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Am Mittwoch, den 31. August um 19:30 Uhr macht es in der Klosterkirche Rühn Station. Aufgrund von Bauarbeiten findet dieses Konzert nicht, wie ursprünglich angekündigt, in der Stiftskirche Bützow statt, sondern in der nur wenige Kilometer entfernten Klosterkirche Rühn. Unter der Leitung der Geigerin Viviane Hagner sind internationale Nachwuchsmusiker wie der spanische Klarinettist Pablo Barragan, die polnische Geigerin Ania Filochowska, die kanadische Bratscherin Eleanor Kendra James, die Berliner Cellistin Nadja Reich und der polnisch-amerikanische Pianist Adam Golka sowie der renommierte schwedische Cellist Torleif Thedéen zu hören. Auf dem Programm stehen Prokofjews Ouvertüre über hebräische Themen, Pendereckis Klarinettenquartett, Strawinskis Die Geschichte vom Soldaten in der Fassung für Klarinette, Violine und Klavier sowie das Klavierquintett f-Moll op. 34 von Brahms. Bereits um 18:00 Uhr gibt es eine Konzerteinführung mit Matthias von Hülsen.

Diese Worte aus den Papieren des „Kreisauer Kreises“, eine der bedeutendsten Widerstandsgruppen in der Zeit des Nationalsozialismus, stehen hinter der Idee der Krzyżowa-Music/Kreisau-Musik: In Kreisau – einem Ort, der wie kaum ein anderer für Widerstand, Austausch, Kultur und Europa steht, kommen in diesem Sommer zum zweiten Mal weltweit etablierte Künstler mit jungen, aufstrebenden Musikern zusammen. Sie leben miteinander, tauschen sich aus, lassen sich von diesem besonderen Ort inspirieren und musizieren gemeinsam. Gerade in Zeiten, in denen ein friedliches Europa mehr denn je gefährdet ist, konzentriert sich dieses Projekt auf einen wichtigen Teil dieser „Stärke Europas“: die Musik. Krzyżowa-Music, der hochkarätig angelegte Musik-Workshop mit Festspielcharakter, strahlt nun nach Konzerten in Niederschlesien durch Tourneen und geplante „Krzyżowa-Music-Sessions“ in deutsche und später weitere europäische Kulturzenten aus.

Viviane Hagner, die künstlerische Leiterin von Krzyżowa-Music gehört zu den profiliertesten Musikerinnen ihrer Generation. Seit ihrem Debut als Dreizehnjährige mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter Zubin Mehta ist sie bei den großen Orchestern der Welt zu Gast, wie den Berliner Philharmonikern, den New Yorker Philharmonikern, dem Chicago Symphony Orchestra oder dem Leipziger Gewandhausorchester. Sie ist regelmäßige Teilnehmerin von Marlboro-Music und war als Artist in Residence des Konzerthauses Berlin und bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern als Preisträgerin in Residence zu erleben. Sie lehrte ab 2009 als Professorin für Violine an der Universität der Künste Berlin und ist seit 2013 Geigenprofessorin an der Musikhochschule Mannheim.

Das ehemalige Benediktinerinnenkloster Rühn wurde 1232 gegründet. Bis zur Umwandlung in das Amt Rühn 1756 und zur Schließung des Klosters auf herzogliche Verfügung leitete mit geringen Unterbrechungen stets eine Herzogin von Mecklenburg das Kloster. 1581 erfolgte die Neuordnung durch Herzogin Elisabeth mit der Stiftung einer Mädchenschule. Die Anlage war ursprünglich durch die Westseite des Kreuzgangs auch nach Westen abgeschlossen. In den 1920er Jahren wurde die Anlage als Erholungsheim einer Krankenkasse genutzt, was Umbauten mit sich brachte. Weitere Umbauten erfolgen für die Nutzung als sogenannter Jugendwerkhof seit 1964. Trotzdem hat sich in weiten Teilen noch mittelalterliche Bausubstanz aus dem 3. Viertel des 13. Jahrhunderts bis zum 15. Jahrhundert erhalten. Die Klosteranlage bildet mit ihren Gebäuden und der Kirche heute eine dreiflügelige Anlage. Dabei nimmt die flach gedeckte Backsteinkirche von ungewöhnlicher Länge (43 Meter) aus der Zeit um 1280 die Nordseite ein, während die Ost- und Südseite von den ehemaligen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden des Klosters und Neubauten gebildet werden. An der Südseite der Kirche ist ein Teil des Kreuzgangs erhalten. Der südliche Teil des großen ehemaligen Klostergartens ist mit einer Backsteinmauer eingefriedet, die von zwei Toröffnungen mit Pfeilern durchbrochen ist. Vom westlichen Tor führt ein Weg mit sehr altem Baumbestand in den Klosterbezirk. Das Kloster Rühn und sein Trägerverein erhielten 2010 den Nordkurier-Spielstätten-Preis der Festspiele MV als besonders innovativer und vorbildlicher Kultur- und Konzertort.

Quelle: Festspiele Mecklenburg-Vorpommern gGmbH

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