Musik
„Together Alone“ - das Ensemble Resonanz auf Kampnagel

Tapfer sein, die ein oder andere Träne verdrücken.
Abschied war angesagt am vergangenen Donnerstag Abend in der gut gefüllten Halle k6 auf Kampnagel, Abschied von Jean-Guihen Queyras, dem Cellisten, der in den vergangenen drei Jahren als „Artist in Residence“ das Ensemble Resonanz auf eine neue Umlaufbahn beförderte. Abschied, offiziell verkleidet als ein ganz normales Konzert, oder vielmehr: ein außerordentlich spannendes, das mit seiner Gegenüberstellung alter und neuer richtig neuer Musik einmal mehr das Grundanliegen des Ensemble Resonanz hervortreten ließ. Mit dem Titel des Programms, „Together Alone“, war durchaus subtil das Thema gesetzt, die Spannung zwischen Gemeinschaft und Individuum, zwischen Solist und Ensemble, und eben auch zwischen dem renommierten Cellisten Queyras, einem strahlenden Star des Genres und dem Ensemble Resonanz, das sich im letzten Jahrzehnt von einem Lichtstreif in der schier undurchdringlichen Biederkeit des Hamburgischen Musiklebens zu einer mittlerweile weit über die Landesgrenzen hinaus respektierten Ensemble entwickelt hat.

 
Bildende Kunst
Alberto Giacometti – Begegnungen an den Spielfeldern

Kaum zu glauben, aber wahr: Das Werk des Schweizer Bildhauers Alberto Giacometti (1901-1966) kann auch heute noch überraschen.
Dabei ist es hundertfach beschrieben, besprochen, analysiert und interpretiert worden. Doch nun warten die frühen surrealistischen „Spielfelder“ in der Hamburger Kunsthalle, wie auch die „Begegnungen“ im Bucerius Kunst Forum mit neuen Erkenntnissen auf. Es ist keine Doppelausstellung im eigentlichen Sinne, beide Institutionen nähern sich dem facettenreichen Werk des Jahrhundertkünstlers von ganz unterschiedlichen Seiten. Aber sie ergänzen sich hervorragend, denn sie kreisen beide um Giacomettis obsessive Suche nach der Verschmelzung von Leben und Kunst.

 
Film
Kon-Tiki – Meere sind Wege, keine Barrieren

Abenteurer ist eine Berufsbezeichnung, die in der heutigen Zeit recht selten vorkommt.
Sie stellt eine Kategorie dar, die seit spätestens Ende der 60er-Jahre des 20. Jahrhunderts so gut wie ausgestorben scheint. Briten und besonders Skandinavier hatten ein gutes Jahrhundert die Abenteurer-Nase vorn: Roald Amundsen (Arktis), Sven Hedin (Tibet) und Thor Heyerdahl (Kon-Tiki), um nur einige zu nennen. Sie waren gleichwohl im Dienst der Wissenschaft unterwegs, als auch als Forscher, Entdecker, Filmer und Autoren.

 
Kultur, Geschichte & Management

Für die Stadt München kuratiert das skandinavische Künstlerduo Elmgreen & Dragset von Januar bis September 2013 eine Ausstellungsreihe mit dem Titel „A Space called Public/Hoffentlich Öffentlich“, die auf verschiedenen bedeutenden Plätzen in der Innenstadt stattfinden wird.

Eine Lektüre der Internetseite des Projektes lohnt sich, kann man sich doch ein dreiviertel Jahr auf Projekte bekannter zeitgenössischer Künstler wie Stephen Hall, Martin Kippenberger, Ed Ruscha und vielen mehr freuen. Die Künstlerauswahl ist spannend und überraschend für ein Projekt des Kulturreferates unserer schönen, aber auch sehr behaglichen bayerischen Landeshauptstadt.

 
Bildende Kunst

"Luft ist die Quelle allen Lebens, das Atmen, der Lebensatem der Erdatmosphäre. Deshalb trägt sie so viel Poesie in sich." Fujiko Nakaya
Im Jahr 1961 zeigte der französische Künstler Yves Klein in seiner Ausstellung „Monochrome und Feuer“ im Krefelder Haus Lange eine zwei Meter hoch in die Luft schießende Feuerfontäne. Sein Wunsch nach immateriellen Wirkungen der Kunst steht in enger Verbindung zu seiner Idee körperlicher Selbstdisziplin, Körperbeherrschung und Konzentration. Klein war über den Judosport eng mit der japanischen Grundauffassung von Geist- und Körperbeherrschung verbunden. Im Jahre 1952/53 reiste er nach Japan, um einen den höchsten Judo-Dan zu erreichen. Die Verbindung von Immaterialität und körperlicher Disziplin ist im Land der aufgehenden Sonne mit einer sehr langen Tradition verbunden.

 
Musik
SCHMIDT im Mojo Club Hamburg: Sünde, Schnee und schwarze Schatten

Die 'Tanzenden Türme' kommen im Flockenwirbel über dem Mojo Club an der Reeperbahn gefühlvoll in Bewegung.
In Bewegung kommt auch die 23-jährige deutsche Sängerin Elisa Schmidt, die kurz und knapp unter SCHMIDT auftritt. Geschmückt mit Federboa und Silberglitzerkleid macht sie im Rahmen ihrer ‚Pop Noir'-Tour am vergangenen Samstag im unter den Türmen verborgenen Hamburger Mojo Club Station.

 
Bildende Kunst
Helle Jetzig: romantic 2.0. Neue Arbeiten, neue Technik

State Building, Reichstag, Eiffelturm. Ein Kaleidoskop aus Wahrzeichen prunkt hoch am Himmel des Hamburger Hauptbahnhofes, darunter Name und Adresse des Reiseveranstalters.
Tagtäglich füttert uns die Werbung mit Schlüsselreizen, auf die wir konditionierten Medienmenschen anspringen, wie der berühmte Pawlow’sche Hund auf das Klingelzeichen. So ähnlich funktionieren auch die Bilder von Helle Jetzig, die in der Galerie Borchardt in Hamburg zu sehen sind.

 
Theater - Tanz
Yasmina Reza „Ihre Version des Spiels“ im St. Pauli Theater

Schlechtes Stück, klasse Schauspieler – auf diese Formel ließe sich Yasmina Rezas „Ihre Version des Spiels“ im St. Pauli Theater herunterbrechen.
Für Hannelore-Hoger-Fans ist die Hamburger Inszenierung dennoch empfehlenswert: In ihrer Rolle als medienscheue Star-Autorin zeigt sich die Schauspielerin in Bestform. 

 
Musik
„Gott gab mir ein Zepter“ - Brittens ‚Gloriana‘ an der der Hamburgischen Staatsoper

Mit einer Krönungsoper für die junge Elizabeth II. sollte Benjamin Britten einem nationalen Mythos huldigen: dem goldenen Elisabethanischen Zeitalter der Renaissance.
Doch Brittens ‚Gloriana‘ wurde nicht das erwartete patriotische Fest, sondern eine feine psychologische Studie über getäuschte Hoffnungen und die Einsamkeit des Mächtigen.

 
Architektur
Bad Gastein

Architektonische Archäologie in den Bergen.
Bad Gastein ist ein gebautes Monument der Geschichte und Gegenwart des Kur- und Alpintourismus im mitteleuropäischen Raum wie es kaum ein zweites gibt.

Eine hybride Sammlung von bedeutenden Grand Hotel Bauten der Belle Époque, historischen Villen und Hotelburgen aus den 1960er, 70er und 80er-Jahren. Von der historischen Bausubstanz vergleichbar mit Sankt Moritz fristen leider heute im Ortskern von Gastein monumentale historische Hotels ein verwaistes Dasein. Drei große Häuser und das Kongresszentrum wurden vor circa 10 Jahren von einem Wiener Investor gekauft und stehen seitdem, durch Bauzäune abgeriegelt, leer. Auch das Grand Hotel de l´Europe erfährt, besitzmäßig auf verschiedenen Investoren aufgesplittert, nur mehr eine Teilnutzung. In den mondänen Räumen dieses Hauses flanierend, spürt man noch den Glanz der Blütezeit von Bad Gastein und erahnt das Leben, das hier einmal stattgefunden hat. Man sieht hier sprichwörtlich an der Architektur, was alles hier passiert ist, was im Laufe der Zeit verspielt wurde und den heutigen Status quo von Bad Gastein. Die Morbidität, die man im ganzen Ortskern spürt, kann man förmlich an den bröckelnden Fassaden der historischen Hotels abtasten.

 

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