Film

An einem verregneten Tag im indischen Ahmedabad stieß Isabel Herguera in einer Buchhandlung auf den Science-Fiction-Band „Sultanas Traum“, geschrieben 1905 von Rokeya Hossain, ein Pionierwerk feministisch-utopischer Literatur. Sofort wusste die spanische Regisseurin, dies würde ihr nächster Animationsfilm.  

 

„Sultanas Traum“ entwickelt sich zur künstlerisch frappierende Vision weiblicher Selbstbehauptung. Unterschiedliche Animationstechniken spiegeln die miteinander verflochtenen Handlungsebenen und deren kulturellen Ursprung.

 
Festivals, Medien & TV

Das 2014 gegründete litauische Künstlerkollektiv Pakui Hardware wird auf der 60. Internationalen Kunstausstellung der Biennale di Venezia die Ausstellung „Inflammation“ präsentieren.

 

Die Schau befasst sich mit dem Thema der Klimakrise und dem Fieber, das den Planeten und seine Bewohner verzehrt, und setzt das Gespräch fort, das bereits durch den litauischen Pavillon 2019 angestoßen wurde, der mit dem Goldenen Löwen für die beste nationale Beteiligung ausgezeichnet wurde. Außerdem werden im litauischen Pavillon Werke der Malerin Marija Teresė Rožanskaitė (1933-2007) zu sehen sein.

 
Literatur

Daniel Kehlmann schreibt filmisch, könnte man sagen. Wie eine Kamera richtet er das Auge, den Blick auf seine Romanfiguren. Den Text schneidet Kehlmann szenisch-visuell (nach)erlebbar. So auch in seinem neuem Roman „Lichtblick“.

 

Geradezu meisterlich verknüpft der Autor wieder einmal Fiktion und Historie. Erzählt wird die Geschichte des Filmemachers G.W. Pabst, der mit seiner Familie vor den Nazis floh. Sein erster Film in Amerika floppt. Pabst kehrt ins Dritte Reich zurück. Fortan kooperiert er mit den Nazis.

 
Film

In seinem NS-Drama „The Zone of Interest" widersetzt sich der britische Regisseur und Drehbuchautor Jonathan Glazer („Under the Skin“, 2013) radikal jeglicher Art sentimentaler Holocaust-Aufarbeitung. Die Kamera soll die Perspektive eines distanzierten unbeteiligten Betrachters einnehmen, sie fokussiert sich ganz auf den Täter und dessen Familienleben. Nur eine Mauer trennt die Dienstvilla des Kommandanten Rudolf Höß (Christian Friedel) vom Konzentrationslager Auschwitz

 

Voller Schrecken, wie gelähmt starren wir auf jene Mauer, versuchen die Geräusche von der anderen Seite zu dechiffrieren, Schüsse, einzelne Angstschreie und das dumpfe unheilvolle Dröhnen der Verbrennungsöfen. Nachts leuchten die Schlote in der Dunkelheit, tagsüber weht manchmal die Asche der Toten herüber in den Garten.

 
Architektur

Seit 70 Jahren bereichert staatlich beauftragte Kunst unser Leben und unseren Alltag. In nahezu allen Einrichtungen des Bundes, der Länder und Kommunen gibt es Kunst am Bau, gleichwohl sind nur die wenigsten Arbeiten allgemein bekannt.

 

Die Wanderausstellung „70 Jahre Kunst am Bau in Deutschland“ präsentiert im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg knapp 60 Arbeiten – darunter Skulpturen, Wandarbeiten, Installationen und Platzgestaltungen.

 
Literatur

Die Autorin Gabriele Haefs gehört zu den renommiertesten Übersetzerinnen für Skandinavistik im deutschsprachigen Raum. Die am Niederrhein geborene Haefs absolvierte ihr Studium der Volkskunde, Vergleichende Sprachwissenschaft, Skandinavistik und Keltologie an den Universitäten von Bonn und Hamburg, promovierte 1982 im Fach Volkskunde – Thema der Dissertation: „Das Irenbild der Deutschen“.

 

Gabriele Haefs ist mit dem norwegischen Schriftsteller Ingvar Ambjørnsen verheiratet und lebt in Hamburg. Sie ist Mitglied im Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke.

 
Bildende Kunst

Täuschend echt und gut getarnt gelangen Kunstfälschungen immer wieder in den Handel. Werden sie beschlagnahmt, verschwinden sie häufig in den Asservatenkammern der Landeskriminalämter.

Erstmalig bringen das Kurpfälzische Museum und das Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg eine Vielzahl solcher Fälschungen zur Ausstellung.

 
Festivals, Medien & TV

Im Sommer 1997 schrieb der heute 73-jährige französische Dichter und Dramaturg Jean-Pierre Siméon, der durch den vom Bürgerkrieg gemarterten Libanon reiste, sein Gedicht „Stabat Mater Furiosa“ (dt.: „Es stand die Mutter voller Wut“) für seine Landsmännin, die Schauspielerin Gisèle Torterolo.

 

Die Bilanz des libanesischen Bürgerkrieges: 170.000 Tote, 300.000 Verwundete und 800.000 Vertriebene sind für den Zeitraum von 1975–1990 zu beklagen.[1]

 
Film

„Green Border“ bebt vor Zorn. Die 75jährige polnische Regisseurin Agnieszka Holland inszeniert das Flüchtlingsdrama in den Wäldern der Grenzregion Belarus / Polen als kämpferisches Schwarz-Weiß-Epos von unglaublich ästhetischer Wucht 

 

Ein fiktionales Geflecht aus Leid und Qual, das auf wahren Schicksalen beruht: Der Film buhlt nicht um Verständnis oder Mitleid, sondern konfrontiert uns schonungslos mit der Realität vor Ort. Bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig wurde „Zielona granica“, so der Originaltitel, mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet. 

 
Architektur

Im Einklang mit Natur und Kunst zu leben, ist spätestens seit der Industrialisierung ein Traum vieler Bürger. Er fand ab 1900 Ausdruck in zahlreichen ländlichen Künstlerkolonien und Siedlungsprojekten.

 

Der Gartenhistoriker Joachim Schnitter hat in der niedersächsischen Heidelandschaft südlich von Hamburg die Spuren einer bisher unbekannten Landhauskolonie entdeckt und den „Erlebnis- und Empfindungsraum“ ihrer Bewohner rekonstruiert. In seinem Buch „Eine Ahnung kommender Lebenskunst“ beschreibt er die Gestaltung ihrer Häuser und Gärten und ordnet sie in den Kontext der Lebensreformbewegung um 1900 ein.

 

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