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Anlässlich der Eröffnung der „Triennale der Moderne“ erklärt Prof. Dr. Hartwig Lüdtke, Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission: „Die Bauhausstätten gehören zu den Gründungsorten der klassischen Moderne und entfalten nach wie vor eine einzigartige weltweite Wirkung. Ich freue mich, dass von hier aus der Impuls eines Welterbe-Netzwerks der Moderne ausgeht, welches nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt diesen bedeutsamen Abschnitt der Architekturgeschichte noch bekannter machen soll.“

Die in Dessau und Weimar errichteten Bauten der Bauhäusler, allen voran die der beiden Bauhaus-Direktoren Walter Gropius und Hannes Meyer, begründeten den „Bauhaus-Stil“, der die Architektur des 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt hat. In Weimar nahm das Bauhaus 1919 seine Arbeit auf und veranstaltete 1923 seine erste Leistungsschau. Beispielhaft für die Weimarer Bauhaus-Architektur ist das "Haus am Horn", das nach einem Entwurf von Georg Muches 1923 als Musterhaus realisiert wurde.

In Dessau war die "Hochschule für Gestaltung" ein Pilgerort für Vorreiter der Avantgarde. Walter Gropius, Gründer, Organisator und Propagandist der Einrichtung, entwarf das Gebäude, das 1926 eingeweiht wurde. Das Dessauer Bauhaus zählt zu den Inkunabeln der Moderne. Die "Meisterhäuser" in Dessau verkörpern den Bauhaus-Stil: kubische Gestaltung, ökonomische Raumaufteilung und -erschließung, vertikale und horizontale Fensterbänder, außen weiß, innen – teilweise nach den individuellen Vorgaben der "Meister" – farbig. Die Einrichtung stammte aus den Werkstätten des Bauhauses. Sie waren zugleich Künstlerhäuser und Musterbauten.

Neben den Bauhausstätten und den Siedlungen der Berliner Moderne zählen in Deutschland unter anderem das Fagus-Werk von Walter Gropius in Alfeld, die Zeche Zollverein in Essen und die zwei Häuser von Le Corbusier in der Stuttgarter Weissenhof-Siedlung zu den UNESCO-Welterbestätten der Moderne.

Quelle: Deutsche UNESCO-Kommission e.V.