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Mit zwei Konzerttagen ehren die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern am 5. und 6. August den Ausnahmegeiger und -dirigenten Lord Yehudi Menuhin, der im April dieses Jahres 100 Jahre alt geworden wäre. Ort der Feierlichkeiten sind das Schloss und die Festspielscheune Ulrichshusen, die Yehudi Menuhin 1994 als Spielstätte der Festspiele einweihte. Das Programm gestalten die Festspielpreisträger Daniel Hope, der langjähriger musikalischer Partner Menuhins war, und Sebastian Knauer sowie das Zürcher Kammerorchester.

Nach einem Salon am Freitag, den 5. August um 17:00 Uhr im Schloss mit Menuhins Tochter Zamira Menuhin-Benthall spielen Geiger Daniel Hope und Pianist Sebastian Knauer um 19:30 Uhr in der Festspielscheune ein Konzert voller Erinnerungsstücke. Menuhin selbst hat Waltons Sonate für Violine und Klavier 1949 in Zürich uraufgeführt und als Schüler bei Enescu vieles gelernt, was ihn auf seinem Lebensweg begleitet hat. Daniel Hope wurde sehr geprägt von Menuhins Interpretation von Ravels Kaddisch, das heute fest in sein Repertoire gehört.

Am zweiten Tag des Festwochenendes widmet sich Daniel Hope am Samstag, den 6. August um 14:00 Uhr im Schloss seinem ersten Konzert mit dem Ausnahmekünstler: 1984 lud Menuhin den damals elfjährigen Hope ein, mit ihm Bartók-Duos im deutschen Fernsehen aufzuführen. Daraus entstand eine langjährige künstlerische Partnerschaft mit über 60 gemeinsamen Konzerten. Zusammen mit Mitgliedern vom Zürcher Kammerorchester erklingen weitere Werke u. a. von Tschaikowski und Mendelssohn Bartholdy. Mit einer Orchestergala in der Festspielscheune, die 1994 mit einem Konzert unter Leitung von Lord Yehudi Menuhin selbst eingeweiht wurde, beenden die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern ihr Jubiläumswochenende zu seinen Ehren. Zusammen mit dem Zürcher Kammerorchester spielt Daniel Hope um 18:00 Uhr Mendelssohn Bartholdys „kleines“ Violinkonzert d-Moll, das 1952 von Menuhin wiederentdeckt wurde, und weitere Werke von Bach und Elgar. Für diese beiden Konzerte gibt es nur noch mit Glück vereinzelte Restkarten an der Tages- bzw. Abendkasse, die eine Stunde vor Konzertbeginn öffnet. Die Veranstaltungen finden mit freundlicher Unterstützung der e.dis AG (05.08.) und der SEAR GmbH (06.08. 14:00 Uhr) statt.

Mit dem Start in die Saison 2016/17 übernimmt Daniel Hope als Music Director die künstlerische Leitung des Zürcher Kammerorchesters. Für Hope schließt sich damit ein Kreis: Die Konzerte des Zürcher Kammerorchesters – im Rahmen des Menuhin-Festivals in Gstaad – zählten für den Sohn der Menuhin-Managerin zu den ersten prägenden Musikerlebnissen in seiner frühen Kindheit. Der charismatische Stargeiger genießt weltweit einen hohen Bekanntheitsgrad. Als publikumsnaher und kommunikationsfreudiger Künstler versteht er es wie kein zweiter, Brücken zwischen Genres und Generationen zu schlagen. Daniel Hope will das Profil und die weltweite  Bekanntheit des Zürcher Kammerorchesters stärken. Im Gegenzug wird das Zürcher Kammerorchester zum musikalischen Rückgrat für Hopes facettenreiche Projekte. Daniel Hope gewann 1998 gemeinsam mit dem London International Piano Quintett den Ensemblepreis und war 2006 der erste Preisträger in Residence bei den Festspielen MV, die er außerdem von 2011 bis 2013 als Künstlerischer Direktor prägte.

Seit seinem Konzertdebüt mit 14 Jahren in der Laeiszhalle seiner Heimatstadt Hamburg kann Sebastian Knauer inzwischen auf eine über 25 Jahre dauernde Konzertkarriere zurückblicken. In über 50 Ländern auf vier Kontinenten hat Sebastian Knauer konzertiert, mit Auftritten in Sälen wie der Berliner Philharmonie, dem Gewandhaus Leipzig, dem Concertgebouw Amsterdam, der Wigmore Hall London, dem Théatre des Champs-Elysées Paris, der Tonhalle Zürich, dem Wiener Konzerthaus, dem Lincoln Center New York oder dem NCPA Beijing. Er ist regelmäßiger Gast auf Festivals wie in Schleswig-Holstein, Dresden, im Rheingau, beim Klavierfestival Ruhr, beim Beethovenfest Bonn, der Schubertiade Hohenems, den Salzburger Festspielen, in Gstaad, Montreux, Aix-en-Provençe, Bath, Istanbul, Ravinia, Savannah oder Shanghai. Sebastian Knauer gewann 1998 gemeinsam mit dem London International Piano Quintet den Ensemblepreis der Festspiele MV.

1945 durch Edmond de Stoutz gegründet, zählt das Zürcher Kammerorchester heute zu den führenden Klangkörpern seiner Art. Unter der Leitung von Edmond de Stoutz und später von Howard Griffiths und Muhai Tang erlangte das Ensemble internationale Anerkennung. In der Ära mit dem weltweit angesehenen Principal Conductor Sir Roger Norrington, von 2011 bis 2015, konnte das Zürcher Kammerorchester seine hervorragende Reputation nachhaltig festigen. In der Saison 2016/17 eröffnet Daniel Hope als Music Director ein neues Kapitel. Regelmäßige Einladungen zu internationalen Festivals wie die BBC Proms in der Londoner Royal Albert Hall, Gastspiele in den bedeutenden Musikzentren, Konzerttourneen durch europäische Länder, die USA, Asien und Südafrika sowie zahlreiche, von der Fachpresse gefeierte Tonträger belegen das weltweite Renommee des Zürcher Kammerorchesters.

Als Ulrich von Maltzahn im Jahre 1560 seine Wasserburg erbaute, ahnte er wohl noch nichts von der wechselvollen Geschichte, die der wehrhaften Renaissance-Anlage bevorstand. Die Chronik berichtet von vielfacher Zerstörung, unter anderem während des Dreißigjährigen Krieges und beim großen Brand 1987. Nur die festen Mauern wurden damals verschont. Die romantische Ruine, eingebettet in die unberührte Landschaft der Mecklenburgischen Schweiz, zwischen strohgelben Feldern, tiefen Wäldern und stillen Seen, war dem Verfall preisgegeben. Das ganze Dorf half mit, als die Nachkommen der Erbauer 1993 begannen, Park und Burg mit denkmalpflegerischer Vorsicht zu restaurieren. Aus der einstigen Ruine wurde ein kulturhistorisches Kleinod, ein Ort der Künste. Längst zählt Ulrichshusen zu den bedeutendsten Festspielorten des Landes – ein Festspielsommer ohne Ulrichshusen wäre schlicht undenkbar. Die mächtige alte Scheune neben der Burg ist einer der größten Konzertsäle des Nordens. 1994 wurde sie mit einem Konzert von Lord Yehudi Menuhin eingeweiht. Seitdem sind Künstler aus aller Welt nach Ulrichshusen gekommen und waren begeistert: von der für sinfonische Konzerte wie Kammermusik bestens geeignete Akustik, die Atmosphäre und die einmalige Lage zwischen Feldern und Seen.
 
Quelle: Festspiele Mecklenburg-Vorpommern gGmbH

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