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Als Orfeo ist Countertenor Bejun Mehta zu erleben, der zu den international führenden Interpreten dieser Partie zählt. Ihm zur Seite steht als Euridice Anna Prohaska. Bereits 2010 standen beide Sänger gemeinsam auf der Bühne der Staatsoper. Für ihre Darbietung von Händels »Agrippina« unter der musikalischen Leitung von René Jacobs wurden sie im Haus Unter den Linden gefeiert.
Nadine Sierra gibt in dieser Neuproduktion nicht nur ihr Haus-, sondern auch ihr Rollendebüt als Amor. Die 27-jährige amerikanische Sopranistin zählt zu den vielversprechenden Sängerinnen ihrer Generation und ist zurzeit die jüngste Gewinnerin der Metropolitan Opera National Council Auditions und der Marilyn Horne Song Competition. Ihre Debüts an der Opéra National de Paris sowie an der Metropolitan Opera New York und Mailänder Scala als Zerlina in »Don Giovanni« und Gilda in »Rigoletto« in der laufenden Spielzeit 2015/2016 wurden von Publikum und Presse gleichermaßen gefeiert.

Das Bühnenbild der Berliner »Orfeo«-Neuproduktion stammt von Architekt Frank O. Gehry – nach »Don Giovanni« in der Regie von Christopher Alden (2012) und Lucinda Childs sowie John Adams Tanzproduktion »Available Light« (1983) ist es seine dritte Arbeit als Bühnenbildner. Bekannt für unzählige private und öffentliche Gebäude in Amerika, Europa und Asien, zählen zu seinen bemerkenswertesten Projekten u. a. das Guggenheim-Museum Bilbao, das Tanzende Haus in Prag, die Walt Disney Concert Hall in Los Angeles, die Stiftung Louis Vuitton in Paris sowie das Kunst- und Medienzentrum Rheinhafen in Düsseldorf. Auch die Barenboim-Said-Akademie in Berlin erhält mit dem »Pierre Boulez Saal« einen von Frank O. Gehry entworfenen Konzertsaal, in dem künftig Kammer- und Orchesterkonzerte stattfinden werden.

Die Kostüme entwarf die renommierte Kostümbildnerin und Professorin an der Universität der Künste Berlin Florence von Gerkan, die bereits mehrfach mit Jürgen Flimm zusammengearbeitet hat, u. a. bei Händels »Il trionfo del Tempo e del Disinganno«.
Es singen und spielen der Staatsopernchor unter der Leitung von Martin Wright und die Staatskapelle Berlin.

Mit Glucks Version des Mythos um den trauernden Orpheus, der in die Unterwelt herabsteigt, um seine geliebte Euridice von den Toten zurückzuholen, entwickelte sich aus der traditionellen »Opera seria« eine »Azione theatrale« neuen Zuschnitts, in der Figuren mit ihrem wirklichen, authentischen Fühlen und Ausdrucksstreben in den Mittelpunkt gestellt wurden. Es entstand ein Werk, das gleichsam zum Inbegriff der klassischen Reformoper wurde. Mit der Uraufführung von »Orfeo ed Euridice« Anfang Oktober 1762 am Wiener Burgtheater wurde ein neues Kapitel der Operngeschichte aufgeschlagen.

Quelle: STAATSOPER IM SCHILLER THEATER