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Für ein volles Haus im Jahr 2016 sorgten u. a. die Neuproduktion von Glucks »Orfeo ed Euridice« zu den FESTTAGEN in der Regie von Intendant Jürgen Flimm, »Fidelio« als Eröffnungspremiere der Saison 2016/2017 (Regie: Harry Kupfer) sowie die Berliner Premiere von Patrice Chéreaus »Elektra«-Inszenierung mit Evelyn Herlitzius in der Titelpartie. Alle drei Produktionen wurden von Generalmusikdirektor Daniel Barenboim dirigiert. Die letzte Premiere des Jahres war Puccinis »Manon Lescaut« gewidmet, eine Koproduktion mit dem Mikhailovsky Theatre in St. Petersburg, inszeniert von Jürgen Flimm. Zu weiteren Höhepunkten des Jahres zählten die szenische Wiederentdeckung nach über 300 Jahren von Agostino Steffanis Barockoper »Amor vien dal destino« (Regie: Ingo Kerkhof | Musikalische Leitung: René Jacobs), Bohuslav Martinůs »Juliette« mit Magdalena Kožená und Rolando Villazón (Claus Guth | Daniel Barenboim / Domingo Hindoyan) sowie »Luci mie traditrici« als Fortsetzung des Salvatore Sciarrino-Schwerpunkts an der Staatsoper (Jürgen Flimm | David Robert Coleman).

Enorme Resonanz fanden die Wiederaufnahmen von Verdis »Il trovatore« mit Anna Netrebko, von »Simon Boccanegra« mit Plácido Domingo sowie von Wagners »Parsifal« während der FESTTAGE, bei der Waltraud Meier ihren Abschied als Kundry gab. Auch die Aufführung zweier kompletter »Ring«-Zyklen sorgte für ausverkaufte Abende im Schiller Theater. Alle sieben Produktionen fanden unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim statt.

In der Werkstatt wurde Oscar Strasnoys »Comeback« nach einem Libretto von Christoph Hein sehr erfolgreich uraufgeführt, darüber hinaus waren Musiktheaterwerke von u. a. Hèctor Parra (»Zangezi«), Stephen Oliver (»Mario und der Zauberer«), Matthias Hermann (»Die Luft hier: scharfgeschliffen«) , Irini Amargianaki (»ANS«) und Emmanuel Nunes (»La Douce«) zu erleben.

Ein besonderes Ereignis war die zyklische Aufführung aller neun Bruckner-Sinfonien in der Tokioter Suntory Hall im Februar 2016 – verbunden mit einer fünfwöchigen Asien-Tournee der Staatskapelle Berlin unter ihrem Chefdirigenten nach China und Japan. Ein großer Erfolg waren ebenfalls die Abonnementkonzerte der Staatskapelle Berlin daheim (acht Programme mit jeweils zwei Konzerten in der Philharmonie und im Konzerthaus) mit u. a. den Dirigenten Daniel Barenboim, Antonio Pappano, Pablo Heras-Casado und Paavo Järvi sowie den Solisten Daniil Trifonow, András Schiff, Radu Lupu und Thomas Hampson. Besondere Akzente setzten die FESTTAGE-Konzerte, die 2016 einen Bogen von Bach zur großen spätromantischen Sinfonik schlugen: Auf dem Programm standen u. a. die beiden großen Sinfonien Edward Elgars, Gustav Mahlers 9. Sinfonie und seine »Lieder eines fahrenden Gesellen« mit Jonas Kaufmann. Zu Gast waren bereits zum dritten Mal in Folge die Wiener Philharmoniker, Martha Argerich, die mit einem gemeinsamen Recital mit Daniel Barenboim zu erleben war, sowie  Yo-Yo Ma, der Antonín Dvořáks Violoncellokonzert h-Moll op. 104 und die sechs Solo-Suiten von Johann Sebastian Bach zur Aufführung brachte. Einen weiteren inhaltlichen Schwerpunkt des Konzertprogramms setzte der Prokofjew-Sonaten-Zyklus, mit dem exzellenten Pianisten Yefim Bronfman. Die Konzertreihe »Preußens Hofmusik« wurde in der neuen Spielstätte, dem Weißen Saal im Schloss Charlottenburg, sehr gut angenommen und das Symposion »450 Jahre Staatskapelle Berlin« fand zum zweiten Mal statt und beleuchtete dabei das 18. Jahrhundert. Außerdem wurden 2016 zwei besondere Geburtstage mit einem Konzert geehrt: der 80. Geburtstag des Ehrendirigenten der Staatskapelle Berlin, Zubin Mehta, sowie der 75. Geburtstag von Martha Argerich – als Benefizkonzert zugunsten der Sanierung der Staatsoper Unter den Linden. Daneben zählten zwei weitere Benefizkonzerte zu den Konzerthighlights der Saison: ein Abend mit Cecilia Bartoli zugunsten der Sanierung sowie ein gemeinsames Konzert der drei Berliner Orchester (Staatskapelle Berlin, Berliner Philharmoniker und Konzerthausorchester) für Geflüchtete und die vielen ehrenamtlichen Helfer.

Quelle: STAATSOPER IM SCHILLER THEATER