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Die 58. Nordischen Filmtage Lübeck präsentieren ein zukunftsweisendes neues Filmformat und eine besondere Auswahl von 360° Filmen in insgesamt sechs Programmen. Bislang war das immersive Medium hauptsächlich mit astronomischen Darstellungen in Planetarien beheimatet. Für die Filmtage wurde eine kleine Auswahl  aus dem Fundus nicht-astronomischer Produktionen herausgelesen, die wie die Filmtage einen Bezug zu den Nordischen Ländern und dem Baltikum haben. In „Night&Nature“ ist neben dem tänzerischen Spektakel von Krebsen im prägnanten Kurzfilm „Staccato bei Nacht“ die finnische Fulldome-Produktion „Die geheime Welt der Motten“ ins Programm aufgenommen, in welcher die Zuschauer förmlich in der magischen Welt der Nachtfalter mitschweben. Imposante Natur- und Landschaftsaufnahmen im grünen Schein von Aurora Borealis, verspricht außerdem der Film „Life Under the Arctic Sky“ von Robin Sip, in der bewegte Bilder die alte Sami-Kultur visualisieren. In kalten Jahreszeiten folgen Sami ihren Rentieren nördlich des Polarkreises durch Schnee und Eis. Einst mit Hundeschlitten und Ski sind die sogenannten Boazovázzi („Rentier-Geher“) nun mit Schneemobilen, Allradantrieb und Schiffen unterwegs, um die traditionsreiche Wanderung der Rentiere über viele Hunderte Kilometer zu begleiten.

Im Film „Uhrwerk Ozean“ in der Reihe „Mare“ zeichnen sich elektrische Impulse von im Wasser lebenden Wesen ab und drehen sich große und kleine Wirbel in Meeresströmungen des Ozeans wie im Bewegungsrhythmus der Zahnräder eines Uhrwerks. Im 10-minütigen 360° Film des Kurators der Fulldome-Sektion, Ralph Heinsohn, wird nicht nur die Panorama-Filmschau, sondern auch Wissenschaft erlebbar, indem Technik und Forschung medialisiert werden. Das Programm Mare beinhaltet auch eine internationale Premiere – die Produktion „Unter den Wellen“ aus Schweden. Die immersive (Tauch)fahrt aus dem All bis herunter auf den Grund der Ostsee zeigt sowohl den Naturraum als auch die Prägung des Meeres durch den Menschen. Teil des 360° Programms sind ebenfalls Geschichten von kleinen und großen „Eisbären“ („Lars, der kleine Eisbär“ und „POLARIS“) im Kinderfilmprogramm des Fulldome sowie die Vorführungen der Filme „Februar“ und „Kilpisjärvellä“ in der Reihe „Ice World“ mit weiteren Aufnahmen von Schneelandschaften und Nordlichtern.

Die diesjährigen immersiven Filmerlebnisse des Festivals betonen den Zeitgeist des bewegten Bildes und experimenteller Filmformate: Die virtuelle Realität verändert die Art, wie Filme gedreht werden und wie jeder Einzelne sie konsumiert. (Durch-) Blicke in virtuelle Welten werden nicht nur im Fulldome-Kino am Altstadtbad Krähenteich, sondern auch an Virtual-Reality-Stationen im CineStar Filmpalast Stadthalle, angeboten. Diese bilden eine 360° Umgebung ab, in der sich Zuschauer umschauen und bewegen können. Wie wäre es beispielsweise, glücklichen Schafen in der färöischen Landschaft entlang steiler Klippen und wunderschöner Fjorde oder zum Verweilen auf moosbewachsene Hügel zu folgen? „Sheepview 360°“ macht´s möglich. In der ARTE-Produktion „Polar Sea 360°“ reisen die Zuschauer in die Arktis. Zwei weitere Dokumentarfilme zeigen das schwierige Leben von Kindern. „Anami“ (Prod. Terre des Hommes) erzählt die Geschichte einer kenianischen Sklavin und in „Clouds over Sidra“ (Prod.: WITH.IN) verfolgt der Zuschauer den Alltag in einem jordanischen Flüchtlingscamp. Mit VR-Brillen kann der Zuschauer in ein immersives Filmerlebnis eintauchen. Die VR-Stationen bei den kommenden Filmtagen laden dazu ein, diese neue Erfahrung filmischer Visualität hautnah zu erfahren.

Quelle: Nordische Filmtage Lübeck

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