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Über zweihundert Gäste kamen am 27. September ins silent green Kulturquartier im Berliner Stadtteil Wedding, um sich über die weltweite Residenzarbeit des Goethe-Instituts zu informieren. Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer sprach in ihrem Grußwort über die Bedeutung von Residenzprogrammen, die Kulturschaffenden und Künstlern einen Raum geben, in dem sie sich über Grenzen hinweg austauschen, Neues und Gemeinsames kreieren und eigene Denkmuster aufbrechen können.
 
Auch der Präsident des Goethe-Instituts Prof. Dr. h.c. Klaus-Dieter Lehmann betonte in seiner Begrüßungsrede die wichtige Rolle, die dem kulturellen Austausch über Künstlerresidenzen zukommt: „Ohne kulturelles Verständnis, ohne Dialogfähigkeit wird unsere Welt immer weniger lesbar und zugänglich. Es braucht Menschen, die sich dem Dialog aussetzen, mit der Fähigkeit des Umgangs mit kulturellen Unterschieden, mit der Kenntnis anderer Modelle des Zusammenlebens, mit Mehrsprachigkeit und Empathie. Weltformeln bieten keine Lösung, eher die persönlichen Begegnungen und Erfahrungen, die zu Lerngemeinschaften führen.” Als Beispiel nannte er die Villa Kamogawa in Kyoto, die in diesem Jahr ihr fünfjähriges Bestehen feiert. Außerdem verkündete Lehmann den Start eines weiteren Residenzprojekts in Brasilien: Ab November 2016 sollen sich in Salvador de Bahia Kulturschaffende und Künstler aller Sparten mit dem Süd-Süd-Dialog beschäftigen. Darüber hinaus berichtete er von den gemeinsamen Überlegungen des Auswärtigen Amts und des Goethe-Instituts zur Gründung einer German Academy im ehemaligen Sitz des Goethe-Instituts in der 5th Avenue in New York.
 
Mit dem Schriftsteller David Wagner sprach der Generalsekretär des Goethe-Instituts Johannes Ebert über das Leben und Arbeiten in der Fremde. Wagner war für sechs Monate Stipendiat in der Kulturakademie Tarabya in Istanbul, die den Austausch zwischen türkischen und deutschen Künstlerinnen und Künstlern fördert. Ebert unterstrich: „Gerade in turbulenten Zeiten, wie wir sie aktuell in der Türkei erleben, ist die Arbeit des Goethe-Instituts gefragt, um Freiräume zu erhalten und den Dialog zu befruchten. Die Solidarität, die dort im Gespräch zwischen türkischen und deutschen Kulturschaffenden entsteht, ist ein wichtiges Zeichen.”
 
Ein künstlerisch-performatives Bühnenprogramm, an dem Stipendiatinnen und Stipendiaten verschiedener Residenzen des Goethe-Instituts mitwirkten, zeigte das Potenzial der Residenzarbeit: Die Musikerin Ulrike Haage stellte zum Beispiel ihren Kompositionszyklus „For All My Walking” vor, den sie gemeinsam mit ihrem Co-Residenten Eric Schaefer in der Villa Kamogawa in Kyoto erarbeitet hat. Eine weitere künstlerische Zusammenarbeit ergab sich in Japan mit der Regisseurin und Schriftstellerin Doris Dörrie: Haage komponierte zu Dörries Film „Grüße aus Fukushima” die Filmmusik. Theatermacherin Antje Töpfer gab Einblicke in die Tanzperformance „3 Akte”, die während eines Aufenthalts in Kyoto entstand. Der Schriftsteller und Übersetzer Matthias Göritz sprach in einem Vortrag von seinen Erfahrungen als Stipendiat der Kulturakademie Tarabya und las Auszüge aus seinem von Istanbul inspirierten Romanentwurf. Matias Aguayo, Resident in Medellín 2013, spielte ein DJ-Set.

Quelle: Goethe-Institut

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