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Bereits am Vormittag um 10:00 Uhr besuchen die Musiker im Rahmen der bundesweite‎n Initiative „Rhapsody in School“ das Ernst-Moritz-Arndt Gymnasium Bergen (Arndt-Straße 7, 18528 Bergen auf Rügen), um den Schülern ihre Instrumente vorzustellen und über ihr Leben als Musiker zu erzählen und ihnen so die Musik näher zu bringen. Das Konzert findet mit freundlicher Unterstützung der Kurverwaltung des Ostseebades Binz statt. Es gibt nur noch mit Glück vereinzelte Restkarten an der Abendkasse, die um 18:30 Uhr öffnet.

Grieg schrieb „Aus Holbergs Zeit – Suite im alten Stil“ für die Feiern zum 200. Geburtstag des norwegisch-dänischen Lustspieldichters Baron Ludvik von Holberg. Grieg greift in der Suite aber eher den zierlichen und tänzerischen Stil des späteren Rokoko auf. Schostakowitsch komponierte die Zwei Stücke für Streichquartett in den Jahren 1924/25. Sie sind seinem Freund, dem Dichter Wladimir I. Kurtschawow gewidmet. Ligetis Sechs Bagatellen für Bläserquintett gingen aus seinem Klavierwerk „Musica ricercata” von 1950 hervor, dem ersten vom ihm selbst als gültig anerkannten Werk, aus dem Ligeti drei Jahre später sechs Stücke für Bläserquintett bearbeitete.  Samuel Barbers „Adagio für Streicher“ ist eines seiner populärsten Stücke überhaupt. Die Uraufführung des Werks machte den Amerikaner mit einem Schlag berühmt. Von da an gehörte er zu den meistgespielten amerikanischen Komponisten in seinem Heimatland. Abgerundet wird das Programm mit Musik aus Gershwins Porgy and Bess.

Mit jugendlicher Energie, überzeugendem Talent und ausgefallenen Ideen bringt das SIGNUM saxophone quartet seit einigen Jahren frischen Wind in die europäischen Konzertsäle und Festivals. Ob an der Carnegie Hall oder auf den Schnee bedeckten Berggipfeln der Dolomiten spielend, die Experimentierfreude und Vielseitigkeit der SIGNUMs spiegelt sich sicherlich nicht nur in ihren originellen Programmen wider. Die vier jungen Musiker sind in klassischen Quartett-Formationen zu hören, und kreieren gleichzeitig immer wieder spannende, nie gesehene Kollaborationen und Klänge. Souverän und meist ohne Noten spielend, nutzt dieses junge Ensemble die neu gewonnene Freiheit auch für Choreografien und Inszenierungen im Raum. Die Saxophonisten unterstützen ehrenamtlich die Initiative „Rhapsody in School“ – für das Publikum von morgen. Die vier Musiker Blaž Kemperle, Erik Nestler, Alan Lužar und David Brand sind sich in Köln begegnet, wo sie 2006 das SIGNUM saxophone quartet gegründet haben. Studiert haben die Saxofonisten in Köln, Wien und Amsterdam; das Quartett erhält regelmäßig Anregungen und Inspiration durch Streichquartette wie das Quatuor Ébène und das Artemis Quartett sowie Gabor Takács-Nágy. Nach Preisen bei internationalen Wettbewerben u. a. in Lugano und Berlin spielt SIGNUM mittlerweile in Konzertsälen und bei Festivals in ganz Europa; im Jahr 2013 folgte das Debut an der Carnegie Hall in New York. Eine ganz besondere Auszeichnung ist die Ernennung zu „ECHO-Rising Stars 2014/2015“ durch die European Concert Hall Organisation (ECHO).

„Rhapsody in School“ wurde 2005 auf Initiative des Pianisten Lars Vogt gegründet. Beim Festspielfrühling Rügen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern haben im Rahmen der bundesweiten Initiative bereits zahlreiche Festspielmusiker Schüler und Schülerinnen in Rügener Schulen besucht. Insgesamt erreichte „Rhapsody in School“ seit der Gründung mehr als 20.000 Schüler an über 700 Schulen. 2014 erhielt „Rhapsody in School“ den ECHO Klassik für Nachwuchsförderung.

Das Jagdschloss Granitz wurde 1837 bis 1851 von dem Berliner Architekten Johann Gottfried Steinmeyer für den größten Grundeigentümer Rügens, Fürst Wilhelm Malte I. zu Putbus, errichtet. Im Laufe der Bauarbeiten wünschte sich der kunstinteressierte und reiseerfahrene Fürst an Stelle des geplanten Lichthofes den Bau eines Aussichtsturmes. Steinmeyers Entwürfe gefielen dem Fürsten aber nicht, so dass er Karl Friedrich Schinkel um Korrektur bat. Nach dessen Plänen wurde 1838 der 38 Meter hohe Aussichtsturm errichtet. Das Schloss diente dem Fürstenhaus vornehmlich zur Repräsentation und zur standesgemäßen Unterbringung der fürstlichen Gäste. Von 1865 bis 1874 wohnte die fürstliche Familie auch selbst dort, da der Stammsitz, Schloss Putbus, 1865 abgebrannt war. Das Jagdschloss war bis zum Jahr 1944 im Besitz der Familie zu Putbus und stand nach der Inhaftierung von Malte von Putbus unter Verwaltung der Nationalsozialisten. Endgültig enteignet wurde es im Zuge der ostdeutschen Bodenreform. Heute ist es Eigentum des Landes Mecklenburg-Vorpommern und beherbergt ein Museum zur Geschichte des Hauses und der Region. Die Bezeichnung Granitz bezieht sich übrigens auf das umgebende Waldgebiet, die „Granitz“. Das circa 1.000 Hektar große, meist aus Buchen bestehende Naturareal gehört seit 1991 zum Biosphärenreservat „Südost-Rügen“.
 
Quelle: Festspiele Mecklenburg-Vorpommern gGmbH