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Der Historiker Prof. Dr. Peter Brandt erläuterte während der Kabinettsitzung die Bedeutung des historischen Ereignisses. Er sagte, die von den Matrosen ausgelöste Novemberrevolution und die daraus entstandene erste Demokratie auf deutschen Boden gehörten zum Kernbestand der modernen deutschen Freiheitsgeschichte. Diese habe im frühen 19. Jahrhundert begonnen, doch der Durchbruch zur parlamentarisch-demokratischen Republik erfolgte erst im Herbst 1918, so der Historiker. Dieser Durchbruch resultierte nicht einfach aus der militärischen Niederlage, sondern sei das Ergebnis einer veritablen, weitestgehend friedlichen Volksbewegung gewesen.
 
Um die politische und demokratische Bedeutung der Ereignisse von 1918 für die heutige Zeit zu verdeutlichen, soll es 2018 und 2019 neben einer Ausstellung der Stadt Kiel eine mobile Landesausstellung geben, die in verschiedenen Orten in Schleswig-Holstein gezeigt werden kann. Die Koordinierung des Projektes übernimmt das Ministerium für Justiz, Kultur und Europa. Kulturministerin Anke Spoorendonk betonte die Notwendigkeit des Projektes: „Die Ereignisse von 1918 gehören zur demokratischen Entwicklung in Deutschland. Arbeiter und Soldaten erhoben sich im November 1918 gegen den unsinnigen Flottenbefehl, zu einer Entscheidungsschlacht gegen die britische Marine auszulaufen. Sie nahmen ihr Schicksal selber in die Hand und veränderten damit das Land. In der Folge entstand die Republik.“ Sie wies daraufhin, dass mehrere führende Köpfe des Aufstandes sowohl in der Weimarer Republik als auch in der früheren Bundesrepublik eine herausragende Rolle spielten. Dies zeige, wie sehr der Aufstand ein Beitrag zur demokratischen Kultur gewesen sei. „Gerade in der heutigen Zeit muss daran erinnert werden, dass alle Bürgerinnen und Bürger eine Mitverantwortung für den Schutz unserer Demokratie tragen“, sagte Spoorendonk.

Quelle: Ministerium für Justiz, Kultur und Europa Schleswig-Holstein