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In der von Roberto Ohrt und Axel Heil (8. Salon Hamburg) kuratierten Ausstellung werden alle 63 Bildtafeln in einer 1:1-Rekonstruktion gezeigt, erstmals verbunden mit einem Kommentar zu jeder Tafel, der die Erkenntnisse aus Warburgs Schriften mit einer detaillierten Analyse seiner Bildsprache zusammenführt. Zusätzlich wird das Instruments „Bildtafel“ künstlerisch aktualisiert: 13 Tafeln, die von KünstlerInnen eigens für die Ausstellung erstellt werden, u. a. von Paul McCarthy, Linda Fregni-Nagler, Andy Hope 1930, Albert Oehlen, Tal R, Elfie Semotan, Sarah Lehnerer, Olaf Metzel, Christian Vind, Jannis Marwitz, Jochen Lempert, Matt Mullican und Peter Weibel.

Warburg ging es um das „Weiterleben der Antike“ auf dem Boden der europäischen Kultur. In der offenen Struktur seiner Bildersysteme dechiffrierte er, wie Bilder und Gesten über Kulturen und Zeiten hinweg transportiert wurden – auf den ersten mobilen Bildmedien wie Teppichen und Druckgrafiken, von ihm „Bilderfahrzeuge” genannt. Er brachte schwarz-weiße fotografische Reproduktionen von Kunstwerken aus den unterschiedlichsten Stilepochen auf schwarzem Untergrund in Konstellationen, die bis dato unbekannte inhaltliche Bezüge schafften. Als erster Medienwissenschaftler erweiterte Warburg die Kunstgeschichte der Meisterwerke um den Bereich der Mode, Werbung und Alltagskultur.

Die Ausstellung findet statt in Kooperation mit dem 8. Salon Hamburg und dem Kulturraum St.Gallen.

Quelle: ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe