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Im Rahmen der Veranstaltung wurde Max Hollein das Gemälde „Das rote Flugzeug“ (1932) von Franz Radziwill präsentiert, welches ihm zu Ehren und aus Dankbarkeit für seine Verdienste für die Sammlung des Städel erworben wurde. Bevor Max und Nina Hollein mit ihren drei Kindern von einem VW-Bus aus der Hippiezeit vor dem Römer abgeholt wurden, überraschte ein Mitarbeiterchor aus den drei Häusern den scheidenden Direktor mit einem persönlichen musikalischen Dankeschön.  

Der Frankfurter Kulturdezernent, Prof. Dr. Felix Semmelroth, betonte: „Die Kultur spielt in unserer Stadt eine besondere Rolle. Sie ist das entscheidende Element für unser Zusammenleben. Max Hollein hat diesen Wert früh erkannt und sich mit Nachdruck und Verve immer für das kulturelle Leben in dieser Stadt eingesetzt. Er ist ein außergewöhnlicher Kultur-Botschafter und hat sich in hohem Maße um die Kulturstadt Frankfurt verdient gemacht. Mit fachlicher Kompetenz und Esprit hat Hollein unzählige Menschen für Kunst begeistert – und das nicht nur in Frankfurt mit seiner offenen Bürgergesellschaft, sondern auch im Ausland.“  

Der Vorsitzende der Administration des Städel Museums, Prof. Dr. Nikolaus Schweickart, sagte: „In seinen insgesamt über 15 Frankfurter Jahren ist es Max Hollein gelungen, alle drei Kunsthäuser zu den aufregendsten und erfolgreichsten ihrer Art zu machen. Es ist keineswegs übertrieben zu betonen, dass er wie kaum ein anderer die Art und Weise, wie man heutzutage eine Kulturinstitution leitet, bestimmt und verändert hat.“   

Der Vorsitzende der Schirn Freunde, Christian Strenger betonte: „Max Hollein bringt Menschen durch und für die Kunst zusammen. Er hat beispielgebend gezeigt, wie Menschen zu motivieren sind, für die Kunst zu 'brennen'! Die inzwischen 1.900 Schirn Freunde sind dafür lebendiger Beweis.“   

Sylvia von Metzler, die Vorsitzende des Städelschen Museums-Vereins, erinnerte in ihrer sehr persönlichen Rede an Holleins Talent, viele Freunde für die drei Häuser zu gewinnen: „Du hast es geschafft, die internationale Kunstszene – von Julian Schnabel über Jeff Koons bis Yoko Ono, wichtige Galeristen, Sammler und Museumsdirektoren aus aller Welt – mit zahlreichen Frankfurter Kunstfreunden, Mäzenen und Unterstützern zusammenzubringen und damit einen lebendigen Ort des Austausches und der menschlichen Bereicherung entstehen zu lassen. Dafür gilt Dir unser aller Dank.“   

Als Anerkennung und Dank für Holleins Verdienste hat das Städel Museum für die Sammlung der Kunst der Moderne Franz Radziwills „Das rote Flugzeug“ (1932) erworben. Der Künstler gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Neuen Sachlichkeit und war bislang nicht in der Städelschen Sammlung vertreten. Radziwill wuchs in der Nähe eines Flugplatzes in Bremen auf, was zu einer lebenslangen Faszination für die Luftfahrt führte. Obwohl Flugzeuge vielfach in seinem Œuvre wiederkehren, zeichnet sich dieses Hauptwerk Radziwills durch die Monumentalisierung der Maschine sowie eine äußerst detailgetreue Wiedergabe aus. Im Hinblick auf das Bildmotiv passt das Werk ausgezeichnet zur Flughafenstadt Frankfurt, in der Flugzeuge wie nirgends sonst in Deutschland ein fester Bestandteil städtischer Identität sind. Zugleich fügt sich das Werk nahtlos in eine Reihe von Gemälden von Volker Böhringer, Otto Dix, Karl Hubbuch, Lotte Laserstein und Josef Scharl aus der Städel-Sammlung ein. Da sich Max Hollein in seiner Zeit als Direktor am Städel durch signifikante Erwerbungen auch besonders für die Neue Sachlichkeit eingesetzt hat, bietet der Ankauf von Radziwills „Das rote Flugzeug“ eine einzigartige Möglichkeit, sein Engagement dauerhaft zu manifestieren. Insgesamt konnten die Sammlungen des Städel Museums und der Liebieghaus Skulpturensammlung unter Max Hollein um mehr als 2.800 Werke erweitert werden.   

Max Hollein (*1969) studierte Betriebswirtschaft und Kunstgeschichte in Wien. Während dieser Zeit war er unter anderem freier Mitarbeiter der Tageszeitung „Der Standard“. 1995 zog er nach New York, um am Solomon R. Guggenheim Museum zu arbeiten, wo er zuletzt als „Chief of Staff and Manager of European Relations“ tätig war. 2001 kam er als Direktor der Schirn Kunsthalle nach Frankfurt am Main. Von 2006 bis Mai 2016 war er in Personalunion auch Direktor des Städel Museums und der Liebieghaus Skulpturensammlung. Rasch gewann Max Hollein die Unterstützung von Privatleuten, Stiftungen und Unternehmen. Publikumserfolge wie „Edvard Munch. Der moderne Blick“ in der Schirn Kunsthalle, „Monet und die Geburt des Impressionismus“ im Städel, „Bunte Götter. Die Farbigkeit antiker Skulptur“ im Liebieghaus oder der Städel Erweiterungsbau, für den er 52 Millionen Euro akquirierte, prägten sein Schaffen an der Spitze der drei Häuser. Alle drei haben sich unter seiner Leitung signifikant weiterentwickelt und zählen heute zu den erfolgreichsten Kunstinstitutionen Europas. Auch konnten die Einrichtungen dank innovativer Online-Kommunikations- und Vermittlungsprogramme ihre Bekanntheit ausbauen und ihren Bildungsauftrag weit über die physischen Grenzen der Häuser hinaus wahrnehmen. Max Hollein ist Mitglied in zahlreichen Aufsichts- und Beratungsgremien internationaler Kulturinstitutionen, u. a. der Nationalgalerie in Prag, der Eremitage in St. Petersburg, des Palais de Tokyo in Paris, der Istanbul Modern oder der Neuen Galerie in New York. Hollein wird zum 1. Juni 2016 neuer Direktor der Fine Arts Museums of San Francisco (FAMSF), der größten öffentlichen Kunstinstitution in Nordkalifornien, deren Häuser mit 1,6 Millionen Besuchern 2014 die am vierthäufigsten besuchten Museen der USA waren. 

Quelle: Städel Museum

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