News-Port

Wendelstein 7-X ist eine Experimentieranlage zur Erforschung der Kernfusion und leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiegewinnung der Zukunft. Sie bringt die Sonne, das Licht, zur Erde. Der Saxofonist Stefan Kuchel, der Schlagzeuger Richard Putz und das Sonux-Ensemble unter der Leitung von Hans-Joachim Lustig verleihen diesem „Unerhörten Ort“ mit Werken wie Miškinis „Light, my light“, Mendelssohn Bartholdys „O lux beata trinitas“ oder Xenakis’ „Rebonds A und B“ die passenden Klänge. Das Lichtkonzept stammt von Gisela Meyer-Hahn. Zum Auftakt des Programms locken ein Rundgang und Einblicke in die Arbeit des Instituts.

Die Veranstaltung findet mit freundlicher Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, der NORD/LB Kulturstiftung, der Oscar und Vera Ritter-Stiftung, der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, der Invest in Mecklenburg-Vorpommern GmbH sowie von 50Hertz statt. Das Konzert ist bereits ausverkauft.
Stefan Kuchel gewann mehrfach den Jazzpodiumspreis Schleswig-Holstein, arbeitet als Bandleader und Solokünstler bei Vernissagen, Lesungen und Konzerten und war als Komponist und Studiomusiker mit größeren Ensembles wie z. B. der NDR Bigband, der Jazzhaus-Bigband Hamburg, dem Theater Lübeck und dem Orchester Lüneburg tätig. Er spielte beim Montreux Jazzfestival, auf der Expo 2000 (ars baltica), beim Jazzfestival Leipzig, der JazzBaltica u. a. In Konzerten war er u. a. mit Joachim Kühn, Bob Mintzer, Maria Schneider, Roger Cicero, Uli Beckerho, Soulounge, dem Sonux Ensemble, dem Ensemble Du Verre, Rainer Schnelle, Max & Friends zu erleben. Zusammen mit dem Ensemble Du Verre erhielt Stefan Kuchel 2008 den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Neben der künstlerischen Tätigkeit unterrichtet er seit vielen Jahren als Dozent an der Musikhochschule in Lübeck Saxofon, Improvisation und Ensemblespiel.

Richard Putz studierte in München und Salzburg. Weiteren Unterricht erhielt er bei international renommierten Percussionisten wie Bogdan Bacanu, Momoko Kamiya, Katarzyna Mycka, Marta Klimasara und Emmanuel Sejourne. Außerdem nahm er an der IKMMA Breslau und der Internationalen Sommerakademie des Mozarteum Salzburg teil. Schon als junger Musiker gewann er erste Preise bei Jugend Musiziert, beim Marimba Festival Nürnberg und der International Marimba Competition Linz. Engagements führten ihn u. a. zum Württembergischen Kammerorchester Heilbronn, den Heidelberger Symphonikern sowie der Bad Reichenhaller Philharmonie in Stuttgart (Liederhalle), Mailand (Sala Verdi), München (Gasteig), Hamburg, Düsseldorf (Tonhalle), Heidelberg und Berlin. Richard Putz spielt exklusiv auf einer Custom Build Adams Alpha Marimba. Er ist seit 2008 Stipendiat der Deutschen Stiftung Musikleben, die ihn u. a. mit einem Gerd Bucerius-Stipendium förderte.

Das Sonux Ensemble ist ein junger Männerchor aus Norddeutschland, der unter dem Namen Männerstimmen der Chorknaben Uetersen in den letzten Jahren in der Chorszene bereits eine Reihe von beachtlichen Erfolgen erzielt hat: 2002 gewann das Ensemble den 1. Preis beim 6. Deutschen Chorwettbewerb, 2005 nahm es als eines von fünf weltweit ausgewählten Ensembles am Internationalen Kammerchorwettbewerb in Markoberdorf teil und wurde in die Kategorie „International sehr gut“ eingestuft.  2007 ersangen sich die jungen Sänger den 1. Preis beim Chorfestival „Schleswig-Holstein singt“ auf Gut Salzau. Außerdem erhielten sie 2008 beim Chorfest des Deutschen Chorverbands sowohl den 1. Preis in der Wettbewerbskategorie „Kategorie Romantik A“ als auch den Ersten Preis für die Interpretation eines Volksliedes. 2010 gab das Ensemble gemeinsam mit dem ebenfalls von Hans-Joachim Lustig geleiteten Kammerchor I Vocalisti ein viel beachtetes Konzert unter der Leitung des amerikanischen Komponisten und Dirigenten Eric Whitacre.

Hans-Joachim Lustig studierte Schulmusik und lebt als freiberuflicher Chorleiter/Dirigent in Potsdam. 1994/95 war er Stipendiat des Deutschen Musikrats. Er leitet nationale und internationale Chor- und Chorleitungsseminare und ist Dirigent des Kammerchores I Vocalisti, der Chorknaben Uetersen und des Sonux Ensembles. Zudem ist er als Juror bei Chorwettbewerben tätig und ist ein gefragter Gastdirigent. Einladungen erhielt er u. a. vom Belgrader Rundfunkchor, vom Philharmonia Chorus London und vom Ankara State Chor.

Gisela Meyer-Hahn ist Diplom-Designerin und beschäftigt sich u. a. mit raumbildendem Innenausbau. Ab 1981 hatte sie ein eigenes Atelier in Köln und wechselte 1988 mit diesem, nun als atelier farbton ins schleswig-holsteinische Pinneberg. Sie ist Mitglied u. a. im Deutschen Farbenzentrum Berlin, im Bund Europäischer Farbdesigner BEF/IACC und im BBK (Bund Bildender Künstler). International arbeitet Gisela Meyer-Hahn mit Schwerpunkten wie der Wirkung der Phänomene Farbe und Licht auf die Sinneswahrnehmung. So entstehen Lichinstallationen aus Licht, Textil, Glas oder/und Klang. Zudem gestaltet sie Räume mit den Mitteln Textil, Farbe und Licht künstlerisch aus.

Der Wendelstein 7-X ist eine Experimentieranlage zur Erforschung der Kernfusion, die in Greifswald vom Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) betrieben wird. Die Hauptkomponente dabei ist ein experimenteller Kernfusionsreaktor, der nach dem sogenannten Stellarator-Prinzip konzipiert ist – dem Konkurrenz-Modell zum Tokamak-Prinzip, das im französischen Cadarache verfolgt wird. Mit der Anlage sollen die physikalischen und technischen Grundlagen untersucht und die Nutzung von Fusionsanlagen dieses Typs als Kraftwerk erforscht werden. Die Anlage wird nach Fertigstellung die weltweit größte Forschungsanlage vom Typ Stellarator sein. Das Konzept und die Grundlagen für das Experiment entstanden um 1980. 1990 wurde der Projektantrag bei der EU eingereicht. Das Greifswalder Institut wurde 1994 gegründet, die Montage erfolgte ab 2003. Seit Mai 2014 wird das Experiment schrittweise in Betrieb genommen. Seinen Namen hat die Anlage aus dem bayerischen Garching, wo die ersten deutschen Stellaratoren gebaut wurden. Kernfusion bezeichnet die Verschmelzung von Atomkernen, wie es von Prozessen auf der Sonne bekannt ist. Konkret soll Wasserstoff zu Helium verschmelzen. Hierbei entsteht, ähnlich wie bei der Kernspaltung in den aktuellen Atomkraftwerken, Energie. Bei der Kernfusion entsteht hierbei aber keine Kettenreaktion, Wasserstoffisotope als Ausgangsstoffe sind reichlich vorhanden und auch die Abfallprodukte sind wesentlich unkomplizierter als der Atommüll der Kernspaltungsreaktoren. Die Verschmelzung gelingt allerdings nur bei extrem hohen Temperaturen, die kein Material aushalten würde - daher muss das ultraheiße Gas aus ionisierten Atomen und Elektronen mittels eines Magnetfeldes berührungslos in der Schwebe gehalten werden. Der Magnetfeldkäfig von Wendelstein 7-X wird im Betrieb ein Plasma enthalten, das mit Temperaturen von bis zu 130 Millionen Grad deutlich heißer als die Sonne sein wird.
 
Quelle: Festspiele Mecklenburg-Vorpommern gGmbH