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Das Stiftungskuratorium folgte in einer einstimmigen Entscheidung für Prof. Dr. Dr. h.c. Lyndal Roper einer Empfehlung der Jury, der die Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats der Stiftung sowie stiftungsunabhängige Persönlichkeiten angehören. Die Jury begründete ihre Empfehlung wie folgt: „Die australisch-britische Historikerin Lyndal Roper, Regius Professorin für Geschichte an der Universität Oxford, gehört zu den weltweit renommiertesten Vertreterinnen und Vertretern der Geschichte der Frühen Neuzeit. Sie hat bahnbrechende Arbeiten zur Sozial-, Geschlechter-, Psycho- und Körpergeschichte vorgelegt, die gleichermaßen durch theoretischen Scharfsinn, souveräne Beherrschung einer imponierenden Fülle von Quellen und eine geschliffene Sprache zu bestechen vermögen. In ihren Forschungen zum Reformationszeitalter hat Frau Roper die Beziehungen zwischen Religionen und sozialer Ordnung in einer völlig neuartigen Weise konzeptualisiert. Die Untersuchungen über Hexerei und Hexenverfolgung markieren den forschungsgeschichtlich nachhaltigen Übergang von der Frauengeschichte zur Geschlechtergeschichte. Die jüngsten, von einem körpergeschichtlichen Ansatz geleiteten Studien zur Biographie Martin Luthers werden im Lutherjahr 2017 sicherlich den Verlauf der Debatte über den Reformator nachdrücklich mitbestimmen. Lyndal Roper, die auch weit über die epochalen Grenzen der Frühen Neuzeit hinaus Wirksamkeit zu entfalten vermag, zählt zu den prägenden Gestalten der internationalen Geschichtswissenschaft.“

Lyndal Anne Roper, geboren 1956, studierte an der Universität Melbourne Geschichte und Philosophie. 1985 wurde sie am King’s College der Universität London promoviert. Nach Stationen an der Universität London, dem Wissenschaftskolleg zu Berlin und dem Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen lehrte sie als Professorin für Geschichte der Frühen Neuzeit am Royal Holloway College der Universität London. 2002 wechselte sie an das Balliol College der Universität Oxford. Seit 2011 ist sie als erste Frau „Regius“-Professorin am Oriel College der Universität Oxford. Im Juni 2016 erschien ihre englischsprachige Biographie „Martin Luther. Renegade and Prophet“ (deutsche Ausgabe: Der Mensch Martin Luther. Die Biographie, September 2016).

Der Gerda Henkel Preis wird an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen, die in den von der Gerda Henkel Stiftung geförderten Disziplinen und Förderbereichen herausragende Forschungsleistungen erzielt haben und weitere erwarten lassen. An der Ausschreibung für den Gerda Henkel Preis 2016 hatten sich 123 Nominatorinnen und Nominatoren aus 34 Ländern beteiligt. 112 Kandidatinnen und Kandidaten waren vorgeschlagen. Frühere Preisträgerinnen und -träger sind der Kunsthistoriker Prof. Dr. Dr. h.c. Dr. h.c. Martin Warnke, der Soziologe und Kulturhistoriker Prof. Dr. Richard Sennett, die Islamwissenschaftlerin Prof. Dr. Dr. h.c. Gudrun Krämer, der Historiker Prof. Dr. Jürgen Osterhammel sowie der Ägyptologe Prof. Dr. Stephan Seidlmayer.

Quelle: Gerda Henkel Stiftung

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