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Das bundesweit erste Programm dieser Art wurde maßgeblich durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien finanziert und in enger Zusammenarbeit zwischen EUCREA und der Behörde für Kultur und Medien Hamburg entwickelt. Hamburg fungierte von Juni 2015 bis Dezember 2016 als Modellregion, in der Kulturinstitutionen und künstlerische Ausbildungsstätten Qualifizierungs- und Arbeitsmöglichkeiten für Künstlerinnen und Künstler mit Behinderung anboten. Das Fazit nach der ersten Projektphase ist durchweg positiv. Die Zusammenarbeit der Projektbeteiligten mit und ohne Behinderung hat gut funktioniert, sie alle haben die Kooperation als künstlerisch-inhaltliche und als persönliche Bereicherung erlebt. Die Ergebnisse des wissenschaftlich begleiteten Programms wurden jetzt ausführlich ausgewertet und als Handlungsempfehlungen veröffentlicht.
 
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Künstlerinnen, Künstler und Kreative mit Behinderung sind in Kunst und Kultur immer noch viel zu wenig präsent. Fehlende künstlerische Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten für begabte Menschen mit Behinderungen verhindern allzu oft eine angemessene Präsenz im Kulturbetrieb. Hier setzt ARTplus an und hat deutliche Verbesserungsperspektiven aufgezeigt. Das Resümee des Modellprogramms fällt positiv aus. Alle Beteiligten haben die Zusammenarbeit als künstlerisch-inhaltlichen und persönlichen Gewinn wahrgenommen. Ich wünsche mir, dass das Programm Kunst und Inklusion viele Nachahmer findet.“
 
(Vorname) Schubert, (Position) EUCREA e.V.: „An strukturellen Verbesserungen für Künstler mit Behinderung zu arbeiten, war seit langem ein Anliegen von EUCREA. Wir sind mit der Durchführung des Programmes ARTplus auf mehr Unwissenheit und Unsicherheit gestoßen, als wir anfangs dachten, aber zum Glück auch auf mehr Offenheit und Interesse, als zunächst erwartet.“
 
Markus Menke, Direktor des Hamburger Konservatoriums: „Die Dynamik, die durch die Beteiligung am Programm ARTplus in unserem Haus angestoßen wurde, entspricht unserer Vorstellung inklusiven Lernens und gemeinsamen Studierens“.
 
Mit der Veröffentlichung der UN-Behindertenrechtskonvention und des Landesaktionsplanes Hamburg ist Inklusion zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen geworden, das Bund und Länder vor neue Herausforderungen stellt. ARTplus zeigt beispielhaft, wie Inklusion im Kulturbereich gelingen kann.
An dem innovativen Modellprojekt beteiligten sich acht Hamburger Kultureinrichtungen aus verschiedenen Sparten: das Deutsche Schauspielhaus, das Hamburger Konservatorium, die Hochschule für Musik und Theater, die Hamburger HIP HOP ACADEMY, die Hochschule für bildende Künste, die Hochschule für Künste im Sozialen Ottersberg sowie die Künstlergemeinschaft Gängeviertel und die Schauspielschule iact. Die Häuser haben projektbezogene Kooperationen, Workshops, Ausbildungs-, Gasthörer- und Hospitationsplätze angeboten. Diverse Institutionen planen, die Kooperationen nach dem Ende des Pilotprojekts fortzusetzen.
 
Quelle: Behörde für Kultur und Medien Hamburg