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Moritz Eggert gilt als eine der vielseitigsten und abenteuerlustigsten Stimmen der zeitgenössischen Musik. Sein Werkverzeichnis von inzwischen mehr als 230 Stücken enthält nicht nur elf abendfüllende Opern, sondern auch mehrere Ballette und Arbeiten für Tanz- und Musiktheater, Orchestermusik, Kammer- und Ensemblemusik, Vokal- und Chormusik, Kirchenmusik, experimentelle und elektronische Musik, Instrumentalkonzerte, Musik für Kinder und Jugendliche, Film- und Radiomusik und Hörspiele. In den letzten Jahren arbeitet er auch verstärkt als Dirigent, Schauspieler und Sänger, mit Auftritten in Opern und Theaterproduktionen.

Neben seinen vielen Artikeln für nationale und internationale Print- und Onlinemedien schreibt er regelmäßig für den von ihm begründeten „Bad Blog of Musick“, den meistgelesenen Blog für zeitgenössische Musik in Deutschland. Er gilt als Verfechter eines notwendigen Wandels in der Neuen Musik und hat oft ihre Elfenbeinturmattitüde und Weltferne kritisiert. Dies macht ihn auch zu einem leidenschaftlichen Unterstützer der jüngeren Komponistengeneration, der er sich auch als Professor für Komposition an der Münchener Hochschule für Musik und Theater annimmt.

Moritz Eggerts Musik wird weltweit aufgeführt, besonders bekannt ist u. a. sein Zyklus für Klavier Solo “Hämmerklavier”, der zu den meist gespielten Klavierwerken der Gegenwart gehört. Er schrieb die Musik für die Eröffnungszeremonie der FIFA-WM 2006 in Deutschland, die von über einer Milliarde Menschen verfolgt wurde.

Die offizielle Begründung für das Votum der Jury lautet: „Mit der Vergabe des Braunschweiger Louis Spohr Musikpreises 2016 an Moritz Eggert würdigt die Jury einen Komponisten, der einen Gutteil Lebenswerk und -weg noch vor sich haben dürfte. Mit wachem Geist und umfassender Neugier ist er seinen Weg bisher gegangen, beschwingten Fußes und behänder Hände, als Komponist und Pianist, als Autor und Performer, als unerschrockener Kommunikator in Sachen Musik und als unermüdlicher Organisator von Festivals, seit 2010 auch als Kompositionslehrer an der Münchener Hochschule. Sein bisheriges, bereits umfassendes  Œuvre scheut, mit technischer Meisterschaft und in allen Genres, die Auseinandersetzung weder mit populären noch fremden Kulturen, weder mit der Überlieferung noch mit den herrschenden Stilen und Sitten der Neuen Musik. Mit Interesse und Respekt zugleich betrachtet Moritz Eggert sie allesamt als Inspirationsquellen für seine außerordentlich individuellen Kreationen. Diese Mittlerrolle macht ihn, verbunden mit seinem außerordentlichen Engagement für die Jugend und den Nachwuchs, zu einem überaus geeigneten Nachfolger des großen Vermittlers Louis Spohr.

Die Jury versteht die Verleihung des Louis Spohr Musikpreises 2016 daher als Würdigung und zugleich als Ermutigung an Moritz Eggert, seinen Weg und sein Werk, wie sie sich auch gestalten werden, mit der ihm eigenen Offenheit und Hingabe fortzusetzen.“

Der Preisjury gehörten an: Siegfried Matthus (Komponist, Träger des Louis Spohr Musikpreises 2013), Bojan Budisavljević (ehem. Künstlerischer Leiter des Netzwerk Neue Musik e. V., Musikkritiker für die „Neue Musikzeitung“), Reinbert Evers (Gitarrist, Komponist, Professor an der Hochschule für Musik Detmold), Matthias Stanze (Präsident der Braunschweigischen Louis-Spohr-Gesellschaft, Leiter des Konzertchores Braunschweig) und Martin Weller (Orchesterdirektor und Trompeter am Staatstheater Braunschweig, Künstlerischer Leiter des Festivals „Festliche Tage Neuer Musik“).

Der mit 10.000 EUR dotierte und im Drei-Jahre-Turnus vergebene Louis Spohr Musikpreis zeichnet international bekannte und für die Musik der Gegenwart richtungweisende Komponistinnen und Komponisten aus. Namensgeber Louis Spohr, 1784 in Braunschweig geboren, gilt als wegweisender Komponist der Periode zwischen Klassik und Romantik und war einer der bedeutendsten Violinvirtuosen seiner Zeit. Im Jahr 1953 hat die Stadt Braunschweig erstmalig den bis 1994 noch mit „Ludwig Spohr Preis“  titulierten Musikpreis vergeben. Zu den bislang 21 ausgezeichneten Preisträgern zählen u. a. Hans Werner Henze (1976), Olivier Messiaen (1991), Sofia Gubaidulina (1994) und Salvatore Sciarrino (2007). Mit der Vergabe des Preises wird die Verpflichtung zur Nachhaltigkeit der kulturpolitischen Verantwortlichkeit gegenüber den kommenden Generationen unterstrichen. Gleichzeitig erfährt die Musik als Kunstform und Kontinuum eine Würdigung.

Quelle: Stadt Braunschweig

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