Film

Die Dirtbiker-Gangs der Peripherie von Bordeaux sind eine abgeschottete Macho-Domäne. Julia (grandios Julie Ledru), die Fremde, der Eindringling, stellt diese Welt auf den Kopf, infiziert uns mit ihrer skrupellosen Obsession für Maschinen, Asphalt und Geschwindigkeit, für sie einzig akzeptables Symbol von Freiheit und Gleichberechtigung.

„Rodeo“, Debüt-Film der französischen Regisseurin und Drehbuchautorin Lola Quivoron, besitzt seine ganz eigene raue Art von Poesie, Sinnlichkeit und verzweifelter Aggression. Das Aufheulen der Motoren gleicht einer Kampfansage an die bürgerliche Gesellschaft, am Ende perforiert Surreal-Spirituelles die Wirklichkeit. Das feministische Außenseiter-Epos wurde 2022 in Cannes mit dem Coup de Cœur der Reihe Un Certain Regard ausgezeichnet.

 
Kultur, Geschichte & Management

Wodurch wird Kultur geprägt, und woran lässt sich ihre Eigenart am besten ablesen? Ist es die Sprache, sind es Wortschatz und Grammatik?

In den letzten Jahrzehnten wurde in Philosophie wie in Kulturgeschichte in einer ziemlich einseitigen Weise auf die Analyse der Sprache gesetzt – es war der von Wittgenstein und der Analytischen Philosophie inspirierte „linguistic turn“, der an den Universitäten, aber auch in der Literatur Triumphe feierte.

 
Kultur, Geschichte & Management

Wie gehen wir möglichst kreativ mit Krisen in Zeiten kollektiver Traumen um? Im russlandnahen Grenzgebiet des Baltikums waren sämtliche Bevölkerungsschichten ab Frühjahr 2020 durch die COV-19-Pandemie und seit dem 24. Februar 2022 durch den russischen Überfall auf die Ukraine nicht nur wirtschaftlich einer besonders prekären Lage ausgesetzt. Umso wichtiger, dass der erste in Präsenz stattfindende Kongress des international ausgerichteten Europäischen Verbands der Kunsttherapeuten (EFAT) nun in Lettlands Hauptstadt Riga tagen konnte.

 

Dieser 2. Kongress der European Federation of Art Therapy (EFAT) hat einen nicht nur für Kunsttherapeuten beruflich wichtigen Kontext geschaffen, in dem sich Heilpraktiker, Kreative, Wissenschaftler und thematisch Interessierte über die in Entwicklung begriffenen kunsttherapeutischen Forschungsrichtungen, Techniken, Projekte, Methoden, Theorien sowie philosophischen und ethischen Strömungen informieren und austauschen konnten.

 
Literatur

Wann ist etwas vollendet? Gibt es überhaupt Vollendung in der Kunst, im Leben? Oder ist es gerade das Unvollendete, was unsere menschliche Existenz und was große Kunst ausmacht?

Derart wesentlichen Fragen geht seit Februar 2023 die offenen Gesprächsreihe „Fliegende Gedanken“ im Rahmen des Projektes „Die Unvollendeten“ im Hamburger Tonali Saal nach. Diesmal nahm die phantasiereiche, sprachmächtige Schriftstellerin Felicitas Hoppe auf dem gelben Tonali-Teppich Platz, auf dem immer auch ein gelber Stuhl freigehalten wird für Gäste aus dem Publikum. Ebenfalls wie immer führte Moderatorin Raliza Nikolov kenntnisreich und zugewandt durch den Abend. Dieser bildete den Schlusspunkt der Gesprächsreihe und zugleich den Auftakt für das große Tonali Festival vom 3. bis 9. Juli 2023 an verschiedenen Orten in Hamburg.

 
Festivals, Medien & TV

Der Berg ruft - und die Kunstwelt schnürt die Wanderschuhe. Vom 14. Juli bis 2. September weckt die sommer.frische.kunst das einst mondäne Bad Gastein mit Kunstmesse, Ausstellungen, Kunst im Freien und Künstler-Residenzen aus dem Dornröschenschlaf.
Sogar Jonathan Meese genoss hier schon die Bergluft. Dieses Jahr sind auf der Messe etwa Thomas Kiesewetter (präsentiert von der Galerie KnustKunz) vertreten und Ulrike Rosenbach (Galerie Gisela Clement). Ausgestellt wird zum Beispiel das Kollektiv DORF um die jungen Überflieger der deutschen Szene, Andi Fischer und Conny Maier. Im Anschluss kann das Publikum jungen Talenten bei der Arbeit über die Schulter gucken, die für vier Wochen in Ateliers im alten Kraftwerk residieren.

 

 
Theater - Tanz

Noch eine (kurze) Rezension, obwohl das Stück in diesem Jahr nicht mehr auf dem Spielplan steht? Unbedingt! „Das mangelnde Licht“ in der Regie von Jette Steckel nach dem Roman von Nino Haratischwili im Thalia Theater ist ein Ereignis, wie man es nur selten zu sehen bekommt.

Stehende Ovationen für ein grandioses Ensemble, allen voran für die vier fabelhaften Protagonistinnen Lisa Hagmeister, Maja Schöne, Rosa Thormeyer und Fritzi Haberlandt.

 
Festivals, Medien & TV

Das Sani Resort freut sich, die Rückkehr seines renommierten Musikfestivals Sani Festival in Griechenlands anzukündigen. Der diesjährige Musiksommer findet vom 15. Juli bis zum 26. August statt.

Das Festival lädt lebende Legenden der globalen Musikszene sowie internationale Künstler ein wie Sarah Brightman, Bonnie Tyler & Chris Norman, UB40 feat. Ali Campbell und Tom Odell. Die alljährliche Veranstaltung findet wieder auf dem magischen Sani-Hügel auf der Halbinsel Kassandra in Chalkidiki statt, der einen herrlichen Blick auf die Ägäis bietet.

 
Theater - Tanz

Ein Gejohle und Gepfeife wie bei einem Rockkonzert: Das Bundesjungendballett riss das Publikum in der ausverkauften Hamburger Staatsoper förmlich von den Sitzen.

Standing Ovation für die achtköpfige Compagnie, die bei den 48. Hamburger Ballett-Tagen die große Bühne erobern durfte.

 

„Der Bürger als Edelmann“ zur gleichnamigen Musik von Richard Strauss hat diese Begeisterung allerdings nicht ausgelöst. John Neumeier schuf dieses Stück eigens für das Bundesjugendballett, uraufgeführt beim „Gipfeltreffen“ 2022 mit dem Bundesjungendorchester und dem Orchestre Francais de Jeunes. In Hamburg spielte nun das Mozartfest Ensemble unter David Dieterle auf der Bühne. Doch die Erwartungen wurden in mehrerer Hinsicht enttäuscht.

 
Theater - Tanz

Die Vergewaltigungsszene raubt einem auch nach 40 Jahren noch den Atem – und Alina Nanu, Erste Solistin des Tschechischen Nationalballetts, verkörpert die Blanche DuBois mit einer Hingabe, als habe Hamburgs Ballettdirektor ihr und nicht Marcia Haydée diese Rolle auf den Leib geschrieben.

 

Begeisterter Beifall für die Gastcompagnie aus Prag, die mit John Neumeiers „Endstation Sehnsucht“ ihr Debüt bei den 48. Hamburger Ballett-Tagen in der Staatsoper gab.

 
Fotografie

In den 1990er Jahren war San Francisco die Hochburg des queeren Lebens der westlich geprägten Welt. Junge queere Menschen, Künstler*innen und Freigeister strömten in die Stadt, um mit Kunst, Stil, Geschlecht und Identität zu experimentieren, um frei zu sein und ihr Leben unabhängig von der Mainstream-Gesellschaft zu gestalten.

 

Eine stilprägende Subkultur entstand: Erschwingliche Mieten ebneten den Weg für Bars, Clubs, Tattoo-Läden, Kunstgalerien, Cafés, Buchläden und von Frauen geführte Unternehmen. Eine neue Welle des Feminismus ermöglichte das Ausloten von Geschlechteridentitäten und die Butch/Femme-Kultur erreichte einen Höhepunkt.

 

 

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