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PREP soll die Provenienzforschung in beiden Ländern künftig effizienter und erfolgreicher gestalten und das Thema noch stärker im öffentlichen Bewusstsein verankern. Amerikanische und deutsche Forscher arbeiten häufig an ähnlichen Fragestellungen zum Thema NS-Raubgut, denn NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut findet sich heute in Einrichtungen beider Länder. Ein Austausch über Forschungsergebnisse oder auch Arbeitsweisen findet jedoch bislang kaum statt. Neben der nachhaltigen Vernetzung und umfassenderen Auswertung historischer Quellen hat PREP auch zum Ziel, den Blickwinkel auf Forschungsthemen zu erweitern: Während sich die Forschung bislang auf Gemälde, Skulpturen und Judaika konzentrierte, liegt der inhaltliche Schwerpunkt von PREP auf den Bereichen der Asiatischen Kunst, des Kunstgewerbes sowie Graphik bzw. Zeichnungen und Arbeiten auf Papier.

SPK und Smithsonian Institution sind die federführenden Einrichtungen für das Projekt, das auf deutscher Seite vom Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz koordiniert wird, auf US-Seite von der Smithsonian Provenance Research Initiative. Als Partner haben sie etablierte Wissenschafts- und Museums-Partner gewonnen, die ebenfalls schon länger mit Provenienzforschung befasst sind: die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, das Zentralinstitut für Kunstgeschichte München, das Metropolitan Museum of Art, New York, und das Getty Research Institute, Los Angeles. Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste wird das Projekt als Beratender Teilnehmer unterstützen.

Hermann Parzinger, Präsident der SPK, sagt: "Das Thema Provenienz-forschung beschäftigt Einrichtungen auf beiden Seiten des Atlantiks gleichermaßen. Eine Vernetzung zwischen ihnen existiert bislang nur punktuell, ist aber immens wichtig, um effizienter zu forschen. Mit unserem Projekt möchten wir ein Netzwerk aufbauen, das eine langfristige und nachhaltige Zusammenarbeit zwischen amerikanischen und deutschen Forschern und Museen ermöglicht, und das Thema noch stärker im öffentlichen Bewußstsein verankert. Mit der Smithsonian Institution haben wir einen erfahrenen Partner an der Seite."

"Wir freuen uns, mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz gemeinsam dieses Programm zu starten", sagte Richard Kurin, Acting Provost und Under Secretary for Museums and Research am Smithsonian. "PREP wird die Kompetenzen und Netzwerke unserer Forscher verbessern und dazu beitragen, dass wir Arbeitsmethoden und Ergebnisse der Provenienzforschung besser mit anderen Wissenschaftlern und mit der breiten Öffentlichkeit teilen können."

SPK und Smithsonian Institution werden in den Jahren 2017 bis 2019 gemeinsam mit ihren Partnern sechs einwöchige Workshops veranstalten. Kuratoren, Archivmitarbeiter, Historiker und weitere Fachleute werden die aktuellen und zukünftigen Methoden der Provenienzforschung diskutieren. Dabei werden sie auch die Fragen erörtern, wie Informationen zu vorhandenem Quellenmaterial besser geteilt und Forschungsergebnisse international bekannt gemacht werden können. Die Workshops werden auch der Ausbildung der nächsten Generation von Museumsmitarbeitern, die sich der Provenienzforschung widmen, dienen. PREP wird auch zur Entwicklung gemeinsamer online-Plattformen beitragen. Ein weiteres Ziel ist die Erarbeitung und Online-Publikation eines Leitfadens zur Provenienzforschung bezüglich NS-Kunstraubs, der unter anderem ein besseres Verständnis der unterschiedlichen Forschungsstrukturen in den Vereinigten Staaten und Deutschland ermöglicht und das Auffinden von Ansprech-partnern erleichtert. PREP wird damit wesentliche Impulse für die Provenienzforschung beider Länder setzen.
Das Projekt wird zum größten Teil aus dem ERP-Sondervermögen finanziert. Dieses Sondervermögen ist aus Mitteln der "Marshall-Plan-Hilfe" für den Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft, dem European Recovery Program (ERP), hervorgegangen. Auch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien unterstützt PREP finanziell.

Für Bewerber:  www.preussischer-kulturbesitz.de/schwerpunkte/wissenschaft-und-forschung/forschungsunterstuetzung/austauschprogramm-zur-provenienzforschung.html

Quelle: Stiftung Preußischer Kulturbesitz

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