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Dreihundert Teilnehmende aus Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik diskutieren vom 1. bis 3. Juni 2016 in Weimar Ideen und Impulse zum Thema „Teilen und Tauschen“ in kreativer Atmosphäre. Klassische Formate wie Vorträge und Paneldiskussionen werden durch Fish Bowls, Tauschperformances und andere künstlerische Interventionen ergänzt. Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts, und Andreas Ströhl, Projektleiter des Kultursymposiums, gaben heute bei einem Pressegespräch in Berlin Einblicke in das Programm, das an drei Tagen mit rund 75 Veranstaltungen an 15 Spielorten in Weimar stattfindet. Perspektiven aus verschiedenen Kulturen wurden im Vorfeld in zahlreichen Veranstaltungen von Goethe-Instituten im Ausland erarbeitet.
 
Der Generalsekretär des Goethe-Instituts Johannes Ebert erklärte: „In einer Welt, in der die Grenzen zwischen Innen und Außen immer stärker verschwimmen, gewinnt die gemeinsame Diskussion über Ziele und Werte an Bedeutung. Mit dem weltweiten Netz des Goethe-Instituts bringen wir die klügsten Köpfe in Weimar zusammen. Dort wollen wir in kreativer Atmosphäre die künstlerische und diskursive Auseinandersetzung mit aktuellen Zukunftsthemen sichtbar machen.“ Ebenfalls sprachen Vertreter der Sponsoren Merck, Siemens und Volkswagen über ihr Interesse an der Thematik des Kultursymposiums, dessen Kernthese Projektleiter Andreas Ströhl definierte: „Wirtschaftliches Handeln ist Teil von Kultur – und muss als kulturelles Phänomen verstanden werden.“
 
Keynotes & Lectures
Zur Eröffnung des Kultursymposiums sprechen der tschechische Ökonom Tomáš Sedlácek und der amerikanische Gesellschaftstheoretiker und Bestsellerautor Jeremy Rifkin. Die Historikerin Ute Frevert untersucht das Vertrauen beim Teilen und Tauschen und die Soziologin Eva Illouz (Israel) spricht über die Paradigmen des Teilens. Vor dem Hintergrund von Migration, Flucht und wachsender Ungleichheit stellt der italienische Globalisierungskritiker Antonio Negri die Frage: „Was sind wir zu teilen bereit?“
 
Fish Bowl & World Café
Neben Vorträgen und Paneldiskussionen können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Themen in partizipativen Modellen weiterführen: Über „Sharing, Markt und Regeln“ sowie politische und rechtliche Antworten auf neue Geschäftsmodelle sprechen Michael Hüther (Köln), Evgeny Morozov (Stanford) und Ulrich Schwalbe (Hohenheim), danach wird mit der kooperativen Workshop-Methode World Café weiter diskutiert. Auch an die Paneldiskussion über „Shared Heritage” mit Neil MacGregor, Hermann Parzinger und Klaus-Dieter Lehmann wird sich ein World Café anschließen. Bei „Kauf dich glücklich!“ referieren zu den Paradoxien der spätmodernen Konsumkultur Hartmut Rosa (Jena), Joachim Klöckner (Berlin) und Atsushi Miura (Tokio), anschließend eröffnet eine Fish Bowl die Auseinandersetzung zum Thema in der „Goldfischglas“-Sitz- und Diskussionsordnung.
 
Künstlerische Interventionen
Der Schweizer Performancekünstler Martin Schick treibt mit „Halfbread-technique – Postkapitalismus für Anfänger“ die Prinzipien der Sharing Economy auf die Spitze. In „Positions“ erarbeitet die kroatische Choreografin Ivana Müller Ökonomie in verschiedenen Spielarten – als Bewegung, Identität, Emotion, Kapital, die auf dem „Schwarzmarkt“ verhandelt und getauscht werden können. Der koreanische Spiele-Entwickler Nolgong hat in Zusammenarbeit mit dem Dramaturgen Benjamin von Blomberg (München) ein teuflisches Spiel entwickelt, das in Weimar seine Deutschlandpremiere feiert: In „Being Faust – Enter Mephisto“ kann der Spieler am Smartphone Werte und Ideale tauschen. Der Kula-Ring wiederum ist ein ritueller Gabenaustausch, der im Bismarck-Archipel im Westpazifik traditionell praktiziert wurde. Den friedlichen und auf Ausgleich bedachten Tausch des Kula-Rings greifen Künstlerinnen und Künstler wie Newell Harry (Australien) und Donna Ong (Singapur) auf, deren Arbeiten in einer Ausstellung in der Weimarer Galerie Eigenheim zu sehen sind.
 
Das Kultursymposium Weimar
Das KULTURSYMPOSIUM WEIMAR greift gesellschaftliche Entwicklungen auf und stellt sie in einen kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Zusammenhang. Die Bedeutung von Kultur als Bindeglied von Gesellschaft und Trägerin gemeinsamer Werte wird dabei hervorgehoben. Die Begegnungen der rund dreihundert Teilnehmenden in Weimar dienen dem Austausch von europäischen Sichtweisen mit denen anderer Kulturkreise und bieten künstlerische und wissenschaftliche Zugänge zum Thema. Das Goethe-Institut unterstreicht damit die herausgehobene Bedeutung der Kulturstadt Weimar. Für das Kultursymposium wurde ein Kuratorium eingerichtet, dem Aleida Assmann, Christina von Braun, Neil MacGregor, Petros Markaris und Robert Wilson angehören.

Das KULTURSYMPOSIUM WEIMAR ist für alle Interessierten zugänglich. Der Kartenvorverkauf hat bereits begonnen. Tickets sowie weitere Details zum Programm finden Sie unter: www.goethe.de/kultursymposium
 
Quelle: Goethe-Institut

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