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Die Literatur eines Landes ist, auch in Zeiten informationstechnologischer Umbrüche, ein wesentliches Medium, das eine Gesellschaft spiegeln kann. Die Werke der Dichter öffnen unterschiedliche Blickwinkel auf Traditionen, Brüche und Wegzeichen des Neuen. Dem trägt der diesjährige Literatursommer mit fünf Lesereisen und einem Rezitationsprogramm Rechnung. In rasender Geschwindigkeit bewegt er sich durch verschiedenste Bereiche chinesischer Wirklichkeit,
eröffnet Blicke von innen und außen. Er fügt ein heterogenes Bild, in dem der Alltag Kleinkrimineller in Peking oder Konsequenzen von Turbokapitalismus und repressiven öffentlichen Maßnahmen genauso Platz finden wie Landarbeiterschicksale, humorvoll geschilderte Familienkonflikte oder Ufos in Reisfeldern. Die Besucher des diesjährigen Literatursommers China 2012 können sich in insgesamt 30 Veranstaltungen an 23 Orten in Schleswig-Holstein von dieser
Vielfalt überzeugen: 23. Juli bis 31. August 2012.
- Yu Hua offenbart in „Brüder“ individuelle Tragik hinter dem wirtschaftlichen Aufschwung, ohne dabei den Humor zu verlieren. Der Roman ist ein beeindruckendes Beispiel chinesischer Erzählkunst, und der junge Autor Xu Zechen schickt sich mit seinem furiosen Debüt „Im Laufschritt durch Peking“ an, diesem zu folgen. Die Autorin und Filmemacherin Guo Xiaolu die inzwischen in London lebt, da es ihr unmöglich gemacht wurde, ein Filmprojekt in China zu
realisieren, erzählt oft von den Schwierigkeiten zwischen Bürgern und Staat. Die beiden Autorinnen Luo Lingyuan und Cheng Wei haben ihren Lebensmittelpunkt vor Jahren nach Deutschland verlagert. Während Luo ihre Romane inzwischen auf Deutsch schreibt, ist Cheng weiterhin eine viel gelesene Jugendbuchautorin im Reich der Mitte. Abgerundet wird das Programm durch Lesungen aus der deutschen Buchausgabe des „verbotenen“ Blogs von Ai Weiwei, die den Einfluss
von Zensur auf kreative kulturelle Denkprozesse und die Politisierung eines Künstlers durch staatliche Repression verdeutlichen.
Zudem wird es einen Vortrag der Kieler Sinologin Dr. Angelika Messner mit dem Titel „Chinesische Begegnungen mit Europa“ und einen Abend zu Chinesischen Märchen mit Dr. Barbara Fuchs in der Sommerakademie auf Pellworm geben.
Der diesjährige Lyrikparcours „Poesie der Lebenswirklichkeiten“ zeigt moderne chinesische Lyrik an vier verschiedenen Orten und passt sich thematisch in das Gesamtkonzept ein. Zusätzlich wird es noch eine Fotoausstellung im Literaturhaus Schleswig-Holstein geben. Unter dem Titel „Am Rand der Mitte“ präsentiert Yasmin Schaffer nächtliche Impressionen aus den Metropolen Chinas.

Ermöglicht haben den diesjährigen Literatursommer dankenswerterweise:
- Die Förderer: Das Land Schleswig-Holstein, die Robert Bosch Stiftung, der Landeskulturverband und die Förde Sparkasse
- Alle Mitveranstalter, ohne die Veranstaltungen in ganz Schleswig-Holstein nicht möglich wären Dr. Wolfgang Sandfuchs Johannes Tomczak Geschäftsführer Literaturhaus Projektverantwortlicher Schleswig-Holstein Literatursommer

Quelle: Literaturhaus Schleswig-Holstein

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