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Rund 60 europäische Filmfestivals werden durch das MEDIA Programm gefördert. Festivals sind eine wichtige Plattform für die Promotion europäischer Filme, um neue Zuschauerschichten zu erreichen, darüber hinaus ergänzen sie die traditionellen Vertriebsstrukturen.

Die gute Nachricht vorweg: In 2018 wird es im Bereich der Festivalförderung eine Budgeterhöhung um 10 Prozent geben, so dass  insgesamt 3,2 Millionen Euro zur Verfügung stehen. "Die Situation bleibt aber eng", so Trettenbrein, "denn die Zahl der Bewerber steigt stetig. Die Förderquote liegt zur Zeit bei rund 23 Prozent".

Viele Festivals haben ihre Repertoire bereits auf die von MEDIA geforderten Aktivitäten erweitert, wie Kooperationen zwischen Festivals oder die Entwicklung innovativer Verbreitungswege. Wichtig ist, dass die Festivals das ganze Jahr hindurch aktiv und präsent bleiben. In Zukunft wird die Anzahl der Fachbesucher und -veranstaltungen in die Bewertung eines Antrags miteinbezogen. "Dennoch", so Trettenbrein, "werden wir aufgrund des zur Verfügung stehenden Budgets nicht all die Festivals berücksichtigen können, die wir für förderungswürdig halten."

Es sei den Organisatoren von Filmfestivals immer möglich, Stellungnahmen zu den Förderbedingungen einzubringen, zum Beispiel während der zahlreichen European Film Foren, die die Europäische Kommission regelmäßig auf Festivals veranstaltet oder über die Kommunikation mit ihren lokalen Creative Europe Desks. Trettenbrein: "Kurzfilmfestivals haben bereits eine gute Lobby in Brüssel, zum Beispiel können Produzenten, die einen Slate Antrag stellen, jetzt zusätzlich die Produktion eines Kurzfilms zum Paket hinzufügen".

Diskutiert wurde die Frage, inwieweit Festivalförderung Aufgabe der Mitgliedstaaten sei. Es ist wichtig, betonte Trettenbrein, den europäischen Mehrwert der Festivals immer wieder herauszustellen. "Wir sehen Filmfestivals durchaus als innovative Hubs in Sachen Publikumsgewinnung, als Forum zur Talentförderung und als Mittel zur Verbreitung europäischer Filme." Das lässt hoffen, dass Festivals im Folgeprogramm nach 2020 weiterhin gefördert werden.

Quelle: Creative Europe Desk Hamburg