sind die Buchpakete des in Lingen lebenden Künstlers Peter Lütje zu sehen.

 
Film
„Die Rote Traumfabrik“ - Die Retrospektive der 62. Berlinale

Die Retrospektive der 62. Berlinale widmet sich einer in Vergessenheit geratenen Periode der Filmgeschichte. Mit dem Titel „Die Rote Traumfabrik“, zeigt sie eine Auswahl der Filme des deutsch-russischen Filmstudios „Meschrabpom“.
In den Jahren 1924 bis 1936, wurde hier wie in Russland wegebereitendes Kino produziert.
Der Meschrabpom-Fachmann Günter Agde ist neben Alexander Schwarz und dem Leiter, Rainer Rother, einer der Kuratoren der Berlinale-Retrospektive. Er gibt Kultur-Port.De einen filmhistorischen Ausblick auf die diesjährigen Vorführungen.

 

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