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Erstmals wird in diesem Jahr einem der drei Stipendiaten ein vierwöchiger Aufenthalt in Johannesburg/Südafrika ermöglicht. Die unabhängige Niedersächsische Kunstkommission hat Jochen Weise empfohlen. Sein Aufenthalt findet in Kooperation mit der Stiftung „Sylt-Foundation“ statt. Im Austausch kann ein südafrikanischer Künstler für vier Wochen in den Künstlerhäusern Worpswede leben und arbeiten.
 
„Mit den Stipendien fördern wir qualifizierte Künstlerinnen und Künstler und eröffnen dem Nachwuchs eine Chance, sich weiterzuentwickeln. Die Stipendiaten können sich ein Jahr lang intensiv und ohne finanzielle Zwänge ihren Werken widmen“, sagt Kulturministerin Gabriele Heinen-Kljajić. „Dies zeigt, wie attraktiv der Kunststandort Niedersachsen ist.“
 
Ein Jahresstipendium geht an den in Hannover lebenden Künstler Arno Auer, Jahrgang 1977, der von 2005 bis 2010 an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig studierte. 2011 absolvierte er sein Meisterstudium bei Prof. Thomas Rentmeister. In seiner Arbeit setzt sich Auer mit dem Bild als Informationsmedium und der Frage auseinander, wie sich Bilder auf die öffentliche Meinungsbildung auswirken. Dabei steht auch die politische Dimension von Berichterstattung im Mittelpunkt. Seinen multimedialen Installationen aus Texten, Bildern und Objekten gehen weitreichende Recherchen voraus. Jüngst erweiterte er seine Werke auch um partizipatorische Elemente. Noch bis zum 29. Mai 2016 ist er mit neuen Werken in der Ausstellung „Digital Archives“ im Kunstverein Hannover zu sehen.
 
Ein weiteres Jahresstipendium wird an eine Künstlerin vergeben, die ihre Ausbildung erst in den vergangenen beiden Jahren abgeschlossen hat. Die gebürtige Hannoveranerin Delia Jürgens, Jahrgang 1984, studierte an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und schloss ihr Diplom 2014 bei Prof. Frances Scholz ab. Von 2008 bis 2011 studierte sie außerdem Szenografie an der Hochschule Hannover. Während ihrer Studienaufenthalte 2013 in Los Angeles und 2012 in Mexico City, New Mexico und New York vertiefte Jürgens ihre Auseinandersetzung mit der Frage, wie sich Kommunikationsformen in unterschiedlichen Kulturen verändern - wobei ein Schwerpunkt auf der massenhaften Verbreitung digitaler Technologien liegt. Ihre Arbeiten bewegen sich an der Schnittstelle zwischen abstrakter und konzeptioneller Malerei und Bildhauerei.
 
Das dritte Jahresstipendium erhält der 1946 geborene Künstler Jochen Weise. Seit mehr als 40 Jahren ist Weise in Hannover tätig. Ein zweites Atelier hat er seit vielen Jahren im Künstlerhaus Meinersen. Jochen Weise war zunächst als Werkzeugmacher und Technischer Zeichner tätig, bevor er 1970 ein Studium der Malerei an der Fachhochschule Hannover begann. 1974 setzte er sein Studium an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig bei Prof. Malte Sartorius fort. Seine jüngste Serie „Hinter den Höfen“ beschäftigt sich mit Bildern der Landwirtschaft. Dabei interessiert ihn nicht der romantische Blick in die Landschaft, sondern der in die Hinterhöfe, auf ausgediente Landwirtschaftsgeräte, baufällige Scheunen und alte Baumaterialien.
 
Die Stipendiaten wurden auf Empfehlung der unabhängigen Niedersächsischen Kunstkommission ausgewählt. Die Jury-Mitglieder sind:
-       Prof. Ute Heuer, Hochschule Hannover
-       Dr. Carina Plath, Sprengel Museum Hannover
-       Kathleen Rahn, Kunstverein Hannover
-       Prof. Dr. Annette Tietenberg, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
-       Gerrit Gohlke, Brandenburgischer Kunstverein Potsdam
 
 
Quelle:  Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur

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