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Zuletzt war der umtriebige Kameramann für die Bildgestaltung von Christian Labharts Filmessay und Künstlerhommage "Giovanni Segantini - Magie des Lichts" für den Schweizer Filmpreis 2016 nominiert. Der Ehrenpreisträger über die Auszeichnung: "Ich habe mich sehr über den Preis gefreut - aber auch gar nicht damit gerechnet. Ich bin sicherlich ein sensibler Mensch, was das Licht betrifft. Aber die Kamera ist für mich einfach nur ein technisches Gerät und nichts Heiliges."
 

Allein in den 1980er- und 1990er-Jahren drehte Corradi rund die Hälfte seiner mehr als 100 Filme. Seine Dreharbeiten führten ihn von Kanada in die Antarktis, über Griechenland ins Amazonasgebiet. Der Dokumentarfilm "Die Salzmänner von Tibet" (1996, von Ulrike Koch) entstand unter Extrembedingungen und mit improvisierter Ausrüstung. In der Begründung des Kuratoriums des DEUTSCHEN KAMERAPREISES heißt es: "Er schafft es mit seiner ruhigen, bedachten und warmherzigen Art, Verbindungen zu seinen Protagonisten aufzubauen. Mit dieser Empathie dreht Pio Corradi in jedem Kulturkreis außergewöhnlich nahe, bildgewaltige und ausdrucksstarke Filme."
 

Seine Karriere begann der Schweizer Kameramann Pio Corradi zunächst als Fotograf. Zwar wusste er schon als Jugendlicher, dass er Kameramann werden wollte, doch ihm fehlten in der Schweiz die Ausbildungsmöglichkeiten. Als Kameraassistent arbeitete er später unter dem Schweizer Regisseur Nicolas Gessner ("Das Mädchen am Ende der Straße" mit Jodie Foster) und dem russischen Drehbuchautoren und Regisseur Grigori Alexandrow. Viele Regisseure buchten ihn seitdem gleich mehrfach für ihre Projekte.

Besonders produktiv war die Kooperation mit Fredi M. Murer. Der Regisseur und Präsident der Schweizer Filmakademie engagierte Corradi seit dem Erfolg von "Höhenfeuer" für fast alle seine Filme, unter anderem für seine letzten Werke "Vitus" (2006) sowie "Liebe und Zufall" (2014).
 

Mit dem Ehrenpreis des DEUTSCHEN KAMERAPREISES würdigt das Kuratorium die Arbeit von Bildgestaltern, die über das Einzelwerk hinaus kontinuierlich außerordentliche und richtungsweisende Leistungen vollbringen. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderen Frank Griebe, Michael Ballhaus, Gernot Roll, Elfi Mikesch, Judith Kaufmann, Renato Berta und Slawomir Idziak.
 

Die feierliche Preisverleihung zum 26. DEUTSCHEN KAMERAPREIS findet am 18. Juni 2016 unter Federführung des WDR in Köln statt. Nominiert sind 24 Kameraleute, Filmeditorinnen und -editoren mit Produktionen aus den Kategorien Kinospielfilm, Fernsehfilm, Kurzfilm, Journalistische Kurzformate, Dokumentarfilm/Dokumentation sowie der Wechselkategorie Krisenberichterstattung.

Quelle: WDR

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