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Länderfokus der NordArt 2016: ISRAEL

Seit einigen Jahren stellt die NordArt die Bildende Kunst eines Landes mit einem eigenen Pavillon in den Fokus. Nach China, Russland, dem Baltikum und der Mongolei gilt in diesem Sommer ein vertiefter Blick Israel. Unter dem Titel „Circle of Life“ zeigt der Israelische Pavillon aktuelle Kunst aus einem Land, das wie kein zweites Einflüsse aus Dutzenden Nationen in seine Kultur integriert hat.

Kuratorin des Israelischen Pavillons ist Carmit Blumensohn aus Tel Aviv. Die Ausstellung „The Circle of Life“ besteht aus Werken von 28 israelischen Künstlern und Künstlerinnen und präsentiert ein breites Spektrum an künstlerischen Erkundungen mit unterschiedlichen Ausdrucksmitteln: Malerei, Bildhauerei, Fotografie, Video und Installationen.

Carmit Blumensohn sagt über das Themenspektrum: „Es geht um die Rolle des Künstlers in der Gesellschaft, Multikulturalismus, private versus kollektive Identität, Geschichte und Zukunft, Ängste und Hoffnungen, Schönheit, Hässlichkeit und Tod, und um das erhabene Bestreben, etwas zu erschaffen. Es sind 28 verschiedene Präsenzen, die sich zu einem paradoxen, widersprüchlichen, reichen und komplexen Ganzen summieren. Die Kontraste sind eine Stellungnahme, eine kulturelle und politische Haltung, welche es den Künstlern erlaubt, die Geschichte festzuhalten, die private sowie nationale Erinnerungen in sich trägt, und das Geheimnis zu erschaffen, das ein Kunstwerk ausmacht.“ Der Israelische Pavillon steht in Kooperation mit dem Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten / Israel und der Botschaft des Staates Israel in Berlin.

Der Botschafter des Staates Israel in Berlin, S.E. Yakov Hadas-Handelsman, schreibt dazu: „In der Vielfalt, Kreativität und Dynamik der Kunst spiegelt sich auch die Vielfalt des Landes wider. Die Heterogenität unserer Bevölkerung zeichnet uns aus, und viele verschiedene kulturelle Einflüsse formieren sich zu einem einzigartigen israelischen Mix. Diese Seite Israels zu zeigen, die aus der Ferne nicht immer leicht zu erkennen ist, ist eine Chance. Sie erweitert den Blick auf unser Land und trägt hoffentlich zum Dialog und zum gegenseitigen Verständnis bei. Und so leisten die israelischen Akzente der NordArt auch einen wichtigen Beitrag für die israelisch-deutschen Beziehungen.“

FOKUS-KÜNSTLER der NordArt 2016

Als Schwerpunkt-Künstler der NordArt 2016 stellt sich der chinesische Künstler Liu Ruowang vor. Eine geradezu visionäre Kraft beweist er mit seinen raumgreifenden Skulpturengruppen „Wolves Coming“ (110 gusseiserne Wölfe) und „Original Sin“ (36 dreieinhalb Meter hohe Affenmenschen), die einen Kommentar zur aktuellen Weltlage abzugeben scheinen.

Liu Ruowang sagt: „Der gen Himmel schauende Affenmensch symbolisiert den Beginn antiker Zivilisation; heute beschert uns die hochentwickelte Zivilisation zwar eine fortschrittliche materielle Kultur, doch die Natur, in der wir leben, wird unaufhörlich beschädigt. Die verblüfften Augen und das unschuldige Gesicht des Affenmenschen offenbaren den Wunsch, all das zu korrigieren und in Richtung einer strahlenden Zukunft zu gehen. Der Titel Original Sin ist aus meiner Wahrnehmung für die soziale Wirklichkeit heraus entstanden. Mit dieser Serie von Arbeiten drücke ich meinen Ärger aus über den abtrünnigen Teil im Ozean der Zivilisation, in dem wir leben, und rufe dazu auf, den schönen Dingen mehr Aufmerksamkeit zu schenken.“

Liu Ruowang geht mit seinen Arbeiten unter dem Titel „The Overseas Exhibition Tour of Liu Ruowang’s Works of Art“ auf eine dreijährige Tournee durch Europa und Amerika – die NordArt ist seine erste Station. Kuratoren der Ausstellungstournee sind: Yin Shuangxi (Professor der Zentralakademie der Bildenden Künste in Peking und Vizepräsident des China Sculpture Institute); Wolfgang Gramm (Chefkurator der NordArt) und Vincenzo Sanfo (Präsident des Italian Art and Cultural Center). Realisiert wird das Projekt in Zusammenarbeit mit: Centre of International Cultural Exchange, Ministry of Culture; Beijing Oversea Cultural Exchanges Center; Fujen Academy in Peking.

Kunst aus der MONGOLEI

Nach dem großen Erfolg des Mongolischen Pavillons 2015 – die bisher größte Gruppenschau zeitgenössischer mongolischer Kunst in Europa – setzt die NordArt ihre Zusammenarbeit mit den Kuratoren Oyuntuya Oyunjargal und Bodibaatar Jigjidsuren fort. Unter dem Titel „Tradition und Moderne“ stellen die Kuratoren 17 zeitgenössische Maler, Bildhauer und Fotografen vor.

Die Arbeiten von mongolischen Künstlern zeigen, dass Tradition und Moderne auch in der Mongolei ganz dicht beieinander liegen. Animistische Felsenkunst, buddhistische Ikonographie und traditionelle mongolische Malerei verbinden sich mit dem sozialistischen Realismus und westlich geprägter Abstraktion zu einem neuen, ganz eigenen Stil.

Gantumur Luvsannyam, Minister für Bildung, Kultur und Wissenschaft der Mongolei: “Kunst und Kultur sind Teil der Identität eines jeden Landes. Sie begründen den Stolz und das Vertrauen in die eigene Nation. Doch auch wenn sich die Kulturen der Welt unterscheiden, sind wir doch alle Menschen unter demselben blauen Himmel. Auf diesem Gedanken basiert unser Engagement, die Mongolei der Weltöffentlichkeit näherzubringen - um Austausch und Beziehungen auf internationaler Ebene zu ermöglichen.“

PREISTRÄGER der NordArt

Der mit 10.000 Euro dotierte NordArt-Preis wird seit 2010 von Hans-Julius Ahlmann und Johanna Ahlmann gestiftet. Auch die Besucher der NordArt haben die Möglichkeit, für ihren Lieblingskünstler ihre Stimme abzugeben. Drei Publikumspreise sind je mit 1.000 Euro dotiert. Alle Preisträger sind zur Teilnahme an der NordArt im Folgejahr eingeladen.

2016 gibt es ein Wiedersehen mit diesen NordArt-Preisträgern: Der chinesische Künstler Liu Yonggang (NordArt-Preis 2015) und die russische Künstlergruppe AES+F (NordArt-Preis 2014) nehmen mit neuen Arbeiten teil. Auch die Publikumspreisträger 2015 werden die Besucher mit neuen Arbeiten überraschen: Jang Yongsun (Südkorea), Lv Shun (China) und Ochirbold Ayurzana (Mongolei).

Liu Yonggang präsentiert die Skulpturen-Trilogie „Standing Character – Embrace of Love“ in Schwarz, Rot, Gold. Hans-Julius Ahlmann, Stifter des NordArt-Preises: „Wenn wir im letzten Jahr die Aufnahme von über einer Million Flüchtlingen bei uns erleben, so drängt sich ein Bezug zu den Figuren von Liu Yonggang auf. Die für viele von uns exotischen chinesischen Schriftzeichen, die doch eigentlich Paare abbilden, die sich zum Teil umarmen, können wir auch interpretieren als unsere Willkommensgeste gegenüber Menschen aus einer für uns ganz fremden Welt, unter den Farben Schwarz, Rot und Gold...“

NordArt–SYMPOSIUM

Die Welt miteinander ins Gespräch zu bringen, Erfahrungen weiterzugeben und auszutauschen, ist auch die Grundidee des jährlichen Nord-Art-Symposiums. Im Vorfeld der NordArt schaffen in der Carlshütte bis zu 20 Künstler aus verschiedenen Teilen der Welt ihre Skulpturen, Installationen und Bilder für die aktuelle Ausstellung.

Dr. Jo Kley, Bildhauer und Leiter des NordArt-Symposiums: „Wir Künstler wünschen uns nichts mehr, als an einem inspirierenden Ort arbeiten zu können. Das NordArt-Symposium erfüllt diese Wünsche und bietet hervorragende Möglichkeiten, beflügelten Fantasievorstellungen Raum zu geben. Nichts scheint unmöglich mit der exzellenten Unterstützung des ganzen NordArt-Teams und der herzlichen Gastfreundschaft der Familie Ahlmann.“

NordArt im KUNSTWERK CARLSHÜTTE

Das Kunstwerk Carlshütte ist eine Non-Profit-Kulturinitiative der international tätigen ACO Gruppe und der Städte Büdelsdorf und Rendsburg und ein besonderer Ort für Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Theater- und Filmvorführungen. Herzstück ist die seit 1999 jährlich im Sommer stattfindende NordArt. Ihre Bühne sind die gewaltigen Hallenschiffe der historischen Eisengießerei mit ihren 22.000 Quadratmetern Grundfläche und ein 80.000 Quadratmeter großer Skulpturenpark.

Jahr für Jahr definiert sich die Ausstellung neu und setzt andere Schwerpunkte. Im Zusammenspiel mit der imposanten Kulisse der historischen Eisengießerei entwickeln die Exponate von rund 250 Künstlern aus aller Welt eine ganz eigene Atmosphäre und führen die Besucher auf eine unvergleichliche Weltreise durch die Kunst.

Chefkurator Wolfgang Gramm: „Die NordArt ist lebendig. Sie versteht sich als Refugium und Inspirationsquelle für Künstler aus aller Welt – das gilt für international renommierte ebenso wie für Newcomer. Die NordArt hat sich der Aufgabe verschrieben, das gegenseitige Verstehen durch die Sprache der Kunst zu fördern. Das Publikum staunt jedes Jahr über fremde Erzähltraditionen, stellt aber auch verblüfft fest, wie viele gemeinsame Erfahrungen Menschen teilen, obwohl sie Tausende Kilometer voneinander entfernt leben.“

SCHLESWIG-HOLSTEIN MUSIK FESTIVAL

Seit 2011 ist auch die Orchesterakademie des Schleswig-Holstein Musik Festivals (SHMF) im Kunstwerk Carlshütte zuhause – in der eigens zum Proben- und Konzertraum umgebauten ACO Thormannhalle, die Platz für 1.200 Zuhörer bietet. Nach dem überaus erfolgreichen phänomenalen Konzertmarathon mit dem Percussionisten Martin Grubinger wird die NordArt auch 2016 wieder zum Ort eines ganz besonderen Konzerterlebnisses.

Das SHMF feiert am 16. und 17. Juli hier sein 30-jähriges Bestehen mit Ensembles aus Schleswig-Holstein und Hamburg. Auf dem Programm steht Haydns Oratorium „Die Jahreszeiten“, das von dem großen österreichischen Mimen Klaus Maria Brandauer literarisch begleitet wird. „The Big Seasons“ erklingt in zwei Blöcken. Dazwischen hat das Publikum in einer zweistündigen Pause Gelegenheit, sich auf dem Gelände der NordArt umzusehen, die internationale Kunst zu genießen oder das soeben Gehörte in der Natur noch einmal nachzuempfinden – ein Fest für alle Sinne.

Quelle: Kunstwerk Carlshütte

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