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„Wir gratulieren diesen drei herausragenden jungen Künstlern“, sagt Geschäftsführer Dr. h.c. Hans-Heinrich Bruns. „Wir sehen es als unsere Aufgabe an, in jedem Jahr Beiträge zur Förderung junger Sänger, Tänzer und Solisten zu leisten. Die Nachwuchsarbeit ist seit der Gründung der Opernstiftung ein Schwerpunkt unserer Förderarbeit – und wir sind stolz und glücklich, den Erfolg der jungen Künstlerinnen und Künstler miterleben zu dürfen.“
 
Opernintendant Georges Delnongratuliert den jungen Preisträgern ebenfalls: „Christina Gansch ist eine äußerst vielseitige junge Sängerin, die mit ihrer bezaubernden Stimme unsere Produktionen bereichert. In Les Troyens war sie berührend als Ascagne zu sehen, in Stefans Herheims Neuproduktion Le Nozze di Figaro bezirzte sie nicht nur Cherubino, sondern auch Publikum und Presse gleichermaßen. Und zuletzt war sie als Gemmy in Guillaume Tell zu sehen.“
 
Ballettintendant und Chefchoreograf John Neumeier lobt den diesjährigen Oberdörffer-Preisträger: „Marc Jubete Bascompte ist Absolvent unserer Ballettschule und hat sich als Tänzer in der Compagnie in kurzer Zeit zu einem ausgezeichneten Künstler entwickelt – in technischer, aber vor allem in darstellerischer Hinsicht. Er tanzt jede Vorstellung mit einer unbeirrbaren Konstanz, formt jede Rolle durch seine persönliche Interpretation wesentlich mit und entwickelt sie kontinuierlich weiter.“
 
Als sehr engagiertes Mitglied des Orchesters hat der Hamburgische Generalmusikdirektor Kent Nagano den diesjährigen Eduard-Söring-Preisträger kennen gelernt: „Unser junger Solo-Trompeter ist ein hochtalentierter Musiker, der schon nach kürzester Zeit eine starke und eindrückliche Präsenz im Orchester errungen hat. Besonders freut mich, dass er als Mitglied der Orchesterakademie seinen Weg bis zur Stelle des Solo-Trompeters gemacht hat.“
 
Die Preisträger
 
Die Sopranistin Christina Gansch ist in St. Pölten geboren und aufgewachsen, studierte am Mozarteum Salzburg und schloss ihr Studium 2012 mit Auszeichnung ab. Danach war sie Stipendiatin an der Royal Academy of Music in London, wo sie bei Lillian Watson studierte. Ihr internationales Operndebüt gab sie im September 2013 in der Partie des Amor in Glucks Orfeo ed Euridice in Montpellier. Es folgten Auftritte beim Verbier Festival in der Schweiz, beim Resonanzen-Festival in Wien und an der Wigmore Hall in London. Im März 2014 sang sie unter Nikolaus Harnoncourt die Barbarina in Le Nozze di Figaro am Theater an der Wien. Als Teilnehmerin des Young Singers Project sang sie bei den Salzburger Festspielen 2015 die Barbarina in Le Nozze di Figaro. Seit der Spielzeit 2014/15 ist Christina Gansch Mitglied im Internationalen Opernstudio der Staatsoper Hamburg. Sie singt hier Partien wie Frasquita in Carmen, Karolka in Jenufa, Gretel in Hänsel und Gretel, Hirt in Tannhäuser, Gastwirtin/Schopfhenne in Das schlaue Füchslein, Oscar in Un Ballo in Maschera und zuletzt Ascagne in Les Troyens undBarbarina in Stefan Herheims Le Nozze di Figaro. In der aktuellen Spielzeit ist sie wieder bei den Salzburger Festspielen zu erleben und debütiert an der Staatsoper Berlin als Waldvogel in Siegfried unter Barenboim. Ab der Spielzeit 16/17 wird Christina Gansch Ensemble Mitglied der Staatsoper Hamburg sein.
 
Der Spanier Marc Jubete Bascompte wurde 1989 in Reus geboren. Er erhielt seine Ausbildung an der Estudio de Danza María de Ávila und der Ballettschule des Hamburg Ballett. Zu seinen wichtigsten Lehrern zählen María Pilar Sanz, Lola de Ávila und Kevin Haigen. Seit 2011 ist Marc Jubete Bascompte Tänzer im Ensemble des Hamburg Ballett. John Neumeier kreierte für ihn einen der drei Weisen in Weihnachtsoratorium I-VI, Zaretsky in Tatjana, den Anführer des Publikums in Duse. Außerdem betraute er ihn mit wichtigen Solopartien, darunter der Konzipist im Jenseits und Ficsúr in Liliom, Hamlet in einem Pas de deux aus Hamlet als Teil derShakespeare Dances, Bruder Lorenzo in Romeo und Julia, Peers Aspekt Zweifel in Peer Gynt sowie Solopartien in Messias und Winterreise. Bei der anstehenden Wiederaufnahme von Matthäus-Passion Ende April tanzt Marc Jubete die Hauptrolle. Gemeinsam mit der Ersten Solistin Anna Laudere repräsentierte er das Hamburg Ballett bei der 15. Ballett-Benefiz-Gala des Ballett Vorpommern in Greifswald im November 2014.
Marc Jubete Bascompte war mehrfach selbst als Choreograf aktiv. Sein 2010 kreierter Pas de deux Hide and Seek befindet sich im Repertoire des Bundesjugendballett, für das er 2013 das Stück Dictionary Page Today schuf und 2014 gemeinsam mit Sasha Riva das Werk Exsultet. Im Rahmen der Reihe „Junge Choreografen“ schuf Marc Jubete 2015 zusammen mit zwei Tänzerkollegen die Choreografie If zur Musik von Terry Riley. Er selbst wirkte in diversen Choreografien als Tänzer mit. Auch bei den „Jungen Choreografen 2016“ ist Marc Jubete mit einer eigenen Choreografie und als Tänzer dabei.
 
Andre Schochwurde 1987 geboren und erhielt seinen ersten Trompetenunterricht bereits im Alter von acht Jahren bei Ansgar Dümchen. Von 2004 bis 2007 war er Jugendstudent an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Anschließend wechselte er an die Hochschule für Musik und Theater Hamburg, wo er mittlerweile selbst einen Lehrauftrag innehat. Neben ersten Engagements, etwa als stellvertretender Solotrompeter im Gewandhausorchester Leipzig von 2009 bis 2011 und als Solotrompeter an der Deutschen Oper Berlin, absolvierte er die Orchesterakademien der Berliner Philharmoniker und des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg. Seit der Saison 2014/15 spielt er als Solotrompeter im Orchester der Hansestadt. Andre Schoch ist mehrfacher Preisträger diverser Wettbewerbe, u. a. erster Preisträger des Wettbewerbs der Elise-Meyer-Stiftung, des Ritter-Preis der Oscar und Vera Ritter-Stiftung und er war Stipendiat der Yamaha Music Foundation of Europe, der Studienstiftung des Deutschen Volkes und der Mozart Gesellschaft Dortmund. Auch als Kammermusiker ist Andre Schoch sehr gefragt. Er konzertiert u.a. mit German Brass und ist festes Mitglied des Ensembles „10forBrass“.
 
Dr. Wilhelm Oberdörffer-Preis und Eduard Söring-Preis
 
Für die Bereitstellung der Preisgelder von je 8.000 Euro konnte die Opernstiftung drei Förderer gewinnen: Den Dr. Wilhelm Oberdörffer-Preis für die Sparte Oper stiften Ian K. und Barbara Karan, das Preisgeld für den tänzerischen Nachwuchs stellt ein Förderer, der nicht genannt werden möchte. Den Eduard Söring-Preis stiftet die HypoVereinsbank. Die drei Preise werden in diesem Jahr zum 50. Mal an junge Künstler der Staatsoper Hamburg, des Hamburg Ballett John Neumeier und des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg verliehen. Der erste Träger des Dr. Wilhelm Oberdörffer-Preises war Hans Sotin, ihm folgten unter anderen Franz Grundheber, Hanna Schwarz, Kurt Streit, Gigi Hyatt und Gamal Gouda. Der Eduard Söring-Preis wird an Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg verliehen. Die gezielte Nachwuchsförderung der Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper hat mit der Auslobung der beiden Preise begonnen und wird seit 1994 auch mit der Gründung und Unterstützung des Internationalen Opernstudios der Staatsoper fortgesetzt.
 
Quelle: Staatsoper Hamburg